Wichtigste Verbindungsstraße im Bielefelder Osten erhält eine Rundumerneuerung

Bielefeld. Der Kusenweg (Kreisstraße K23) wird umfassend saniert und ausgebaut, um den Anforderungen aller Verkehrsteilnehmenden gerecht zu werden. Das hat die Stadt Bielefeld am Dienstag, 1. Oktober, mitgeteilt. Die Straße gilt als wichtige Verbindungsstrecke zwischen Heepen und Leopoldshöhe im Kreis Lippe. Die Planungen für den Ausbau der Straße, die sowohl Wohn- als auch Gewerbegebiete verbindet, berücksichtigen insbesondere die Sicherheit und Nutzbarkeit für Rad- und Fußverkehr. Am Mittwoch, 9. Oktober, soll die Vorplanung im Beirat für Behindertenfragen und in der Bezirksvertretung Heepen beraten werden. Im Stadtentwicklungsausschuss ist das Thema für Dienstag, 5. November, angesetzt. &bdquo;Die Straße ist teilweise in einem desolaten Zustand, weshalb eine grundlegende Erneuerung erforderlich ist“, erklärt Holm Sternbacher, Bezirksbürgermeister in Heepen. Hierbei spiele die Beteiligung der Bürger, die für diesen Herbst geplant sei, eine zentrale Rolle. Die 5,50 Meter breite Fahrbahn werde abschnittsweise saniert und zwischen dem Ostring und der Brönninghauser Straße auf 6,50 Meter verbreitert, da hier der größte Teil des Schwerlastverkehrs unterwegs sei. &bdquo;Der Kusenweg ist eine wichtige Verkehrsachse mit rund 5.500 Fahrzeugen pro Tag“, erläutert Olaf Lewald, Leiter des Amtes für Verkehr. &bdquo;Die Strecke ist eine zentrale Radroute der Kategorie I und soll auch über die Stadtgrenze hinaus Bedeutung für den Radverkehr haben.“ Barrierefreie Bushaltestellen und Straßenbeleuchtung Auf der gesamten Strecke werde ein neuer, 3,30 Meter breiter Geh- und Radweg entstehen. Dieser verlaufe größtenteils abseits der Fahrbahn hinter Grünflächen oder Gräben. In Bereichen mit weniger Platz soll der Weg direkt neben der Fahrbahn geführt werden, getrennt durch einen 75 Zentimeter breiten Sicherheitsstreifen. Die Route sei nicht nur für Bielefeld, sondern auch für die Region von großer Bedeutung. Der Radweg werde zwar nur in eine Richtung geführt, aber in beide Richtungen nutzbar sein. Lesen Sie auch: Neues Bielefelder Baugebiet: Hier entstehen 160 neue Wohnungen Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Planungen ist die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Zwei neue Bushaltestellen sollen entlang des Kusenwegs entstehen, zudem alle vorhandenen Haltestellen barrierefrei umgebaut werden. &bdquo;Für die Busse ist eine sogenannte Pulk-Führerschaft geplant, das heißt, die Haltestellen werden optimal aufeinander abgestimmt, um den Fahrplan effizienter zu gestalten“, sagt Nora Niebel, Projektleiterin im Amt für Verkehr. Gleichzeitig werde der Radverkehr durch neue Abstellmöglichkeiten an den Haltestellen gefördert. Für mehr Sicherheit und Energieeffizienz soll die gesamte Strecke mit einer adaptiven Straßenbeleuchtung ausgestattet werden. Diese dimme sich automatisch, wenn niemand unterwegs ist, und werde heller, sobald sich Menschen auf der Strecke befinden. Elf untergeordnete Straßeneinmündungen sollen zudem als Gehwegüberfahrten gestaltet werden, die durch bauliche Erhöhungen den Autoverkehr zum Abbremsen zwingen sollen. Entwässerungsbauwerk und Brückensanierung Im Rahmen des Projekts soll auch der Oberbau der Brücke, die über die Windwehe führt, erneuert werden. Das Fundament der Brücke bleibe dabei bestehen. Zudem müsse das Entwässerungsbauwerk im Bereich des Hungerbachs um etwa vier Meter versetzt werden, um die Verbreiterung der Fahrbahn zu ermöglichen. &bdquo;Der Kusenweg führt durch sensible Naturräume, weshalb wir hier sehr behutsam vorgehen“, erklärt Niebel. Die Planung sei eng mit verschiedenen Interessensgruppen abgestimmt worden, darunter sind der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der Verkehrsclub Deutschland (VCD), die Industrie- und Handelskammer (IHK), das Verkehrsunternehmen Mobiel sowie die Polizei. In der gemeinsamen Arbeitsgruppe &bdquo;SpuReN“ seien alle relevanten Themen rund um Verkehrssicherheit, Umweltbelange und bauliche Maßnahmen erörtert worden. Lesen Sie auch: Neues Wohngebiet in Bielefeld bleibt umstritten Bezirksbürgermeister Sternbacher betont die langjährige Forderung nach einer Verbesserung der Verkehrssituation am Kusenweg: &bdquo;Die aktuelle Situation ist weder für den Autoverkehr noch für Fuß- und Radverkehr tragbar. Wir begrüßen die nun vorgestellten Planungen ausdrücklich, da sie deutlich weniger in private Grundstücke eingreifen und alle Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen berücksichtigen.“ Antrag auf Fördermittel über sechs Millionen Euro Die Baukosten für das gesamte Projekt sollen sich auf rund 9,5 Millionen Euro belaufen. Das Amt für Verkehr geht davon aus, etwa sechs Millionen Euro aus Fördergeldern zu erhalten. Die Beantragung dieser Fördergelder ist für das kommende Jahr geplant, und die Bauarbeiten sollen 2025 beginnen. Auch der Kreis Lippe plane den Ausbau des Geh- und Radwegs auf seiner Seite der Stadtgrenze. Im Anschluss an den Kusenweg im Stadtgebiet Bielefeld werde der Geh- und Radweg in Kusenbaum ebenfalls erneuert. &bdquo;Die Abstimmungen mit dem Kreis Lippe laufen bereits, und wir erwarten einen nahtlosen Übergang der Strecke“, sagt Niebel. Damit werde die Radverkehrsverbindung auch über die Stadtgrenzen hinaus verbessert und die Mobilitätsstrategie der Region unterstützt. Die Stadt Bielefeld betont, dass die Planungen für den Kusenweg noch weiter abgestimmt werden, insbesondere mit den Anwohnerinnen und Anwohnern. Erste Gespräche mit Eigentümern der angrenzenden Grundstücke &bdquo;sind sehr positiv verlaufen“, sagt Bezirksbürgermeister Sternbacher. Eine offizielle Bürgerbeteiligung sei für den Herbst geplant.

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