„Let’s meet“: Bielefelder Kneipenwirt startet eigenen Podcast live vom Tresen

Bielefeld. Sein einziger Makel ist sein Geburtsort: Telgte-West. Davon abgesehen ist der glühende Arminia-Fan Max Meis ein umgänglicher und aufgeschlossener Typ. Das muss er auch sein als Kneipenbetreiber, als Independent-Dokumentarfilmer und freier Journalist, vornehmlich arbeitet er für den WDR. Sein Gastro-Betrieb, das südafrikanische Restaurant &bdquo;Howzit“, hat sich unweit der freigelegten Lutter längst etabliert und seine Doku-Streifen, mittlerweile sind es acht an der Zahl, sind weit über die Stadtgrenzen bekannt (darunter &bdquo;Rock China Roll“, &bdquo;Die Würde des Balles“ und zuletzt &bdquo;Very British NRW“). Und eine eigene Filmproduktionsfirma hat er auch noch (&bdquo;Downsideup“). Das alles scheint dem 39-Jährigen aber noch nicht zu reichen. Seit wenigen Wochen produziert er sein Podcast-Format &bdquo;Let’s meet – der Kneipenpodcast“. Die wahren Helden leben oft nebenan Das Konzept ist denkbar einfach: Tresengeplauder! Meis spricht etwa eine Stunde lang mit Menschen, die etwas Außergewöhnliches geleistet haben, die andere inspirieren können. &bdquo;Als Journalist hat man die Faszination für Menschen“, sagt Max Meis von sich selbst und das impliziert immer auch eine gewisse Neugier auf Menschen. &bdquo;Let’s meet“, sei die perfekte Verbindung zwischen Gastro und Journalismus – das erkennt man nicht nur daran, dass sich Meis die Notizen für die Interviews stets auf einem Kellnerblock schreibt. Und fast alle seiner Gesprächspartner kennt er aus dem Kontext des &bdquo;Howzit“. &bdquo;Die wahren Helden leben oft nebenan“, sagt er. Sein Konzept scheint anzukommen da draußen. Nach zwei Folgen hat er schon 180 Abonnenten. &bdquo;Wer eine Gaststätte hat, wird zum Diskussionspartner, zum Anwalt oder Psychologen“. Diese Gaststätte ist auch sein Aufnahmestudio. So hatte Max Meis in seiner zweiten Podcast-Folge (nach dem Musiker Pete Alderton) Nicu Burgheim vor dem Mikro, eine ehemalige Fußball-Bundesliga-Spielerin, die &bdquo;im falschen Körper“ steckte und sich einer sehr aufwendigen und langwierigen Geschlechtsumwandlung unterzog. &bdquo;Du bist wie ich – nur als Frau“ – soll der weiße Brasilianer, Kultkicker Ansgar Brinkmann, mal zu ihr/zu ihm gesagt haben. &bdquo;Ich mach’ das, was sich richtig anfühlt“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Max Meis 🤝🎙️ (@letsmeet.kneipenpodcast) Auch der aktuelle Podcast-Gast von &bdquo;Let’s meet“ steht in Verbindung mit &bdquo;der schönsten Nebensache der Welt“: Georg Heeren, der in seinem Fußball-Club, dem SV Häger, hochachtungsvoll nur &bdquo;El Präsidente“ genannt wird (&bdquo;Ich hatte bei der letzten Jahreshauptversammlung ein besseres Wahlergebnis als Kim Jong-un“). Heeren hat 2017 den Vorsitz des Vereins übernommen, seine Firma mit 160 Mitarbeitern verkauft und stellte dem kleinen Club ein neues Vereinsheim für fast eine halbe Million Euro neben den Fußball-Acker. &bdquo;Ich mach’ das, was sich richtig anfühlt“, sagt Heeren, der in jüngeren Jahren für den Wilde-Liga-Club &bdquo;Dieter Hoeneß Stirnverband“ kickte. Heeren gründete nach seinem Firmenverkauf die Firma &bdquo;eXpensio“, ein Unternehmensberatungsinstitut mit dem Schwerpunkt, ältere Mitarbeiter besser und nachhaltig in Arbeitsprozesse zu integrieren. Eben diesen Mut (bei Nicu), diese Inspirationen, dieses ehrenamtliche Engagement, wie es Heeren in Häger vorlebt, fasziniert und beflügelt Max Meis und macht ihn auch weiterhin neugierig. &bdquo;Ich hab’ fast zwanzig weitere Gesprächspartner in der Pipeline“, verrät er. Darunter jemanden, der Deutsch-Nachhilfestunden gegeben hat für die Kinder von Wladimir Putin. Man darf gespannt sein.

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