Nach Denkmal-Entscheidung: Wie geht es mit Bielefelder Gymnasium weiter?

Bielefeld. In die Debatte darüber, wie es mit dem Gymnasium am Waldhof weitergeht, kommt Bewegung. Die CDU schlägt vor, es bei drei Klassen pro Jahrgang in der Schule zu belassen. Das Gebäude solle komplett saniert werden. Während der Umbauzeit könne auf dem Seidensticker-Campus an der Herforder Straße eine Interimslösung geschaffen werden. Nachdem das benachbarte Haus des Handwerks unter Denkmalschutz gestellt wird, dessen Fläche zunächst nicht für einen Erweiterungsbau zur Verfügung steht, müsse für das Gymnasium am Waldhof schnellstmöglich Klarheit darüber herrschen, wie es weitergeht, sagte am Donnerstag der CDU-Schulpolitiker Marcus Kleinkes. Es sei unverantwortlich, dass Oberbürgermeister Pit Clausen und Schuldezernent Udo Witthaus nach der Denkmalanordnung aus Detmold den Standort als Ganzes infrage gestellt hätten. &bdquo;Ein Desaster. Das Anmeldeverfahren steht vor der Tür. Viele Eltern werden sich überlegen, ob sie ihre Kinder dort anmelden wollen“, sagte Kleinkes. Dabei sei die Schule bei Eltern und Kindern besonders beliebt. Zum Thema: Denkmal-Anweisung gefährdet Bielefelder Schulstandort Neues Gymnasium mit fünf Klassen pro Jahrgang Nach Kleinkes’ Ansicht sollte das auf dem Seidensticker-Campus geplante zusätzliche Gymnasium um einen Zug auf fünf Klassen pro Jahrgang erweitert werden. Auf diese Weise könne das drohende Platzproblem in den Gymnasien angesichts deutlich steigender Schülerzahlen aufgefangen werden. Zum Schuljahr 2026/27 soll das neue Gymnasium auf dem früheren Gelände des Textilherstellers Seidensticker an der Herforder Straße in Betrieb gehen – zunächst auch in Containern, weil das Industrieareal noch für Schulzwecke umgebaut werden muss. Die Fertig-Pavillons könnten auch für die Waldhof-Schüler genutzt werden, wenn deren Schule abschnittsweise saniert werde. CDU-Fraktionsvorsitzender Ralf Nettelstroth verwies auf das großzügige Seidensticker-Grundstück, das ausreichend Platz für eine solche Lösung biete. Lesen Sie auch: Erschütterte Eltern an Bielefelder Gymnasium: &bdquo;Leidtragende sind unsere Kinder“ Ankauf des Hauses des Handwerks gestoppt Oberbürgermeister Pit Clausen hatte erklärt, nach der Denkmalentscheidung für das Haus des Handwerks habe er dessen Ankauf zunächst gestoppt. Er wolle sich vom Rat ein neues Votum für den Erwerb holen. Wenn ein dringender Schulraumbedarf nachgewiesen werde, könne das ein wichtiges Argument sein, doch noch den Abriss des historischen Saalbaus zu erreichen. Nettelstroth hält das für eher unwahrscheinlich, sagte, allein durch den Ankauf des Seidensticker-Geländes verfüge die Stadt über ausreichend Gebäude. Marcus Kleinkes erinnerte an den Ablauf der Entscheidungen zum Gymnasium am Waldhof. 2016 sei zunächst beschlossen worden, die Schule dreizügig zu führen. 2019 wurde eine Ausweitung auf vier Klassen pro Jahrgang vorgenommen, noch unter dem Eindruck von G8, dem Abi nach acht Jahren. .responsive23-ReejCsdaRK76EMTz-map-gymnasium-am-waldhof { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-ReejCsdaRK76EMTz-map-gymnasium-am-waldhof { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-ReejCsdaRK76EMTz-map-gymnasium-am-waldhof { padding-top: 142.86%; } } Vom Ankauf des Hauses des Handwerks sei damals noch nicht die Rede gewesen. Vielmehr sei es um eine Sanierung im Bestand gegangen, den Bau einer größeren Sporthalle und einer gemeinsamen Mensa für das &bdquo;Waldhof“ und das benachbarte Ratsgymnasium. Ausbau stockt: Beliebtes Bielefelder Gymnasium wird seit Jahren vertröstet Dreizügigkeit würde ebenfalls Erweiterung nötig machen Nicht nachvollziehbar sei, dass selbst für eine Sanierung des Waldhof-Gymnasiums mit drei Klassen pro Jahrgang ebenfalls das Haus des Handwerks benötigt werde, wie es Clausen und Witthaus betont hätten, so Kleinkes weiter. Aus Sicht von Nettelstroth ist durch die eineinhalbjährige Debatte um den Denkmalschutz und den Ankauf des Hauses des Handwerks viel zu viel Zeit vergangen. Mit enormem Aufwand seien vom städtischen Immobilienservicebetrieb unterschiedliche Varianten für die Erweiterung des Waldhof-Gymnasiums berechnet worden. &bdquo;Alles umsonst.“ Kritik an der Entwicklung kam auch von der FDP. &bdquo;Immer wieder wird die rot-grüne Politik von der Realität eingeholt“, sagte FDP-Vorsitzender Jan Maik Schlifter, der auch Mitglied des Schulausschusses ist. &bdquo;Bau- und Schuldezernent haben das Projekt zudem nicht gut vorbereitet und konnten bis zuletzt keine verlässlichen Aussagen zur rechtlichen Lage geben. Hier rächt sich die Blauäugigkeit, mit der SPD und Grüne der Verwaltung oftmals kritiklos folgen.“ SPD-Fraktionschef Riza Öztürk hatte erklärt, für die Schule müsse schnell eine Lösung gefunden werden. Er gab eine Bestandsgarantie für den Waldhof-Standort. &bdquo;Hier geht es um wichtige Entscheidungen für die Zukunft unserer Kinder“, sagte Marcus Kleinkes. Die sollten, wenn möglich, auch in einem breiten Konsens gefasst werden. 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