Bielefeld bekommt 190 Millionen Euro Fördergelder: An diese Stellen fließt das Geld

Bielefeld. Ohne Zuschüsse geht (fast) nichts bei der Stadt. Jüngstes Beispiel: der neue Klosterplatz. Umgestaltet werden kann er, weil dafür 3,3 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm &bdquo;Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ zur Verfügung stehen. Doch leider gibt es keine zentrale Förderdatenbank, wo man per Stichwortsuche das passende Programm herausfischen kann. Für den &bdquo;Förder-Dschungel“ benötigt man Spezialisten. Die hat das städtische Amt für Finanzen in der eigenen Abteilung Fördermittel. Deren Leiter Sven Steinkamp und Stadtkämmerer Rainer Kachel haben jetzt vorgestellt, was sie im vergangenen Jahr für Bielefeld herausgeholt haben. Bielefeld bekommt deutlich mehr Fördergelder als 2023 Und das kann sich sehen lassen. Exakt 189.575.199 Euro wurden akquiriert. Das sind noch einmal 34 Prozent mehr als 2023, als fast 142 Millionen Euro zusammengekommen waren. 70 Förderanträge wurden vergangenes Jahr gestellt, zwei weniger als vor Jahresfrist. Damit könnten Ausgaben in Höhe von 215 Millionen Euro finanziert werden, erläutert Steinkamp. Denn ein bisschen muss die Stadt in der Regel noch selbst dazu tun, damit ein Förderantrag bewilligt wird. Der effektive Fördersatz liegt im Schnitt bei 88 Prozent. Noch einmal das Beispiel Klosterplatz: Hier muss das Rathaus noch rund 600.000 Euro zuzahlen, damit der Altstadtplatz im neuen Glanz erstrahlen kann. Auch interessant: Veränderung in der Bielefelder Altstadt: Das ist für den Klosterplatz geplant Hier in Bielefeld fließen die Fördergelder hin Der weitaus dickste Brocken der Fördergelder fließt in die Kitas der Stadt. Der Landeszuschuss nach dem Kinderbildungsgesetz betrug 2024 etwas mehr als 100 Millionen Euro. Auf Platz zwei folgt mit 29,4 Millionen die Bundesförderung für den Glasfaserausbau. Für den offenen Ganztag in Grundschulen gab es 15,1 Millionen (Platz 3). Manchmal hilft es auch, wenn Politiker ein gutes Wort für einen Antrag einlegen. So hat die Bielefelder Bundestagsabgeordnete Wiebke Esdar (SPD) als Mitglied des Haushaltsausschusses dazu beigetragen, dass jetzt 4,5 Millionen Euro für den Ausbau des ehemaligen Bahnhofsbunkers zu einem Fahrradparkhaus zur Verfügung stehen. Bielefeld muss sich in Wettbewerb um Gelder behaupten &bdquo;Die Kommunen stehen in einem stärker werdenden Wettbewerb um die Fördergelder“, sagt Stadtkämmerer Rainer Kaschel. Deshalb ist es der Job von Steinkamp und seinem Team, Datenbanken von Ministerien zu durchforsten, die städtischen Ämter zu beraten und bei der Antragstellung zu helfen. Diese ist manchmal ganz einfach, muss nur ein Fragebogen ausgefüllt werden, und manchmal hochkomplex, werden detaillierte Angaben erwartet. &bdquo;Deshalb ist die Zusammenarbeit mit den anderen Ämtern wichtig“, sagt Sven Steinkamp. Dass die zeitliche Befristung von Zuschüssen manchmal zum Problem werden kann, bedauern Kachel und Steinkamp. So musste etwa beim von der EU geförderten Umbau des Jahnplatzes um eine Fristverlängerung gebeten werden. Und auch beim Beispiel Klosterplatz könnte es wieder eng werden. 2027 muss alles fertig sein. Zum Thema: Wie die Stadt Bielefeld vom Sondervermögen profitieren könnte Nur ein einziger Bielefelder Antrag wurde 2024 abgelehnt Abgelehnt wurde im vergangenen Jahr nur ein einziger Förderantrag. Es handelte sich dabei um einen Antrag des Theaters zur Förderung der Produktion des Tanztheaters &bdquo;Fortuna“. Nach Angaben der Gemeindeprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen gehört die Stadt Bielefeld aber seit einigen Jahren regelmäßig &bdquo;zu dem Viertel der Vergleichskommunen mit der höchsten Drittfinanzierungsquote“. Wenn die Gemeindeprüfungsanstalt das sagt, ist das ein dickes Lob. Künftig wird das Geschick der Fördermittel-Experten noch mehr gefordert sein. Nämlich dann, wenn aus dem milliardenschweren Sondervermögen des Bundes auch 400 Millionen nach Bielefeld fließen sollten. So hofft es zumindest Oberbürgermeister Pit Clausen. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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