Zeugen gesucht

Silvester-Effekt: Kriminelle in Bielefeld nutzen Böller für ihre Zwecke

Die Kripo sucht Zeugen der Taten. In allen Fällen wurden Böller eingesetzt. In mehreren Fällen sorgten die Böller für ohrenbetäubende Detonationen.

In mehreren Fällen wurden Zigarettenautomaten massiv beschädigt. Die Täter wollen an die Ware, aber auch an das Wechselgeld. | © Claus Frickemeier

03.01.2025 | 03.01.2025, 09:26

Bielefeld. Der Jahreswechsel war auch in diesem Jahr wieder lautstark und angesichts der zahlreichen Böller und Raketen wohl auch nicht ganz billig. Einige Pyro-Fans haben sich ihr Feuerwerk aber wohl nicht nur zum Feiern eingekauft. Nach den Neujahrsfeierlichkeiten sucht die Kripo nun dringend Zeugen verschiedener Straftaten, die mithilfe von Böllern verübt wurden. Wie Polizeisprecher Michael Kötter mitteilt, geht es um vier Sachbeschädigungen durch Feuerwerkskörper.

Fall 1:

Am Banater Weg nahe Schelpmilser Weg (Baumheide) wird bereits am Samstag, 21. Dezember, – also vor dem Verkaufsstart der aktuellen Böller – der Polizei ein beschädigtet Zigarettenautomat gemeldet. Nach den ersten Ermittlungen dürfte die eigentliche Tat sogar vor dem 20. Dezember passiert sein.

Fall 2:

Am Silvester-Dienstag, 31. Dezember, deformieren Feuerwerkskörper einen Zigarettenautomaten an der Siebenbürger Straße (ebenfalls Baumheide). Ein Zeuge hatte gegen 1 Uhr in der Nacht einen lauten Knall vernommen. Der Automat wird an der Front sichtbar nach vorne gewölbt.

Massive Detonationen im Bielefelder Süden

Fall 3:

In der Nacht ins neue Jahr, 1. Januar, beschädigt eine Explosion einen Zigarettenautomaten am Frankenweg (nahe Am Stadion, Sennestadt). Die Polizei geht davon aus, dass die Pyrotechnik gegen 1.50 Uhr in der Nacht gezündet wurde. Die Detonation hat das Gehäuse des Automaten aufplatzen lassen. Zeugen sprachen von drei tatverdächtigen Männern, die zu dem Automaten geeilt waren und die heruntergefallene Ware oder die Geldreserven vom Boden aufgesammelt haben. Sie flüchteten in Richtung der Württemberger Allee.

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Die Tatverdächtigen (1,70 bis 1,80 Meter, sehr schlank, südländisches Aussehen) trugen graue „Hoodies“ (Kapuzenpullover).

Explosionen im Durchgang lässt die Scheiben bersten

Fall 4:

Nicht auf Zigarettenautomaten hatten es Unbekannte am Treppenplatz (Brackwede) abgesehen. Hier zerstörten die Feuerwerkskörper aber zwei Schaufensterscheiben. Mehrere junge Männer sollen in der Nacht zu Neujahr massiv Feuerwerkskörper und Pyrotechnik vor einem Geschäft in einem überdachten Durchgang gezündet haben. Dieser Durchgang verbindet den Treppenplatz mit der Berliner Straße und hat möglicherweise nicht nur den Ton der Explosion verstärkt, sondern womöglich auch ihre Wucht.

Die Polizei konnte vor Ort zwei erheblich beschädigte Schaufensterscheiben feststellen. Wie viele Feuerwerkskörper diesen Schaden erzeugt haben und welcher Art sie waren, ließ sich nachträglich nicht mehr feststellen.

Das Kriminalkommissariat 13 der Polizei bittet nun Zeigen der Vorfälle um Hinweise unter Tel. 0521 5450.

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