Berliner reist für Date nach Bielefeld und tappt in eine Sex-Falle

Bielefeld. Am Anfang stand die Aussicht auf einen schönen Abend, dann wuchs die Skepsis – und zurück blieb die bittere Gewissheit, dass das schlechte Bauchgefühl nicht getäuscht hatte: Ein 41 Jahre alter Mann aus Berlin hatte sich im April des vergangenen Jahres mit einem jungen Mann aus Bielefeld verabredet und wurde kurzerhand von diesem sowie einer unbekannten weiteren Person ausgeraubt. Vor Gericht gehen die Darstellungen der Beteiligten jedoch etwas auseinander. Fest steht, dass der aus Berlin stammende Sönke M. (Namen aller Betroffenen geändert) den 22-jährigen Bielefelder Baran S. in den sozialen Medien erblickte und anschrieb. &bdquo;Ich fand ihn attraktiv“, sagte der 41-Jährige nun in seiner Zeugenaussage vor dem Landgericht. Er habe Baran S. Komplimente gemacht und habe diesen gefragt, ob er für 200 Euro auch sexuelle Dienstleistungen anbieten würde – was dieser auch bejaht habe. Nach einem mehrwöchigen Kontakt über die Plattform Snapchat verabredeten sich die beiden schließlich für den 6. April 2024 in Bielefeld. Lesen Sie auch: Bielefelder will nur flirten: Date endet lebensgefährlich Berliner reist für Treffen nach Bielefeld Sönke M. reiste gegen Mittag mit der Bahn an und checkte in dem von S. empfohlenen Hotel ein. Doch verschob der Bielefelder das angedachte Treffen in die Abendstunden. &bdquo;Ich sollte schließlich auf einem dunklen Parkplatz auf ihn warten“, sagte der Zeuge. Als sich auf telefonische Nachfrage herausstellte, dass S. entgegen seiner Aussage auch keinen Tisch für zwei Personen in dem verabredeten Restaurant bestellt hatte, bekam Sönke M. ein mulmiges Gefühl und lief los in Richtung Innenstadt. An der Stapenhorststraße trafen sich die beiden Männer schließlich gegen 22 Uhr und machten sich gemeinsam auf den Weg. Kurz darauf habe er Schritte hinter sich gehört und sich umgedreht, so der 41-Jährige: &bdquo;Von hinten sprang eine Person auf mich drauf, mit einem Messer.“ Bei der Erinnerung an diesen Moment kämpft der Berliner mit den Tränen. Er sei zu Boden gegangen, der Unbekannte habe unentwegt an seiner Bauchtasche gerissen. Dabei soll der Täter gerufen haben: &bdquo;Gib die Tasche her, sonst steche ich dich ab!“ Schließlich habe der Mann die Tasche mitsamt den darin befindlichen Karten, Bargeld sowie einem teuren Telefon heruntergerissen und dem Angeklagten zugeworfen. Die Täter liefen mit ihrer Beute weg. &bdquo;Zwei Mädchen, die die Straße langgingen, verständigten die Polizei“, sagte der Überfallene. Auch interessant: Warum OWL-Singles die Nase voll haben von Online-Dates - und dennoch weitermachen Angeklagter stellt das Treffen in Bielefeld anders da Zuvor hatte Verteidiger Jan-Christian Hochmann für seinen Mandanten erklärt, dass es das besagte Treffen tatsächlich gegeben habe. Baran S. habe einen Bekannten gebeten, im Hintergrund aufzupassen, falls Sönke M. das Geld nicht würde zahlen wollen – denn dieses sollte es lediglich für das Treffen geben, zu sexuellen Handlungen sei S. nicht bereit gewesen. Als es darüber tatsächlich zum Streit zwischen den beiden Männern gekommen sei, sei der Bekannte von S. auf den Berliner losgegangen. Ein Messer habe sein Mandant jedoch nicht gesehen. Der Prozess wird am 28. Januar fortgesetzt. 📱News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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