Top-Lage in Bielefeld: So geht’s mit den Offiziersvillen im Musikerviertel weiter

Bielefeld. Was ist denn jetzt mit den Häusern und Grundstücken rund um die Joseph-Haydn-Straße? Das fragen sich Anwohner und Passanten im noblen Musikerviertel unterhalb der Promenade. Nach langem Leerstand wurden dort die ehemaligen Offiziersvillen der abgezogenen britischen Streitkräfte bis Ende Januar als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Ab Juni kamen zehn der insgesamt 22 Einfamilienhäuser und 16 Doppelhaushälften zum Verkauf auf den Markt. Zwei Villen an der Wilhelm-Raabe-Straße 39 und 41 wurden bereits Anfang 2022 verkauft und abgerissen. Top-Lage unterhalb der Promenade, 705 bis 959 Quadratmeter große Grundstücke, 140 Quadratmeter Wohnfläche zuzüglich etwa 15 Quadratmeter ausgebaute Nutzfläche im Dachgeschoss, und ein Bodenrichtwert von mittlerweile 640 Euro: Auf 710.000 bis 760.000 Euro hatte die BImA den Richtwert für die Häuser aus den 1950er-Jahren anfangs taxiert. Dafür wollte sie aber niemand haben. Zum einen sind die Objekte aus dem Baujahr 1956 sanierungsbedürftig, allein mit Blick auf energetische Standards. Lesen Sie auch: Bielefelder Anwohner sind wütend: Scharfe Kritik an Flüchtlingsunterkunft im Musikerviertel Bestimmte Vorgaben erschweren Neubau Zudem erschwert oder verhindert entweder der Denkmalschutz oder die Erhaltungs- und Gestaltungssatzung den Abriss und Neubau oder bauliche Veränderungen. Wie berichtet, möchte die Stadt, dass das Gesamtensemble der Gebäude auf dem insgesamt 28.700 Quadratmeter großen Areal möglichst bestehen bleibt. Der Rat hatte deshalb im Februar eine Erhaltungs- und Gestaltungssatzung verabschiedet. Die BImA startete dann erneute Anläufe, die sechs denkmalgeschützten Einfamilienhäuser an der Joseph-Haydn-Straße 1, 3, 5, 7, 11 und 13 und die nicht unter Denkmalschutz stehenden Häuser der Joseph-Haydn-Straße 4, 6, 8 und 10 zu verkaufen. Die Nachfrage und Teilnahme an beiden Bieterverfahren &bdquo;war sehr rege, und es wird auch zu Verkäufen kommen“, teilt Thorsten Grützner von der BImA jetzt auf Nachfrage mit. Die Verkaufsverhandlungen in beiden Tranchen seien aber noch nicht abgeschlossen. Die BImA behalte sich bei beiden Angebotsverfahren vor, &bdquo;ob, wann, an wen und zu welchen Bedingungen die Einfamilienhäuser verkauft werden“. Dies gelte ebenso für die Option, mit den Interessenten nachzuverhandeln. Mit Rücksicht auf die Vorgaben des Datenschutzes könnten aber keine Auskünfte zu Kaufinteressenten, Käufern und Kaufpreisen erteilt werden. Versteigerung der Britenhäuser angedacht In einem nächsten Schritt werden die Häuser Joseph-Haydn-Straße 2 und 9 sowie das Haus Johannes-Brahms-Straße 9 im zeitlichen Rahmen der Immobilienmesse Expo Real 2024 – vom 7. bis 9. Oktober in München – vorgestellt und im Bieterverfahren zum Kauf angeboten, so Grützner. Gegebenenfalls komme auch eine Veräußerung von Grundstücken im Wege einer Auktion in Betracht. &bdquo;Für die acht Reihenhäuser Baujahr 1956 des gleichen Haustyps mit einer geschätzten Wohnfläche von jeweils etwa 70 Quadratmetern und Grundstücksgrößen zwischen und 210 und 450 Quadratmetern an der Kölner Straße in Bielefeld-Brackwede werden derzeit verkaufsvorbereitende Maßnahmen getroffen“, ergänzt Grützner. Diese sollen voraussichtlich Ende 2024/Anfang 2025 abgeschlossen sein. Im Anschluss sei ebenfalls ein Angebot im Bieterverfahren auf dem offenen Immobilienmarkt geplant. Lesen Sie auch: Günstigere Britenhäuser kommen auf den Markt: Neue Einblicke Die bereits verkauften Offiziersvillen an der Wilhelm-Raabe-Straße 39 und 41 wurden abgerissen, ansonsten tut sich aber auf den 1.400 Quadratmeter großen Grundstücken bisher nichts. Wer den Zuschlag erhalten hat, wie die Pläne der neuen Besitzer aussehen und wie viel für die Häuser bezahlt wurde, will die BImA nicht verraten. Eine Genehmigung für einen geplanten Neubau liege bisher nicht vor, ist zumindest von der Stadt Bielefeld dazu zu erfahren. Lesen Sie auch: Diese Immobilien werden im September in Bielefeld zwangsversteigert

Meistgelesen