Sauerstoffausfall am Klinikum Bielefeld: Patienten am Sonntag zurückverlegt

Bielefeld. Ein technischer Defekt in der Sauerstoff-Infrastruktur im Klinikum Bielefeld hat am Samstagmorgen einen Großeinsatz von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei ausgelöst. Bereits am Freitag hatte ein Wartungsunternehmen Probleme bei der Sauerstoffversorgung von Patienten, für einige lebenswichtig, festgestellt. Auf drei Stationen gab es Störungen, sodass die Versorgung zunächst im Notbetrieb weiterlief. Am Samstag sollten die Wartungs- und Reparaturarbeiten fortgeführt werden. Doch es gab ein gravierendes Problem. Der Inhalt des großen Sauerstofftanks drohte, schneller als gedacht zur Neige zu gehen. Verantwortliche der Klinik sahen den zeitnahen Totalausfall der Sauerstoffversorgung für Patienten kommen und schlugen Alarm. Gegen 10.30 Uhr wurde bei der Feuerwehr und den Rettungsdiensten ein Notruf abgesetzt und damit eine beispiellose Rettungskette in Gang gesetzt. News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Bielefeld Intensivpatienten müssen verlegt werden Innerhalb kürzester Zeit trafen rund 100 Einsatzkräfte am Klinikum ein, in Spitzenzeiten waren es sogar 180 Helfer, die mit Rat und Tat eingriffen. Zunächst ging es speziell um die Verlegung von Intensivpatienten, die dringend auf Sauerstoff angewiesen sind. Geplant wurde der schnelle Transport von zunächst 13 Patienten zur Aufrechterhaltung ihrer Versorgung in umliegende Kliniken in Bielefeld und den Nachbarstädten. Der Bielefelder Rettungsdienst erhielt dabei Unterstützung von Einsatzteams benachbarter Kreise. In Paderborn wurde gegen 13 Uhr der sogenannte Patiententransportzug alarmiert. Lesen Sie auch: Gigantisch – spektakuläre Fotos vom umgebauten Klinikum Bielefeld Drei Stationen von Sauerstoff-Problem betroffen Immer mehr Intensivtransportwagen, ausgestattet mit moderner Beatmungs- und Überwachungstechnik, trafen am Klinikum ein. Zuvor waren am späten Samstagvormittag Sauerstoffgeräte aus den Beständen des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes in die drei betroffenen Stationen gebracht worden, um die Versorgung bis zur vollständigen Verlegung sicherzustellen. Weil gleichzeitig auch die ersten Ersatz-Sauerstoffflaschen vor Ort eintrafen, mussten letztlich nur noch vier Patienten das Klinikum verlassen. Sie wurden unter Beatmung in die zur Krankenhausgruppe gehörenden Krankenhäuser Rosenhöhe und Halle-Westfalen gebracht. Gegen Mittag rollte ein großer Tankwagen des Unternehmens &bdquo;Sauerstoffwerk Friedrichshafen“, das eine Zweigstelle in Bielefeld betreibt, auf den Hof. Es war von der Feuerwehr bestellt. Das Unternehmen, das technische und medizinische Gase produziert und vertreibt, konnte endgültig einen Sauerstoff-Notstand ausschließen. Patienten zu keiner Zeit in Gefahr Kliniksprecherin Nadja Jüstel betonte, dass zu keiner Zeit Gefahr für Patienten bestanden hätte. Da zügig Alarm geschlagen worden sei, sei die Gefahr einer möglichen Sauerstoffunterversorgung relativ schnell gebannt gewesen. Techniker des Klinikums arbeiteten intensiv daran, den Defekt zu beheben, sodass die Sauerstoffanlage gegen Samstagabend wieder vollständig in Betrieb genommen werden konnte. Am Sonntagmorgen erklärte die Sprecherin des Klinikums, dass die Sauerstoff-Infrastruktur normal arbeite und nun engmaschig überwacht werde. Die vier Patienten, die am Samstag in die Rosenhöhe und nach Halle verlegt worden waren, seien am Sonntagnachmittag wieder ins Klinikum zurückgekehrt. In einem der größten Einsätze der vergangenen Jahre haben Feuerwehr und Rettungsdienste gezeigt, dass auch in schwierigsten Situationen Verlass auf ihre Hilfe ist. Es war letztlich die Logistik und die Zusammenarbeit der Helfer, die das Klinikum aus einer misslichen Lage befreite und die Gefahr für Patienten relativ schnell bannte. Lesen Sie auch: Alle Informationen zum Klinikum Bielefeld auf nw.de

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