
Bielefeld. Manchmal muss es ganz schnell gehen: Ein Blindgänger wird gefunden und kurz darauf entscheidet die Stadt Bielefeld, dass Menschen in einem bestimmten Umkreis ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen.
Am Dienstag wurden in Schildesche mehrere Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Vier Exemplare sollen am Donnerstag entschärft werden. Der Vorteil für die Anwohner: Ihnen bleibt nun ein wenig Zeit, um sich auf die Evakuierung der Gebäude vorzubereiten.
Kurz bevor die Evakuierung beginnt, kann es schnell hektisch im Haus werden. Darum lohnt es sich, rechtzeitig und in Ruhe ein Notgepäck vorzubereiten. Wir haben Tipps des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zusammengestellt.
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Notgepäck: Lieber Rucksack als Koffer mitnehmen
Meistens ist eine Evakuierung nach wenigen Stunden beendet. Doch in Ausnahmefällen kann es auch länger dauern, bis man seine Wohnung wieder betreten kann. In solchen Fällen muss man in einer Notunterkunft oder bei Bekannten unterkommen.

Das Notgepäck soll in diesen Fällen helfen, die ersten Tage außer Haus zurechtzukommen. „Oberste Grundregel: Nehmen Sie für jedes Familienmitglied nicht mehr mit, als in einen Rucksack passt“, heißt es vom BBK. Ein Rucksack sei praktischer als ein Koffer, da man beide Hände freihabe.
Diese Dinge gehören in Notgepäck
Für eine kurze Evakuierung empfiehlt sich ein Notgepäck mit folgenden Dingen:
- Personalausweis oder Reisepass
- Bargeld und Geldkarten
- Gesundheitskarte der Krankenversicherung
- Impfpass
- Haustürschlüssel und gegebenenfalls Autoschlüssel
- Handy oder Smartphone, falls vorhanden, damit Sie mit Angehörigen in Kontakt bleiben können
- persönliche Medikamente
- Verpflegung
- Wasserflasche
- Schlafsack oder Decke
- Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln) für ein paar Tage
Das Bundesamt hat darüber hinaus eine Liste mit Gegenständen veröffentlicht, die sich zusätzlich in einem umfangreicheren Notgepäck als nützlich erweisen können. Mit dieser Ausrüstung sind Sie für mehrere Tage außerhalb der eigenen Wohnung gewappnet:
- Batteriebetriebenes Radio und Reservebatterien
- Erste-Hilfe-Material
- Dokumentenmappe
- Essgeschirr und -besteck
- Dosenöffner und Taschenmesser
- Taschenlampe und Reservebatterien
- Kleidung für ein paar Tage, auch Wetterschutzbekleidung
- Kopfbedeckung
- Arbeitshandschuhe
- Schutzmaske, behelfsmäßiger Atemschutz (auch zum Schutz bei Gefahr durch radioaktive oder chemische Stoffe)
- Fotoapparat (um gegebenenfalls nach Rückkehr Schäden dokumentieren zu können – falls Sie ein Handy mit Fotofunktion besitzen, ist dies ausreichend)
- Für Kinder: Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift. SOS-Kapseln erhalten Sie in Kaufhäusern, Apotheken und Drogerien.
Die richtige Bekleidung für die Evakuierung
Das Bundesamt rät dazu, die Kleidung im „Zwiebelprinzip“ zusammenzustellen. „Das bedeutet, dass Sie mehrere Schichten Kleidung einplanen, beispielsweise Unterwäsche, T-Shirts und Stoffjacken oder Pullover.“ Wichtig sei, auch Wetterschutzbekleidung wie eine Regenjacke oder einen Regenmantel und wetterfeste Schuhe oder Gummistiefel mitzunehmen.
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Evakuierung in Bielefeld-Schildesche
Die Stadt Bielefeld hat angekündigt, dass am Donnerstag, 19. September, vier 500-Kilogramm-Weltkriegsbomben entschärft werden sollen. Die Bombensuche auf einer Ackerfläche hatte die Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg zutage gebracht.
Dafür müssen alle Bewohner, die in einem Umkreis von 500 Metern um den Fundort herum wohnen, ab 12 Uhr ihre Wohnungen und Häuser verlassen. 620 Anwohner sind von der Evakuierung betroffen. Auch die Beschäftigten einer angrenzenden Firma sind betroffen.
Erst am vergangenen Donnerstag, 12. September, mussten 2.333 im Gefahrenbereich gemeldete Bielefelder für Stunden ihre Wohnungen verlassen, damit im Falle einer misslungenen Entschärfung keine Gefahr für sie besteht.
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