
Bielefeld. Unruhe an der Grundschule in Bielefeld Windflöte: In den sozialen Medien berichtet die Schulleiterin Martine Dittmar über einen mutmaßlichen Vorfall, der sich auf dem Schulweg eines Schulkindes ereignet haben soll.
Darin heißt es, das Kind sei am Montag, 28. Oktober, auf dem Nachhauseweg von einem fremden Mann angesprochen worden, der versucht haben soll, das Kind mittels Süßigkeiten zum Mitgehen zu bewegen. Das Kind indes habe „vorbildlich reagiert“, heißt es weiter und habe seinen Eltern von der Situation berichtet. Diese hätten dann die Schule und die Polizei informiert.
Weiter bittet die Schulleiterin die Eltern der Schulkinder, ihren Kindern zu erklären, wie man in einer solchen Situation reagiert und die Polizei zu informieren, sollte sich ein solcher Vorfall wiederholen. Unterschrieben ist der Post mit dem Namen der Schulleiterin.
Polizei nimmt Vorfall sehr ernst
Bei der Polizei ist der Vorfall bekannt. „Die Eltern waren auf einer unserer Wachen und haben den Hergang geschildert“, sagt Polizeisprecher Michael Kötter. Die Polizei nehme solche Hinweise sehr ernst. Daher sei die Präsenz von Wachdienst und Bezirksdienst der Polizei rund um die Schule aktuell auch deutlich erhöht worden.
Die Ermittlungen befänden sich allerdings noch im Anfangsstadium, eine konkrete Anzeige gibt es noch nicht. Unter anderem stehe noch eine „kindgerechte Befragung“ mit dem mutmaßlich betroffenen Schulkind noch aus.
„Das Thema ist sehr sensibel, da es in manchen Fällen zu Missverständnissen zwischen Kind und Eltern kommt.“ Von weiteren Vorfällen sei bislang nichts bekannt. Kötter rät betroffenen Eltern, Ruhe zu bewahren und wachsam zu bleiben.
Ähnliche Vorfälle in Steinhagen
Ähnliche Vorfälle haben jetzt auch in Steinhagen für Unruhe gesorgt. In mehreren Fällen soll hier in den vergangenen Tagen ein Mann Kinder auf ihrem Schulweg in verdächtiger Weise angesprochen haben. Der Junge und das Mädchen hätten genau richtig reagiert, indem sie unbeirrt ihren Weg fortgesetzt und sich in der Schule ihren Lehrern anvertraut hätten, heißt es von der Polizei in Steinhagen.
Die Polizei hat einige wichtige Hinweise und Verhaltensregeln für Kinder in derartigen Situationen zusammengestellt:
„Sprechen Sie mit Ihren Kindern über solche Situationen, um sie darauf vorzubereiten. Verzichten Sie aber auf realitätsnahe Rollenspiele, um nicht unnötig Ängste zu wecken.“
„Kinder müssen immer wieder daran erinnert werden, dass sie ohne elterliche Erlaubnis mit niemandem mitgehen oder in ein fremdes Auto steigen dürfen. Kinder sollten nie zu nahe an Fahrzeuge herantreten, auch wenn jemand etwas fragen möchte - egal ob es ein Mann oder eine Frau ist.“
„Kinder müssen verinnerlichen, dass es eine Lüge ist, wenn Ihnen für ein „Mitgehen“ z. B. Süßigkeiten oder kleine Hunde/Katzen versprochen werden.“
„Kinder müssen wissen, dass sie gegenüber Erwachsenen immer „Nein“ sagen können und dürfen! Ihnen muss auch bewusst sein, dass sie mit ihnen weder sprechen müssen und Auskünfte geben brauchen. Den Ausruf: „Nein, das will ich nicht!“ sollten Eltern mit ihren Kindern üben und auch sich selbst gegenüber akzeptieren.“
„Kinder möglichst in Gruppen zur Schule oder zum Spielen gehen lassen. Kindern erklären, dass sie niemals abgeholt werden, wenn es nicht vorher mit ihnen vereinbart wurde.“
„Schultaschen oder Rucksäcke sollten nicht den Namen bzw. die Adresse des Kindes tragen. Täter nutzen diese Kenntnis zur Vertrauensbildung.“