Pflanzenkübel in Bielefeld: Jahnplatz-Pläne sorgen für Diskussionen

Bielefeld. Felsenbirne, Ölweide oder der Strauch &bdquo;Sieben Söhne des Himmels“, gepflanzt in großen Kübeln, könnten bald den Jahnplatz verschönern und für zusätzliches Grün sorgen. Könnten. Denn in der Bezirksvertretung Mitte ist man mit den Vorschlägen, die die Verwaltung zur Platzbegrünung gemacht hat, noch nicht so ganz einverstanden. Jetzt soll es einen Ortstermin geben, will man sich auf dem Platz ein Bild davon machen, wo und wie Bepflanzungen möglich sind. Einbezogen werden sollen darin auch die Betreiber der &bdquo;Bar Celona“, die in der ehemaligen &bdquo;Pizza Hut“ ein neues Lokal eröffnen wollen – mit Außengastronomie und ebenfalls viel Grün. Vorgeschlagen hat das Vorgehen André Langeworth (CDU). Er findet die Idee der Verwaltung, vier Kübel auf dem Platz zu verteilen, zu kleinteilig. Die Kübel sollen etwa einen Meter hoch sein. &bdquo;Genau die Höhe, wo man seinen Müll hinterlassen kann“, mutmaßt Langeworth und verweist auf die ein oder andere Schmuddelecke, die sich auf dem Platz schon gebildet hat. Etwas Grün gibt es schon jetzt auf dem Jahnplatz. Die Haltestellendächer sind bepflanzt. Das ist gut für das Stadtklima. Von unten zu sehen sind die Pflanzen allerdings nicht. &bdquo;Viele empfinden den Jahnplatz als Betonwüste“, sagt Langeworth. Es müsse etwas passieren. Keine tiefwurzelnden Pflanzen Aber das ist gar nicht so einfach. Denn unter dem Platz befinden sich zum einen die Jahnplatz-Passage und zum anderen zahllose Leitungen. Tief wurzelnde Pflanzen können dort nicht gesetzt werden. Es bleibt nur die Kübel-Lösung. Die Verwaltung war nach dem Jahnplatz-Umbau gebeten worden, zu prüfen, welche Möglichkeiten zur nachträglichen Begrünung bestehen. Sie beantragte Fördermittel und beauftragte das Büro Kortemeier Brokmann, das schon als Freiraumplaner für den Jahnplatz tätig war, einen Entwurf auszuarbeiten. Der sieht nun an mehreren Standorten unterschiedlich große, runde Pflanzkübel mit einer stadtklimafesten, trockenheitsresistenten und winterharten Bepflanzung vor. Auch interessant: &bdquo;Café und Bar Celona“ will am Bielefelder Jahnplatz noch größer werden Die Kübel müssen für Stadtfeste und andere Veranstaltungen wie aktuell den Weihnachtsmarkt auch aus dem Weg geräumt werden können. Wegen des Untergrundes dürfen sie auch nicht zu schwer sein. Die Standorte auf allen Platzseiten wurden so gewählt, dass sie Freiräume nicht zu sehr einschränken, Rettungswege frei bleiben. Eine Pflanze könnte auf der Nordseite, eine innerhalb der Mittelinsel und zwei könnten auf der Südseite platziert werden. Die Pflanzkübel sollen aus beschichtetem Stahl und mit einem Wasserreservoir ausgerüstet sein, um in den Sommermonaten den Pflegeaufwand zu begrenzen. Die Gesamthöhe der einzelnen Kübel soll mit Bepflanzung nicht höher als vier Meter sein. Umgesetzt werden könnte das Ganze kurzfristig. Aber die Bezirksvertreter möchten sich lieber noch etwas Zeit nehmen, damit am Ende etwas Ordentliches dabei herauskommt. Es wird mit Gesamtkosten in Höhe von etwa 60.000 Euro gerechnet. Davon werden 70 Prozent (42.000 Euro) aus Fördermitteln gedeckt, der Eigenanteil liegt bei 18.000 Euro. Die Pflege der Pflanzen wird mit jährlich 1.000 Euro veranschlagt. Holzdecks mit Sonnensegeln Und es gibt schon weitere Ideen für die Verschönerung des Platzes. Die Stadt will den Jahnplatztunnel bekanntlich kaufen. Sollte das passieren, könnten die Hauptzugänge Bahnhofstraße und Niedernstraße geschlossen werden. Es gibt auch bereits erste Ideenskizzen zur Abdeckung der Zugänge mit Holzdecks. Die Kosten würden sich je nach Umfang der Gestaltung zwischen 160.000 Euro (Holzkonstruktionen ohne Aufbauelemente) und 270.000 (Holzkonstruktionen mit zusätzlicher Gestaltung und Sonnensegeln) bewegen. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld

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