Außergewöhnlicher Anblick: Neue Attraktion für Spaziergänger im Bielefelder Wald

Bielefeld. Bislang waren wahrscheinlich Fuchs und Nacktschnecke die spektakulärsten Sichtungen an der Waterbör. Jetzt wird es bunt im Wald: Auf den Wiesen im bekannten Spazier- und Ausflugsgebiet mitten im Teuto lebt nun eine höchst exotische Rinderherde. Die Original-Texas-Longhorn-Rinder sind die neue Attraktion im Bielefelder Wald. Rouven Hoomann baut seit 2019 eine Herde dieser in Europa selten gehaltenen Tiere auf. Mit 24 Jahren ist er der jüngste Longhorn-Rinder-Züchter Deutschlands – wahrscheinlich gibt es europaweit niemanden in dem Alter, der eine Herde dieser Größe hält. 11 Tiere sind es aktuell, 17 werden es im Sommer sein, weil sechs der Rinder tragend sind und Kälber erwarten. &bdquo;Es kann jederzeit so weit sein“, sagt Burkhard Hoomann, der seinen Sohn bei der Zucht unterstützt. Schon im Januar 2024 seien die ersten Tiere vom Hof in Ummeln in die Senne umgezogen, berichtet Rouven Hoomann. Per Lkw transportierten Hoomanns die Rinder zum Teuto. Ein ziemlicher Kraftakt: Ein Bulle wiegt bis zu einer Tonne. Auf dem Hof der Familie an der Korbacher Straße begann die Zucht der seltenen Rasse. Hier befinden sich die Ställe - in denen weiterhin kranke oder geschwächte Tiere betreut werden. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Sechs Hektar Land im Teuto gepachtet So richtig sichtbar sind die Rindviecher in der Senne aber noch nicht, sie leben auf einer Wiese mit Unterstand hinter Bäumen. Das soll sich im Mai ändern, Familie Hoomann hat auf einer Fläche von sechs Hektar Wiesen gepachtet, die zum großen Teil von der Waterbörstraße aus einsehbar sind. Derzeit werden die Flächen aufwendig eingezäunt und für Zehntausende Euro gesichert. Im Mai ziehen die Tiere dann auf die neuen Wiesen und werden ein Blickfang sein für alle, die hier spazieren oder vorbeifahren. Texas Longhorns werden ihrer Rassebezeichnung nämlich mehr als gerecht, die Hörner erreichen eine Spannweite von bis zu 2,50 Metern. Das schaut gefährlich aus, doch der Schein trügt. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein von @yellow_sand_senne_ranch geteilter Beitrag Die Langhörner werden ihren Menschen gegenüber schnell zutraulich und sind generell gutmütig. Fremde allerdings sollten die Wiesen nicht betreten. Das könne unter Umständen gefährlich werden. Die Tiere würden sicherheitshalber ständig per Videokamera überwacht. Außerdem kontrolliert der Besitzer des Pferdebetriebs an der Waterbör die Weiden regelmäßig tagsüber und nachts, versichern die Hoomanns. Lesen Sie auch: Bielefelder bauen Herde einer seltenen Rinderrasse auf Texas-Longhorn-Kalb kostet bis zu 4.500 Euro Bemerkenswert ist an der Rasse auch die Farbenvielfalt: Die Tiere können einfarbig, zweifarbig oder sogar dreifarbig gezeichnet sein. Jedes Jungtier sei eine Überraschung. Und nicht gerade günstig. 3.500 bis 4.500 Euro kostet ein Original-Longhorn-Kalb im Schnitt. Derzeit allerdings sei die wirtschaftliche Lage mäßig, was sich auch negativ auf die Preise auswirke. Die Hoomanns kauften ihre Stammtiere bei einer Züchterin nahe Bremen. Die verkaufe die echten Longhorn-Rinder, die es sonst nur in Kanada oder Texas gibt. Deswegen sei es auch wichtig, immer von &bdquo;Original“ zu sprechen. &bdquo;Nur die haben einen Stammbaum, sind zertifiziert und bestätigt von der International Texas Longhorn Association, dem amerikanischen Zuchtverband, bei dem wir Mitglied sind“, sagt Burkhard Hoomann. Texas-Longhorn-Rinder halten alle Wetterlagen aus Die Originalen seien außerdem sehr robust: Die Texas Longhorns halten alle Wetterlagen aus, kommen mit großer Hitze und eisiger Kälte zurecht. Auch Krankheiten, Parasiten und sogar manche Giftpflanzen wie das Jakobskreuzkraut können ihnen nichts anhaben. Für andere Züchter oder Liebhaber der Rasse in ganz Europa züchten die Hoomanns. Und obwohl das magere Fleisch der Tiere immer beliebter wird, seien sie für den Verzehr nicht gedacht. Reich würde man mit der Zucht ohnehin nicht. Bis so eine Herde etwas Geld einbringe, dauere es sechs bis acht Jahre. &bdquo;Derzeit ist das eher noch ein (teures) Hobby.“

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