Bielefeld: Anwohner klagen über volle Mülltonnen und Ratten

Bielefeld. In Bielefeld sind erneut Müllabfuhrtouren ausgefallen. Wegen des hohen Krankenstandes beim Umweltbetrieb Bielefeld (UWB) war dies in den vergangenen Monaten immer wieder vorgekommen. Dieses Mal gab es jedoch einen anderen Grund: Durch einen dreitägigen Streik beim Umweltbetrieb fielen gleich mehrere Touren aus. Die Folge sind volle Mülltonnen und wenig Hoffnung auf baldige Leerung. Es seien etwa 20.000 Mülltonnen von dem Streik betroffen gewesen, heißt es vom Umweltbetrieb. &bdquo;Die ausgefallenen Touren für den Restmüll sollen noch in dieser Woche nachgeholt werden“, sagt Malin Stuckmann, Pressesprecherin des Bielefelder Umweltbetriebs. Die Tonnen für den Restmüll sollen weiterhin an den Straßen stehen bleiben. An die Straße gestellt werden können dann auch die zusätzlichen Abfallsäcke, die der Umweltbetrieb Privathaushalten zur Verfügung gestellt hatte. Vom Streik betroffene Bielefelder hatten die Möglichkeit, gegen Vorlage ihres Personalausweises im UWB-Kundencenter an der Eckendorfer Straße zusätzliche Säcke für ihren Restmüll zu erhalten. Diese eindeutig mit städtischem Aufdruck gekennzeichneten Müllsäcke dürfen dann einmalig zum nächsten Leerungstermin neben der regulären Restmülltonne abgelegt werden. Damit kein Missbrauch geschieht, wurde bei der Herausgabe die Berechtigung vom Kundenservice geprüft – und auch dokumentiert. Biomüll wird nicht geleert Anders sieht es beim Biomüll aus. Die Biomüll-Touren sollen überhaupt nicht nachgeholt werden. Viele Bielefelder bleiben also auf vollen Biomülltonnen sitzen. Das bemängelt auch ein verärgerter Bürger aus dem Bielefelder Westen. &bdquo;Ich habe vorher die Tonne mit Grünschnitt vollgemacht“, sagt er. Die Tonne sei mittlerweile randvoll. Eine Abholung ist regulär aber erst für nächsten Montag geplant. Mehr zum Thema: 1.000 Mitarbeiter streiken beim Bielefelder Umweltbetrieb – das sind die Folgen Um in Biomülltonnen etwas mehr Platz zu bekommen, kann der Grünschnitt aus dem Garten kostenlos bei den Wertstoffhöfen abgegeben werden. Lediglich einen Ausweis müssen die Betroffenen bei der Abgabe vorzeigen. Das gilt aber nur für Grünschnitt, bei Biomüll aus dem Haushalt ist dies nicht möglich. &bdquo;Normaler Haushaltsbiomüll kann in den Wertstoffhöfen leider nicht recycelt werden“, sagt Struckmann. Für den verärgerten Bielefelder bringt dieses Angebot jedoch nichts. Da er die Tonne mit Biomüll aus dem Haushalt weiter befüllt habe, sei auch ein Aussortieren der Gartenabfälle nun nicht mehr möglich. &bdquo;Ich kann den Grünschnitt ja jetzt nicht mehr aus der Tonne raussuchen und damit zum Wertstoffhof fahren“, sagt er. So wie er müssen nun noch einige Bielefelder warten, bis sich die Abholroutinen für Restmüll und Biomüll wieder normalisiert haben. Lesen Sie auch: Hunderte Mitarbeiter streiken in Bielefeld – so geht es jetzt weiter Müll zieht in Bielefeld bereits Ungeziefer an Aber auch beim Restmüll hat es in den vergangenen Wochen Probleme gegeben. Eine Anwohnerin der Straße Am Lothberg im Stadtteil Gadderbaum sagt der NW, dass ihr Müll bereits seit vier Wochen nicht mehr abgeholt wurde. Grund dafür sei erst ein falsch parkendes Auto gewesen, welches die Zufahrt versperrt hatte. &bdquo;Uns wurde dann ein Nachholtermin mitgeteilt, der dann aber wegen des Streiks ausgefallen ist“, erzählt sie. Aber nicht nur der anfallende Müll werde mit der Zeit zum Problem. &bdquo;Mittlerweile habe ich auch schon Mäuse und Ratten an den Mülltonnen entdeckt“, sagt sie. Auf Nachfrage bei der Stadt haben die Mitarbeiter ihr gesagt, dass das Ungeziefer Hauseigentümersache sei, was der Umweltbetrieb auf Nachfrage der NW bestätigt. &bdquo;Sie hatten mir gesagt, ich solle mich dann selbst um einen Schädlingsbekämpfer kümmern.“ Ein neuer Termin sei nun für Freitag, 21. Februar, angesetzt. Ob damit auch das Problem mit den Nagetieren behoben ist, ist unklar. Jörg-Ingo Peter, Anwohner im Stadtteil Mitte, berichtet ebenfalls von überfüllten Tonnen. Der Bielefelder fühlt sich von dem Umweltbetrieb mit dem Müll alleingelassen. &bdquo;Mich ärgert besonders die fehlenden Informationen von dem Umweltbetrieb“, sagt er. Für Peter geht die Restmülltonne nur noch mit Mühe und Not zu. Der Umweltbetrieb weist auf Nachfrage auf die Informationen auf ihrer Webseite hin.

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