Bielefeld. Die Bundespolizei hatte im Dezember mit Fahndungsfotos aus dem Tunnel des Bielefelder Hauptbahnhofes einen mutmaßlichen Gewalttäter gesucht. Er soll am 5. Oktober 2024 einen Mann zunächst mit seiner Tasche geschlagen und anschließend auch mit seiner Faust in dessen Gesicht eingeprügelt haben.
Update, 7. Januar: Die Polizei hat durch den Hinweis eines Bürgers mittlerweile einen Tatverdächtigen festgenommen. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 24-jährigen Mann aus Bielefeld. Die Öffentlichkeitsfahndung ist damit nun beendet.
Nicht zum ersten Mal sorgen Aufnahmen aus dem Hauptbahnhof für große Aufregung. Im August ging ein brutaler Angriff auf einen jungen Mann viral. Der Täter schlägt sein Opfer nicht nur nieder, er setzt sich auf dessen Brust und prügelt dann immer wieder auf sein Gesicht ein. Unterstützer des Schlägers stehen um ihn herum und lassen ihn immer weitermachen. Erst als wenig später ein Mann mit einem gezückten Messer auftaucht, greifen sie ein.
Der Fall ließ sich nicht aufklären, weil der Tatzeitpunkt (Anfang Juli) deutlich vor dem Zeitpunkt lag, als das Video Bekanntheit erlangte. Die Videoaufzeichnungen der Überwachungsanlage waren da bereits gelöscht. Eine Strafanzeige hat niemand gestellt.
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Sechs Mitglieder einer Bielefelder Jugendgang stellen sich
Wie schnell sich eine Tat aufklären kann, wenn die Fahndungsfotos gut sind, hat ein anderer Gewaltausbruch im Hauptbahnhof gezeigt. Im Dezember 2023 hatte sich eine Gang von 13 bis 15 Jugendlichen zwei Gütersloher (15, 16) vorgeknöpft und diese bei zwei Gelegenheiten angegriffen, verletzt und ausgeraubt.
Sechs der jungen Täter wurden wenig später beim Verlassen des Hauptbahnhofs gefilmt. Alle sechs stellten sich später mit ihren Anwälten. Der Grund: Zwei Tage zuvor hatte die Polizei Fotos der Aufnahmen veröffentlicht. Der Druck über die sozialen Medien wurde einfach zu groß.
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