Bielefelder Ex-Boxer Nimani getötet: Bruder wird mit dem Tode bedroht

Bielefeld. Polizei und Staatsanwaltschaft meldeten am Dienstagmorgen die Festnahme eines Tatverdächtigen im Fall des erschossenen Ex-Boxers Besar Nimani. Wie die Behörden weiter mitteilten, gelang die Festnahme durch die Unterstützung von belgischen Sicherheitskräften. Gemeinsam mit Zielfahndern des Landeskriminalamtes NRW hatten sie den Tatverdächtigen Hüseyin A. am Montag um 14 Uhr in Brüssel festgenommen. &bdquo;Als ich den Anruf von der Polizei bekam, dass sie einen der mutmaßlichen Mörder meines Bruders gefasst haben, war ich überglücklich. Mir standen Tränen in den Augen und ich bin den Ermittlern so dankbar, dass sie nicht nachgelassen haben, die beiden Flüchtigen zu suchen", erklärte Berat Nimani am Dienstag am Telefon. Berat Nimani agierte früher auch als Manager seines jüngeren Bruders in dessen aktiver Zeit als Profiboxer. Gleich nach den tragischen Schüssen habe er einen Verdacht gehabt, der am Montag bestätigt wurde: &bdquo;Direkt nach dem Tod meines Bruders war mir sofort klar, dass sich einer der mutmaßlichen Täter nach Belgien abgesetzt hat. Der gefasste Hüseyin A. hat nämlich Verwandtschaft dort und mir war sofort klar, dass er sich dorthin abgesetzt hat." Der zweite Tatverdächtige wird weiter gesucht Die Fahndung nach dem zweiten Tatverdächtigen, Ayman Dawoud Kirit, dauere weiter an, heißt es von der Staatsanwaltschaft. Die Polizei strebe nun an, den Festgenommenen so schnell wie möglich nach Bielefeld zu überstellen, erklärte Polizeisprecherin Hella Christoph. Zu den Umständen der Festnahme gebe es noch keine Informationen, da sich der zweite Gesuchte theoretisch in derselben Gegend verstecken könnte, wo der Tatverdächtige A. am Montag überwältigt worden sei. &bdquo;Jetzt hoffe ich von ganzem Herzen, dass die Polizei auch den zweiten Mann schnell findet. Ich glaube, dass auch er sich in Belgien aufhält. Hoffentlich ist der ganze Spuk, der uns so belastet, bald vorbei", sagt Berat Nimani. Denn seit dem Tag der tödlichen Schüsse auf seinen Bruder könne weder dessen noch seine Familie ruhig leben, seit vier Monaten erhalte er Morddrohungen aus den Kreisen der mutmaßlichen Täter. Das Attentat auf den ehemaligen Profiboxer Besar Nimani ereignete sich am späten Samstagnachmittag, 9. März, im Westen der Bielefelder Altstadt: Gegen 18 Uhr parkte der 38-Jährige seinen BMW-SUV an der Ecke Klasingstraße/Obernstraße und ging auf ein Geschäft zu. Plötzlich verließen zwei oder drei Männer, die Zeugenaussagen widersprachen sich, die Stehtische eines benachbarten Cafés und traten dem Ankömmling entgegen. Zwei der Männer sollen sofort ihre Pistolen auf Nimani gerichtet und abgedrückt haben. An die 16 Projektile flogen durch die Luft, mehrere Kugeln trafen den Boxer in die Brust, im Kugelhagel stürzte er zu Boden und verstarb noch vor Ort. Ersthelfer und der alarmierte Notarzt samt Sanitätern konnten den vielfach Getroffenen nicht retten. Passanten, die auf der belebten Obernstraße unterwegs waren, sprangen in Deckung, brachten sich in Sicherheit und hatten Glück, blieben von Querschlägern verschont. Nach der potenziellen Hinrichtung flüchteten die Schützen in Richtung des Alten Marktes, wo sie verschwanden. Die von der Polizei unmittelbar eingeleitete Fahndung nach den Tatverdächtigen führte zwar zu einer Festnahme, allerdings handelte es sich um die Falschen. Drei Tage und mehrere Hausdurchsuchungen später jedoch präsentierte die Mordkommission &bdquo;Ober" bereits die Namen der beiden Gesuchten und ging mit Fahndungsfotos in die Öffentlichkeit. Mehr zum Thema: Fall Besar Nimani – alle News und Hintergründe Rund vier Monate nach dem Beginn der intensiven Fahndung meldeten die Behörden nun die erste Festnahme. Der Tatort hatte sich zwischenzeitlich zu einem Pilgerort entwickelt, noch heute legen Angehörige und Freunde des Ermordeten dort Blumen nieder. Die Ursache der Tat liegt weiter im Verborgenen.

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