Bielefelder Ex-Polizist sauer auf rücksichtslose Eltern-Taxis

Bielefeld. Thomas Schad ist sauer. Täglich beobachtet er, wie am Böckmannsfeld zu Schulbeginn Autos im Halteverbot parken. &bdquo;Das dauert auch schon mal länger als drei Minuten“, sagt der pensionierte Polizeibeamte. Es seien nicht nur Kinder, die von ihren Eltern zur Grundschule Dreekerheide gefahren werden, auch Mitarbeiterinnen, vermutet er. Inzwischen sei eine Straßenseite voller Schlaglöcher. &bdquo;Außerdem werden in unseren Einfahrten Wendemanöver veranstaltet“, schimpft der 62-Jährige. Nicht selten komme es zu gefährlichen Situationen. Zurzeit wird in der Verwaltung über Schulstraßen diskutiert. &bdquo;Neben der Einrichtung einer Schulstraße ist der Hauptansatzpunkt zur Behebung der Probleme ein Einwirken auf die verantwortlichen Eltern, die durch ihr teils verkehrswidriges Verhalten und das Bringen der Kinder bis vor das Schultor, überhaupt erst für diese Situation sorgen“, heißt es aus dem Amt für Verkehr. Aus planerischer Sicht gebe es keine Möglichkeit, die Situation zu entschärfen. Es handele sich um ein grundsätzliches Problem. Die Eltern müssten sensibilisiert werden. Im Böckmannsfeld seien in nächster Zeit auch keine Baumaßnahmen geplant. Der Bereich werde im Rahmen der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht unterhalten. Lesen Sie auch: Aus für Elterntaxis - NRW-Kommunen können Straßen sperren &bdquo;Ich stehe persönlich jeden Morgen vor der Schule und kann sagen, dass es besser läuft als bisher“, sagt Jörn Sander. Der Leiter der Grundschule Dreekerheide räumt ein, dass der Hol- und Bringverkehr in der Vergangenheit &bdquo;echt ein Problemfeld“ gewesen ist. Die Eltern müssten nur wissen, wie es mit der Elternhaltestelle funktioniere. Diese befindet sich rund 150 Meter vom Eingang der Schule entfernt, gegenüber Bollhof Nr. 15. Provisorischer Gehweg Der Schulleiter hat Eltern bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass das Parken im Böckmannsfeld nicht gestattet ist: &bdquo;Es liegt aber nicht in unserem Zuständigkeitsbereich. Da muss das Ordnungsamt tätig werden.“ Auch die Bezirkspolitiker haben sich bereits mehrfach mit dem Thema beschäftigt. 2021 wiesen die Sozialdemokraten darauf hin, dass das Böckmannsfeld Teil des ausgewiesenen Schulweges zur Gundschule ist. Fehlende Gehwege und abgestellte Fahrzeuge auf den weitestgehend unbefestigten Rändern würden Schüler häufig dazu zwingen, auf die Fahrbahn auszuweichen. Vorgeschlagen wurde, dass zumindest einseitig ein provisorischer Gehweg angelegt wird. Das Amt für Verkehr teilte im September 2022 mit, dass aus verkehrlicher Sicht keine Regelung notwendig ist. Bezirksbürgermeister Mike Bartels berichtet, dass die Straße seit Jahrzehnten in einem unfertigen Zustand existiert, der von Jahr zu Jahr schlechter wird. Das Amt Jöllenbeck habe mit der Methode damals finanzielle Mittel sparen können. Außerdem sei man Auseinandersetzungen mit Anwohnern aus dem Weg gegangen, die am Endausbau als Anlieger hätten beteiligt werden müssen. Kein Allheilmittel Die Stadt will mit einem Verkehrsversuch starten, um das Konzept der Schulstraßen zu testen. &bdquo;Gleichzeitig sind Schulstraßen aber auch kein Allheilmittel, mit dem alle Probleme im Rahmen des Bring- und Holverkehrs beseitigt werden können“, sagt Pressesprecherin Carla Winkenjohann. Unabdingbar sei eine personelle Unterstützung von Polizei und Schule. Weil sich die verschiedenen Schulstandorte von ihrer Einbindung in das Straßennetz und der vorhandenen öffentlichen Verkehrsfläche &bdquo;teils erheblich“ unterscheiden würden, müsse jeder Schulstandort einzeln im Rahmen seiner konkreten Gegebenheiten auf die Möglichkeit einer Schulstraße geprüft werden. &bdquo;Bei uns ist eine Schulstraße bislang nicht im Gespräch“, sagt Schulleiter Jörn Sander.

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