Bundestagswahl 2025: Warum Bielefelder auf die Briefwahl verzichten sollen

Bielefeld. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Vertrauensfrage gestellt, am 23. Februar wird es Neuwahlen in Deutschland geben. Beim städtischen Wahlteam laufen derweil die Vorbereitungen für den Wahlgang auf Hochtouren. Die rund 240.000 Wahlberechtigten in Bielefeld werden voraussichtlich im Januar ihre Wahlbenachrichtigungen erhalten. Briefwahl kann dann auch bereits beantragt werden. Doch anders als sonst werden die Unterlagen noch nicht sofort verschickt. Das liegt nicht am städtischen Wahlteam, sondern an den engen Terminen, die sich aus dem kurzfristig angesetzten Wahltag ergeben. Bis zum 20. Januar müssen dem Wahlteam die Vorschläge der Parteien für die Direktkandidaturen im Wahlkreis Bielefeld-Werther vorliegen. Am 24. Januar entscheidet der Kreiswahlausschuss über die Zulassung. Beschwerden dagegen können bis zum 27. Januar eingereicht werden. Entschieden wird darüber wiederum erst am 30. Januar. Erst im Anschluss können die Stimmzettel gedruckt und die Briefwahlunterlagen versandt werden. Enger Fahrplan bis zur Bundestagswahl Bis zum Wahltag bleiben dann nur noch drei statt der üblichen sechs Wochen. Linda Schumacher, Leiterin des städtischen Wahlteams, empfiehlt deshalb diesmal, Briefwahl nur zu beantragen, wenn es unbedingt nötig ist. Der Versand der Unterlagen und die Rücksendung auf dem Postweg könnten mit Verzögerungen verbunden sein, und schließlich soll keine Stimme unberücksichtigt bleiben. Mehr zum Thema: Die NW-Themenseite zum Ampel-Aus in Berlin Briefwahl ist immer beliebter geworden. Bei der Bundestagswahl 2021 nutzten 97.000 Bielefelderinnen und Bielefelder diese Möglichkeit. Die Briefwahlunterlagen auf den Weg zu bringen, sei weniger das Problem als das Nadelöhr Post. Eine Alternative zum Postversand ist für diejenigen, die am Wahlsonntag verhindert sind, die Briefdirektwahl. Dann geht man mit seiner Wahlbenachrichtigung zu einem Briefwahldirektschalter und macht sozusagen Briefwahl vor Ort. Die Schalter öffnen, sobald die Stimmzettel vorliegen. Briefdirektwahl als Alternative zur klassischen Briefwahl In Bielefeld-Mitte kann am Briefdirektwahlschalter in der Stadtbibliothek an der Paulusstraße gewählt werden. Dort soll es voraussichtlich auch verlängerte Öffnungszeiten geben, um den erwarteten Andrang besser bewältigen zu können. In Brackwede kann im Bezirksamt, Germanenstraße 22, die Stimme abgegeben werden, ebenfalls im Bezirksamt Heepen, Salzufler Straße 13, im Bezirksamt Jöllenbeck, Amtsstraße 13, im Bezirksamt Senne, Windelsbleicher Straße 242, sowie im Bezirksamt im Sennestadthaus, Lindemann-Platz 3. Zur Briefdirektwahl muss neben der Wahlbenachrichtigung ein gültiger Personalausweis mitgebracht werden. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Eng wird es diesmal auch für die Auslandsdeutschen. Wer zuletzt in Bielefeld gelebt hat und jetzt seinen Ruhestand unter spanischer Sonne genießt oder ein Studienjahr in den USA verbringt, kann ebenfalls Briefwahl beantragen. Fraglich ist, ob in der Kürze der Zeit alles rechtzeitig hin- und hergeschickt werden kann. Der Personenkreis ist allerdings überschaubar: 500 Bielefelder, die im Ausland leben, dürfen ihre Stimme abgeben. 2.500 Wahlhelfer in Bielefeld im Einsatz Zu einem knappen Rennen wird die Zeit bis zur Wahl auch für Bewerber von Parteien, die bislang nicht im Bundestag oder Landtag vertreten sind. Für ihre Kreiswahlvorschläge müssen sie mindestens 200 Unterstützungsunterschriften sammeln. Will ihre Partei in NRW eine Landesliste aufstellen, sind 2.000 Unterzeichner erforderlich. Am Wahlsonntag werden in Bielefeld dann wieder rund 2.500 Wahlhelfer im Einsatz sein. Gewählt werden kann am 23. Februar in 184 Stimmlokalen. Lesen Sie zur Bundestagswahl 2025 in Bielefeld auch: SPD Bielefeld nominiert Wiebke Esdar erneut für den Bundestag Bundestagswahl: Bielefelder Grünen-Politikerin Britta Haßelmann ist wieder Spitzenkandidatin Diese Juristin ist die neue Bundestagskandidatin der Bielefelder CDU Das ist der Bielefelder AfD-Kandidat für die Bundestagswahl Dieser Bielefelder Wirtschafts-Experte will für die FDP in den Bundestag Onur Ocak ist der Kandidat der Bielefelder Linken

Meistgelesen