Viel zu wenige Altglascontainer: Bielefeld sucht Standorte und hofft auf Tipps

Bielefeld. Beim Recycling gehört es zu den Wertstoffen, die in Bielefeld schon am längsten gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt werden. Und doch entzünden sich am Altglas immer wieder Streit und Ärger: Die Container sind oft überfüllt, zudem nutzen einige rücksichtslose Zeitgenossen die Sammelplätze als wilde Müllhalde. Und nicht nur gefühlt gibt es in Bielefeld deutlich zu wenige Standorte für Altglascontainer. Wie aus einer Mitteilung des Umweltbetriebs hervorgeht, bräuchte es in Bielefeld für ein optimales Glasrecycling rund ein Fünftel mehr Altglascontainer – und eine Verbesserung des Zustandes ist mittelfristig nicht in Sicht. Gerade nach Feiertagen wie Weihnachten oder Silvester wird der Mangel an Sammelstellen besonders deutlich: Hunderte Flaschen und Gläser stapeln sich um die Container, der von der Stadt beauftragte Entsorger kommt mit seinen Runden kaum hinterher. Doch auch jenseits der wohl kaum zu verhindernden Überfüllungen gibt es in Bielefeld gemäß der Berechnungen des Instituts für Abfall-, Abwasser- und Infrastruktur-Management (INFA) deutlich zu geringe Kapazitäten und zu wenige Standorte. In Bielefeld fehlen rund 20 Prozent Standorte für Altglas-Container Gemäß der vom Beirat der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZVSR) empfohlenen Quote sollte es pro 1.000 Einwohner eine Sammelstelle für Weiß-, Grün- und Braunglas geben. In Bielefeld sollte es demnach für die rund 340.000 Einwohner 340 Container geben – tatsächlich sind es aktuell 287 Standorte. &bdquo;Damit erfüllt die Stadt Bielefeld eine Quote von einem Standort pro 1.200 Einwohnern“, räumt der Umweltbetrieb ein. Um die empfohlene Quote zu erreichen, müsste die Dichte des Netzes signifikant erhöht werden. Und genau dort liegt für den Umweltbetrieb das Problem: &bdquo;Es fällt zunehmend schwerer, Standorte zu finden“, heißt es in der Mitteilung. Denn es ist beileibe nicht damit getan, einfach irgendwo einen Schwung Container an die Straße zu stellen. Ein neuer Standort muss gleich eine Vielzahl von Voraussetzungen erfüllen. 📱News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld So muss natürlich zunächst einmal der Eigentümer der ausreichend großen Fläche einverstanden sein, dann müssen die Aspekte des Natur- und Lärmschutzes berücksichtigt werden. Außerdem dürfen keine Radwege in der Nähe sein, dafür aber Straßen, die für die Entsorgungsfahrzeuge groß genug sind. Zudem muss das Fahrzeug in unmittelbarer Nähe des Standortes halten und auch seinen Kranarm einsetzen können – weshalb Laternen, Oberleitungen oder große Bäume ebenfalls nicht in der Nähe sein dürfen. Lesen Sie auch: Warum funktioniert die Altglas-Entsorgung in Bielefeld eigentlich nicht? Tipps aus den Stadtbezirken sind höchst willkommen &bdquo;Wir sind permanent bemüht, zusätzliche Standorte zu akquirieren“, teilt der Umweltbetrieb mit. Über konkrete Hinweise und Vorschläge aus den Stadtbezirken mit guten Ortskenntnissen und Kontakten würde man sich jedenfalls freuen. Ansonsten steht die Stadt im steten Austausch mit dem Entsorger &bdquo;PreZero“ Service Mitte-West, der bei Bedarf die Entleerungsintervalle anpasst und die Standorte entsprechend häufiger anfährt. Dies gelinge auch erfahrungsgemäß gut, Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: Im Frühjahr des vergangenen Jahres fiel erst eines der Fahrzeuge nach einem Unfall defekt aus, dann wurden die eingeplanten Fahrer krank und die Vertretungsfahrer befanden sich im Urlaub. Das Resultat waren einmal mehr überquellende Container und verärgerte Bürger. &bdquo;Wir gehen aber davon aus, dass es sich dabei um ein temporäres Problem gehandelt hat“, heißt es seitens des Umweltbetriebes. Dem Entsorger wurden allerdings trotzdem für den Fall erneuter &bdquo;Schwachleistungen“ Konsequenzen angedroht. Dieser habe inzwischen mitgeteilt, dass weitere Fahrer eingestellt worden seien, um einen solchen Engpass zukünftig zu vermeiden. Bürger sollen Altglas nicht neben übervolle Container stellen Sollte es dennoch wieder einmal so weit sein, bittet der Umweltbetrieb die Bürger darum, ihr Altglas nicht einfach am vollen Container stehenzulassen. Das berge Gefahren und erhöhe die Verletzungsgefahr. Es sollte eher genau so verfahren werden, wie bei ausfallenden Altpapier-Abholungen: Abwarten, bis eine Entsorgung im Container wieder möglich ist, oder – wenn es möglich ist – das Altglas zu einem der drei städtischen Wertstoffhöfe fahren. Die Standorte der einzelnen Altglas-Container können über das Geoportal der Stadt Bielefeld abgerufen werden. Auch interessant: In Bielefeld bleibt erneut das Altpapier stehen: Warum trifft es immer den Papiermüll?

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