Wie im Wohnmagazin: Altes Siedlungshaus in Bielefeld zieht die Blicke auf sich

Bielefeld. Das kleine Siedlungshaus an der Römerstraße in Altenhagen fällt auf, nicht nur durch den neuen, dunkelgrauen Anstrich. Oft steht das zur Straßenseite hin gelegene Küchenfenster weit offen. &bdquo;Wir plaudern gern mit Bekannten, die vorbeigehen“, berichtet Hausherrin Heike Hedrich. Wer wie sie einen Blick hat für schönes Wohnen, den ziehen Haus und Garten ganz schnell in seinen Bann: Jeder Raum ein Traum – inspiriert vom Lifestyle auf Ibiza, von Berlin, Sylt und Asien. Das Thema Wohnen sei für sie schon immer wichtig gewesen, sagt die gelernte Arzthelferin. Die Einrichtung spiegele die Persönlichkeit wider. Modischer Dekokram aus dem Laden komme ihr nicht ins Haus. Dinge, die Geschichten zu erzählen haben, Erinnerungsstücke von Reisen, Kunstobjekte wie handgeblasene Gläser, Bilder und Fotografien aber umso mehr. &bdquo;Ich bin sehr eigenwillig und mag verrückte Sachen“, ergänzt die 60-Jährige, die selbst seit einigen Jahren als Keramik-Künstlerin tätig ist. &bdquo;Und frische Blumen habe ich immer auf dem Tisch.“ Designermöbel kombiniert mit Fundstücken vom Flohmarkt In ihrem Haus und auch im Garten haben viele ihrer Unikate, darunter Skulpturen, grau-schwarze, mit Flächen in leuchtendem Zitronengelb oder Hellblau abgesetzte Schale oder knallbunte Vasen oder auch Collagen, ihren Platz gefunden. Ansonsten kombiniert sie Designermöbel mit Fundstücken vom Flohmarkt und Accessoires, die den &bdquo;hippen Lifestyle und die Coolness“ von Ibiza, der Lieblingsinsel von Heike Hedrich und ihrem Mann Volker, widerspiegelt. So geschickt, dass sich alles harmonisch zusammenfindet. Lesen Sie auch: Bielefelder Hingucker: Architekt verwandelt verfallenen Schuppen in ein Traumhaus Auch Berlin, Sylt und Asien – dort ist ihr Mann oft auf Geschäftsreise unterwegs – prägen den besonderen Stil. &bdquo;Wir fahren mehrmals im Jahr nach Berlin, das ist ganz wichtig für uns“, sagt Hedrich. &bdquo;Wir sind dort abseits der touristischen Ziele unterwegs – beispielsweise an der Auguststraße – tauchen ein in die Geschichte, sitzen im Straßencafé und beobachten einfach das Treiben.“ Aber auch das Kulturangebot in Bielefeld schätze das Paar. &bdquo;Wir gehen gerne aus, fahren oft mit dem Rad in die Innenstadt.“ Traurig sei allerdings die Schließung des Milestones. &bdquo;Das war einzigartig, ein bisschen little Berlin in Bielefeld.“ Das kleine Siedlungshaus aus dem Baujahr 1950 in dem gewachsenen Wohngebiet in Altenhagen hat die Familie 2009 durch Zufall gefunden. &bdquo;Wir wohnten hier im Stadtteil bei den Eltern meines Mannes, wollten als junge Familie mit zwei Kindern aber auch gern ein eigenes Haus haben.“ Die alten Holzdeelen unter den Schichten alter Teppiche und die Aura des Hauses, in dem zuvor eine alte Dame gelebt hat, hätten sie sofort überzeugt. Heimelig, warm, überhaupt nicht abgewohnt: Das sei der erste Eindruck bei der Besichtigung gewesen. &bdquo;Hier haben glückliche Menschen gewohnt, das spürte man – und das war uns ganz wichtig“, sagt Hedrich. Terrasse mit Innenhofcharakter und Ibiza-Flair Wände raus, neue Leitungen und Fenster, aber die schönen alten Zimmertüren mit Milchglaselementen mit Verzierungen, der Holzboden und die alte Treppe ins Obergeschoss, die braun-beigefarbenen Fliesen im Flur, die dreigeteilten Fenster an der Vorderseite, die Fensterläden im Obergeschoss und der Strukturputz mit eingearbeitetem Kies – charmante Zeitzeugen aus dem Ursprungsbaujahr – mussten unbedingt bleiben. &bdquo;Wir haben das Haus mit Fachhandwerkern, aber ohne Architekten und ganz nach unseren eigenen Vorstellungen saniert“, berichtet Hedrich. Auch den großen Garten hat die Hausherrin selbst geplant und gestaltet. Die große, grau gepflasterte Terrasse, die mit Innenhofcharakter blickgeschützt und etwas tiefer zwischen angebautem Wintergarten und durch einen Anbau ersetzten, ehemaligen Holzschuppen liegt, hat Kräuterbeet, Apfelbaum, Tomaten, Kräuter und grüner Spargel im Beet: &bdquo;Hier sah es anfangs komplett anders aus, es gab hauptsächlich Wiese und Sträucher“, berichtet Hedrich. Lediglich der große, imposante alte Baum, eine Kanadische Gleditschie, ist geblieben. Lesen Sie auch: Bielefelder Familie lässt jetzt alle in ihr Traumhaus schauen Und obwohl’s in Haus und Garten alles schon wie im Wohnmagazin aussieht, bleibt’s nicht so. Dafür entdeckt Heike Hedrich einfach zu viel, was sie inspiriert. Wie kürzlich bei einer Fahrradtour den dunklen Grauton für den neuen Außenanstrich. Das &bdquo;Schöner-Wohnen-“ und das &bdquo;Verrückte-Nudel-Gen“ habe ihre mittlerweile 30 Jahre alte Tochter geerbt. &bdquo;Sie ist gerade wieder aus Berlin nach Bielefeld gezogen und richtet sich ihre neue Wohnung in Schildesche ein – die wird auch richtig schön“, verrät sich Heike Hedrich. Und auch ihr Sohn sei immer gern dabei, wenn’s wieder auf Entdeckerreise geht.

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