Frühestens 2026: Umstrittener Umbau im Bielefelder Johannistal verschoben

Bielefeld. Der Umbau der Straße Johannistal wird jetzt komplett zurückgestellt. Das hat Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) am Mittwoch in der Sondersitzung des Rates mitgeteilt. Die Baumaßnahme Johannistal werde zurückgestellt, sagte Clausen. &bdquo;Die geplante Durchführung in diesem Jahr lässt sich nicht mehr realisieren“, so der OB. Eine Aufteilung in zwei Bauabschnitte – Baubeginn im Herbst 2025, Winterpause und dann weiter im Frühjahr 2026 – würde die Belastungen verlängern und die Maßnahme verteuern. &bdquo;Zudem soll auf das insgesamt zurzeit in diesem Bereich überforderte Verkehrssystem Rücksicht genommen.“ Das Johannistal wird auch für die geplante Umgestaltung der Jöllenbecker Straße als Umleitungsstrecke benötigt. &bdquo;Sollte das Planfeststellungsverfahren Jöllenbecker Straße wie geplant Ende 2025 abgeschlossen werden, wird die Baumaßnahme Johannistal nach dem Umbau der Jöllenbecker Straße, also frühestens 2027 starten“, erklärte Clausen deshalb. Verzögere sich das Planfeststellungsverfahren Jöllenbecker Straße, werde die Straße Johannistal 2026, also vor dem Baubeginn in der Jöllenbecker Straße, umgebaut. Auf den Eilantrag auf einstweiligen Rechtsschutz, den der Anwalt eines Johannistal-Anwohners beim Verwaltungsgericht Minden gestellt und der jetzt an das Oberverwaltungsgericht Münster verwiesen wurde, ging Clausen nicht ein. Strittig ist, ob es für die Umgestaltung des Johannistals ein Planfeststellungsverfahren nötig gewesen wäre. Die Straße soll auf einer Länge von 300 Metern vor allem für Radler sicherer werden. Kosten: eine Million. Die Anwohner wenden sich gegen das Vorhaben. Vor dem Verwaltungsgericht Minden war im Februar von einem Anwohner der Straße Johannistal ein Eilantrag auf einstweiligen Rechtsschutz eingegangen, um die geplante, eine Million Euro teure Straßenbaumaßnahme &bdquo;in der jetzigen Form“ zu stoppen. In der vergangenen Woche hatte sich die 3. Kammer des Verwaltungsgerichts in der Angelegenheit für unzuständig erklärt und das Verfahren an das Oberverwaltungsgericht Münster verwiesen. Strittig sei, ob für die Umgestaltung der Straße ein Planfeststellungsverfahren nötig wäre, sagt Florina Gebel, stellvertretende Pressesprecherin des Verwaltungsgerichts. Es gebe Normen, wer erstinstanzlich entscheiden müsse. Im Falle des Johannistals halte die 3. Kammer des Verwaltungsgerichts das OVG für zuständig. Anwalt verweist auf Planungsänderungen Geäußert hat sich jetzt erstmals auch Julian Augustin, Anwalt der Berliner Kanzlei Redeker-Sellner-Dahs, die den Kläger vertritt. Entgegen der bisherigen öffentlichen Darstellung habe die Stadt Bielefeld ihre Planung seit Beginn des verwaltungsgerichtlichen Verfahrens im Februar 2025 ganz erheblich verändert, teilt er mit. Sie habe am 19. März gegenüber dem Gericht erklärt, dass der Baustart der Straßenbauarbeiten zur Umgestaltung der Straße Johannistal nicht im März 2025, sondern erst im Frühjahr 2026 beabsichtigt sei. Außerdem habe die Stadt dem Gericht mitgeteilt, dass ab Mai 2025 umfangreiche Neu- und Umverlegungen von Leitungen im Johannistal und in der Uhlandstraße vorgesehen seien, die durch die Stadtwerke Bielefeld erfolgten. Die Arbeiten sollen bis September andauern. Für sie seien ebenfalls Straßensperrungen erforderlich. Anders als ursprünglich geplant, könnten die Baumaßnahmen zur vollständigen Umgestaltung des Johannistals damit nicht mehr unmittelbar anschließen. Dies bedeute, dass die Straßen nach den Leitungsumverlegungen wieder in den Ausgangszustand versetzt werden müssen, bevor sich frühestens im Frühjahr 2026 eine zweite, ebenfalls mehrere Monate andauernde Bauphase, wieder mit Vollsperrung für den Durchgangsverkehr anschlösse. Auch Baustart an der Jöllenbecker Straße verzögert sich weiter Die Stadt vertrete den Standpunkt, dass die vorlaufenden Leitungsarbeiten Vorbereitungsmaßnahmen für den Straßenumbau seien. &bdquo;Tatsächlich ergibt sich aus Gesprächsprotokollen, die die Stadt dem Verwaltungsgericht Minden vorgelegt hat, dass die Leitungsumverlegungen teilweise von der neuen Straßenführung abhängig sind und an die neuen Gegebenheiten angepasst sind“, sagt Anwalt Augustin. Aus den Verwaltungsvorgängen der Stadt sei nicht erkennbar, ob die umfangreichen Leitungsumverlegungen bei der Wahl einer der anderen, von der Stadt geprüften Umgestaltungsvarianten für die Straße Johannistal erforderlich wären. .responsive23-bReYO3Ux255FhneD-map-umbau-johannistal { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-bReYO3Ux255FhneD-map-umbau-johannistal { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-bReYO3Ux255FhneD-map-umbau-johannistal { padding-top: 142.86%; } } Darüber hinaus habe die Stadt dem Gericht mitgeteilt, dass der Umbau der Straße Johannistal in einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem geplanten Umbau in der Jöllenbecker Straße zwischen &bdquo;Auf der Hufe“ und Voltmannstraße stehe. Beide Strecken seien wechselseitig als Umleitungsstrecken vorgesehen. Die Arbeiten könnten deshalb nicht parallel durchgeführt werden. Zuletzt habe die Verwaltung für den Umbau der Jöllenbecker Straße 30 Monate angesetzt. Dieses Projekt müsse wegen der Verzögerung im Johannistal ebenfalls um ein Jahr verschoben werden. Das Johannistal soll nach dem Umbau als Umleitungsstrecke für die dann gesperrte Jöllenbecker Straße dienen. Dabei soll insbesondere der Schwerlastverkehr über das Johannistal geführt werden, weil die Brücke über die Von-der-Recke-Straße eine Höhenbegrenzung aufweise und die Stapenhorststraße aufgrund des Luftreinhalteplans mit einer Tonnagebeschränkung auf 20 Tonnen belegt sei. Eine &bdquo;Eingewöhnungszeit“ für die Verkehrsteilnehmer im Johannistal nach der Umgestaltung der Straße und vor Beginn der Umleitung des Schwerlastverkehrs von der Jöllenbecker Straße sei laut der Stadt nicht erforderlich, teilt der Anwalt mit. &bdquo;Dynamische Baumaßnahmen“ Die Stadt äußere sich zu Stellungnahmen des Antragsgegners nicht über die Presse, sondern im Rahmen des Gerichtsverfahrens, teilte Verkehrsdezernent Martin Adamski auf Anfrage mit. &bdquo;Daher werden wir die Ausführungen des Rechtsanwaltes der Gegenseite auch nicht kommentieren.“ Jede größere Baumaßnahme sei dynamisch, so auch diese, in die neben der Stadt Bielefeld auch die Stadtwerke Bielefeld und der Umweltbetrieb involviert seien. Die Baumaßnahmen in der Straße Johannistal seien abhängig untereinander, aber auch abhängig von anderen Baumaßnahmen im Stadtgebiet oder von verfügbarem Personal. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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