Bielefelder Strom und Gas immer teurer: Wie kann ich bei Energie sparen?

Bielefeld. Wohnen muss jeder irgendwo, aber nie war es so teuer wie heute. Dabei spielen die Kaltmieten eine Rolle, aber auch die Preise für Strom und Heizung fallen erheblich ins Gewicht. Was tun also, wenn Preiserhöhungen ins Haus flattern und die Kostensteigerungen sich wieder einmal zu einer empfindlichen Mehrbelastung läppern? Zum Glück gibt es gute Berater, zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale, und beim konkreten Preisvergleich hilft das Internet. &bdquo;Nicht hektisch einen neuen Strom- oder Gasversorger suchen und dann das erstbeste Angebot auswählen“, mahnt Ingrid Deutmeyer, die Leiterin der Verbraucherzentrale Bielefeld. Für Verbraucher, die einen Wechsel des Energielieferanten in Betracht ziehen, sei die Nutzung der bewährten Online-Vergleichsportale sinnvoll, doch es gäbe einiges zu beachten, sagt Deutmeyer. Dabei sei der Preisvergleich im Internet und der überlegte Abschluss eines neuen Strom- oder Gasliefervertrages allemal besser als das klassische Haustürgeschäft. Lesen Sie auch: Betrugsmasche - so schützen Sie sich vor Abzocke an der Haustür Warnung &bdquo;Wir befürchten, dass es in den kommenden Wochen erneut Versuche geben wird, Verbrauchern an der Haustür ungünstige Verträge unterzuschieben“, warnt Deutmeyer. Zwar seien bei solchen Geschäften grundsätzlich Rücktritte möglich, &bdquo;aber oft wird man belogen“. Es werde immer wieder versucht, Wechsel sogar ohne Unterschrift und ohne nähere Informationen in die Wege zu leiten. Die Empfehlung der Verbraucherschützerin: Keine Vertreter ins Haus lassen, schon gar nicht unangekündigte Besucher, und auch auf Telefonate mit Werbern sollte man sich nicht einlassen: &bdquo;Am besten gleich auflegen.“ Preisvergleich Für einen aussagekräftigen Preisvergleich auf Online-Portalen wie Verivox oder Check24 sei es zunächst notwendig, den (durchschnittlichen) eigenen Verbrauch zu kennen. Und dann sind die Einstellungen zu wählen: jährliche oder monatliche Preisanzeige? 6 oder 12 oder 24 Monate &bdquo;Erstlaufzeit“ des Vertrags? Inklusive fantasievoller Bonuszahlungen kommen vor allem die Kunden und Kundinnen, deren Energie bisher von einem Grundversorger geliefert wird, beim Anbieterwechsel derzeit leicht auf 300 bis 400 Euro Preisvorteil im Jahr. Dabei werden der einmalige &bdquo;Neukundenbonus“, der &bdquo;Sofortkundenbonus“ oder auch die &bdquo;Winterprämie“ aufs ganze Jahr umgelegt. Ohne diese Boni aber gerät man schnell an einen neuen Tarif, bei dem der Arbeitspreis für den Strom, der Grundpreis oder auch beides höher liegt als beim alten Vertrag. Bei einer Vertragsverlängerung steht man also oft schlechter da als vorher. &bdquo;Den Preis am Anfang erst mal ohne Boni vergleichen, am besten auf mehreren Portalen“, rät Deutmeyer daher. Auch auf &bdquo;dynamische Tarife“ sollte man als Anfänger wegen instabiler Preise erst einmal nicht setzen. Kleingedrucktes Um keine bösen Überraschungen zu erleben, empfiehlt sich ein Blick in das Kleingedruckte, also die Bestimmungen des Vertrags: Wann werden die Bonuszahlen (die man natürlich mitnimmt) ausgezahlt? Wie lang ist die Kündigungsfrist? Sind während der Vertragslaufzeit Preisänderungen möglich? Erfahrene Tarifoptimierer schreiben sich das Ende der Kündigungsfrist in den Kalender, oder sie kündigen schon Monate vor Ablauf eines Vertrages, um das Fristende nicht zu verpassen. Dabei ist zu beachten, ob ein Bonus vielleicht an eine Vertragsverlängerung gekoppelt ist und man den Anspruch verlieren könnte. Tipps der Verbraucherzentrale: So finden Sie den passenden Strom- oder Gastarif Kontrolle Für jeden Vertrag sollte eine Vertragsbestätigung angefordert werden, damit die tatsächlichen Konditionen überprüft werden können, rät Deutmeyer. Für die notwendige Kontrolle sollte der Anbieter ein Kundenkonto anbieten, auf dem die Vertragsdetails online eingesehen werden können. Wenn etwas nicht passt, gibt es in der Regel bei Internetgeschäften ein Rücktrittsrecht. &bdquo;Und die Erfahrung zeigt, dass auch die Abbuchungen auf dem Girokonto regelmäßig gecheckt werden müssen, damit ich weiß: Wer bucht was ab?“, so Deutmeyer. Auf diese Weise könnten zum Beispiel unangekündigte und unberechtigte Preiserhöhungen erkannt werden. Und zur Kontrolle gehöre es auch, von Zeit zu Zeit die Preise bestehender Altverträge einem Vergleichstest zu unterziehen, um sich über die Marktlage zu informieren. Zahlungsprobleme Wer mit hohen Nachzahlungen oder Preiserhöhungen konfrontiert wird und dadurch in Zahlungsschwierigkeiten gerät, muss &bdquo;rechtzeitig reagieren“. Widersprüche gegen zweifelhafte Rechnungen sollten möglichst schriftlich formuliert werden. Grundsätzlich sei die Energieversorgung in der Grundversorgung gesichert, wenn man nicht dauerhaft säumig werde. Unterstützung und Beratung etwa zu unverständlichen Rechnungen gebe es bei der Verbraucherberatung, aber auch bei der Bielefelder GAB oder bei der Sozialberatung &bdquo;Widerspruch e.V.“ Speziell für den Stromverbrauch gäbe es zwar keine finanzielle Unterstützung, aber über das Wohngeld gäbe es zum Beispiel auch Hilfe für die Finanzierung der Heizkosten. &bdquo;Zu uns kommen oft Menschen, die ihre Energierechnung nicht mehr zahlen können“, sagt Deutmeyer. Und immer mehr Menschen hätten Anspruch auf Wohngeld, selbst wenn sie kein Bürgergeld beziehen - zur Prüfung gäbe es Wohngeldrechner im Internet. Spartipps suchen Zu einer Beratung können auch Energiespar-Tricks gehören: Eine Drosselung der Heiztemperatur um nur ein Grad kann die Heizkosten schon deutlich senken, kluges Lüften hilft beim Energiesparen, LED-Glühbirnen verbrauchen viel weniger Strom als herkömmliche Leuchten. Übergroße Kühlschränke und uralte Geräte fressen oft allzu viel Strom und sollten ersetzt werden: &bdquo;Und eventuell gibt es sogar Unterstützung für neue Geräte.“

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