Mehr junge Geflüchtete: Wo sie in Bielefeld untergebracht werden

Bielefeld. Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die einen Asyl-Erstantrag stellen, hat sich dem Onlinedienst Statista zufolge bereits 2023 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt: auf insgesamt rund 15.300 Anträge. 2024 sei die Zahl dieser Minderjährigen erneut deutlich gestiegen, teilt die Stadt Bielefeld mit, die wiederum nun verpflichtet ist, rund 210 von ihnen aufzunehmen. Auf der Suche nach einer Unterbringung für die Jugendlichen ist die Verwaltung jetzt fündig geworden. Alleinreisende Flüchtlinge unter 18 Jahren, kurz UMAs genannt, werden von den Jugendämtern vor Ort in Obhut genommen – auch in Bielefeld. Hauptherkunftsländer sind nach wie vor Syrien, Afghanistan, aber auch Irak, Iran und die Türkei. Das Jugendamt organisiert Betreuung und Unterbringung der jungen Menschen. Aktuell gibt es in Bielefeld vier städtische Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten. Dazu gehören die ehemalige Tieplatzschule in Heepen und das ehemalige Handwerkerbildungszentrum am Kleiberweg. Für beide Häuser ist der Arbeiter-Samariter-Bund zuständig. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Stadt Bielefeld muss Anfang 2024 &bdquo;aufstocken“ Mitte Februar 2024 musste die Stadt mit dem Kolpinghaus an der August-Bebel-Straße einmal mehr &bdquo;aufstocken“. &bdquo;Wir hatten Glück, neben der Immobilie auch gleich eine Betreuung zu bekommen“, meinte Sozialdezernent Ingo Nürnberger damals erleichtert: die Kolping-Jugendhilfe, die bereits in der Flüchtlingshilfe Erfahrungen gesammelt hatte. Vierter Standort ist ein Gebäude in der Ravensberger Straße in Mitte. Dort kümmert sich die Arbeiterwohlfahrt (Bezirksverband OWL) um die jungen Ausländer. Anfang vergangenen Jahres wohnten rund 190 geflüchtete Jugendliche im Oberzentrum, die meisten zwischen 14 und 17 Jahre alt, aus Syrien und Afghanistan. Nun müssen weitere Minderjährige untergebracht werden. &bdquo;Um diese bestmöglich zu versorgen und betreuen zu können, sucht die Verwaltung regelmäßig nach Unterbringungsmöglichkeiten“, unterstreicht die Stadt in einer Mitteilung. Dazu gehört nun auch das auffällige, große Gebäude am Bisonweg in Senne. Es soll Mitte Januar in Betrieb gehen. Die BGW baute es bereits 2017, für Flüchtlinge, die schon länger hier lebten und gute Aussichten auf ein dauerhaftes Bleiberecht hatten. In der grau-rot verkleideten Holzkonstruktion, aus Fertigteilen um einen Betonkern errichtet, gibt es insgesamt acht Wohnungen. Seit einiger Zeit stand das Haus leer. Einstiges Pilotprojekt &bdquo;Wohnen am Bisonweg“ Die jungen Neuankömmlinge, die das einstige Pilotprojekt mit dem Titel &bdquo;Wohnen am Bisonweg“ (mit dem die BGW die Holzbautechnik an Wohnhäusern testen wollte) beziehen, werden von der Evangelischen Jugendhilfe Schweicheln betreut, berichtet die Stadt: &bdquo;Ein erfahrener Jugendhilfeträger.“ Der wird auch benötigt: Denn die Unterbringung in Senne sei nicht nur ein Wohn-, sondern ein &bdquo;Verselbstständigungsprojekt“ für die männlichen Jugendlichen. Das Gebäude bietet Platz für bis zu 16 junge Menschen, die dort nach und nach aufgenommen werden sollen. Der Träger passe die Zahl seiner Betreuer vor Ort denen der Bewohner an, um &bdquo;rund um die Uhr eine bedarfsgerechte Betreuung“ zu gewährleisten, informiert die Stadt. An den bisherigen vier Standorten hat es laut Verwaltung nur wenige Probleme im Wohnumfeld gegen. Daher sei man zuversichtlich, dass das auch in Senne so sein werde. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Über das UMA-Wohnprojekt am Bisonweg informiert die Verwaltung in der kommenden Bezirksvertretung Senne am Donnerstag, 9. Januar. Die Sitzung des Bezirksparlaments beginnt um 18 Uhr im Sennesaal, Senner Markt 1.

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