Hohe Strompreise in der Grundversorgung: Was Sie beim Anbieterwechsel beachten müssen

Jeder vierte Stromkunde und jeder fünfte Gaskunde bekommen ihren Strom im Rahmen eines Grundversorgungstarifs der örtlichen Versorger – obwohl diese zu den teuersten am Markt gehören. Insgesamt haben Haushalte dadurch im ersten Halbjahr 2025 rund 8,5 Milliarden Euro für Strom und Gas bezahlt, während sie mit dem jeweils günstigsten Tarif mit Preisgarantie nur rund 5,5 Milliarden Euro hätten zahlen müssen. Das teilt das Vergleichsportal Verivox mit. Den Grundversorgungstarif des örtlichen Energieversorgers erhalten zunächst alle Haushalte, die sich bei Neueinzug nicht um ein günstigeres Angebot kümmern. Der große Nachteil sei der vergleichsweise hohe Preis. Warum sollte über einen Wechsel aus der Grundversorgung nachgedacht werden? Im bundesweiten Durchschnitt kostete eine Kilowattstunde Strom im Grundversorgungstarif im ersten Halbjahr 2025 rund 43,96 Cent. Im günstigsten Tarif mit Preisgarantie seien es im Gegensatz dazu 27,85 Cent gewesen. Das entspreche laut Verivox einer Ersparnis von rund 37 Prozent. Verbrauchern seien in der ersten Jahreshälfte durch den Verbleib in der Grundversorgung unnötige Mehrkosten in Höhe von rund 3 Milliarden Euro entstanden. &bdquo;Jahr für Jahr verschenken Haushalte viele Milliarden Euro, weil sie aus Bequemlichkeit, Unwissen oder Angst in der Grundversorgung verharren“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Seit dem 6. Juni 2025: Neue Regeln beim Stromanbieterwechsel Ein durchschnittlicher Haushalt im Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden Strom spare durch den Wechsel aus der Grundversorgung in den günstigsten verbraucherfreundlichen Tarif jährlich im Durchschnitt 671 Euro bei Strom. Muss bei der Kündigung des bestehenden Vertrages etwas beachtet werden? Der neue Anbieter übernimmt die Kündigung beim bisherigen Versorger. Darüber hinaus sind in der Regel keine technischen Änderungen notwendig. Die unterbrechungsfreie Versorgung mit Strom ist gesetzlich garantiert. Worauf sollten Verbraucher beim Anbieterwechsel achten? Christina Wallraf, Energiemarkt-Referentin der Verbraucherzentrale NRW, empfiehlt vor einem Anbieterwechsel zunächst, die restliche Laufzeit des eigenen Vertrags zu beachten, um fristgerecht kündigen zu können. Außerdem sagt sie: &bdquo;Bei Preisveränderungen hat man in der Regel ein Sonderkündigungsrecht.“ .responsive23-8dkuVvtQN93dneQR-line-strompreisentwicklung { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-8dkuVvtQN93dneQR-line-strompreisentwicklung { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-8dkuVvtQN93dneQR-line-strompreisentwicklung { padding-top: 142.86%; } } Wie sollten Vergleichsportale richtig verwendet werden? Insbesondere sollten die Einstellungen im Portal angepasst werden. Es sollte eine Laufzeit von etwa zwölf Monaten mit Preisgarantie angegeben werden. Die Preisgarantie sollte nach Möglichkeit auch die Netzentgelte abdecken, da sich diese häufig ändern. Ein Bonus sollte wiederum nicht mit eingerechnet werden, da Tarife häufig nur aufgrund des Bonus attraktiv seien, sagt Wallraf. Tarife mit Bonus würden nämlich nach einem Jahr Laufzeit teuer, was einen erneuten Wechsel erfordere. Neue Preise für Gas, Wasser und Strom: Was Verbraucher in OWL jetzt wissen müssen Darüber hinaus sollten Verbraucher sich keine dynamischen Tarife anzeigen lassen, da diese sich nur für bestimmte Zielgruppen, etwa E-Autofahrer mit eigener Ladebox lohnen. Wallraf weist darauf hin, dass die &bdquo;Direkte Wechselmöglichkeit“ über das Vergleichsportal unbedingt ausgeschaltet sein sollte, da sonst weniger Tarife angezeigt werden. Portalempfehlungen sollten nicht ausgewählt werden, außerdem sollte die Sortierung der Ergebnisse lediglich nach Preis erfolgen. Ratsam sei auch, dass Verbraucher sich Informationen über Anbieter auch außerhalb der Vergleichsportale einholen. Lesen Sie auch: Dynamische Stromtarife in Bielefeld: Lohnt sich der Wechsel für mich? Unterscheiden sich lokale Stromanbieter von großen Versorgern? Das lasse sich nicht verallgemeinern, sagt Wallraf. Es gebe lokale Anbieter mit attraktiven Preisen, ebenso mit hohen Preisen. Am besten sollten Verbraucher schauen, was das eigene Stadtwerk oder der Grundversorger anbietet, und das mit Preisen anderer Anbieter vergleichen. Gibt es in OWL regionale Unterschiede bei den Strompreisen? Die Grundversorgungspreise unterscheiden sich bereits regional sehr. Zahlen der Verbraucherzentrale zeigen: In Paderborn liegen die Grundversorgungskosten pro Jahr (netto) bei einem Stromverbrauch von 3.000 Kilowattstunden bei 1.215 bis 1.263 Euro. In Bielefeld sind es durchschnittlich rund 1.068 bis 1.103 Euro.

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