Beindurchschuss

Gütersloher im Visier: Schüsse vor Bielefelder Disco vor der Aufklärung

Wohnungsdurchsuchung: Die Kripo soll mehr als neun Monate nach der Tat nun einen Tatverdächtigen identifiziert haben.

Auf einem dieser Parkplätze vor der Bielefelder Disko sollen die Schüsse gefallen sein. | © Jens Reichenbach

04.07.2024 | 05.07.2024, 15:32

Bielefeld/Paderborn/Gütersloh. Ein Mann aus dem Kreis Gütersloh steht aktuell im Verdacht, in der Nacht auf den 24. September 2023 vor der Discothek Prime in Bielefeld auf einen 29-jährigen Mann aus Paderborn geschossen zu haben. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Bielefeld am Freitag nach einem Bericht von Radio Hochstift.

Wie berichtet, ermittelt die Bielefelder Kripo seit dem Vorfall im September, konnte aber bisher den unbekannten Täter noch nicht identifizieren. Dies soll aber durch akribische Ermittlungsarbeit bei der Suche nach dem Wagen des Täters inzwischen gelungen sein. Auf dem Parkplatz der Disco an der Duisburger Straße soll der Streit losgegangen sein, als einer der beiden Autofahrer nicht einparken konnte, weil die Tür des anderen im Weg gewesen war. Dann eskalierte die Situation.

Bei der Durchsuchung wurde eine ?Schusswaffe gefunden

Dem verbalen Streit folgte plötzlich mindestens ein Schuss. Der Täter soll damals gegen 0.30 Uhr eine Schusswaffe gezogen und seitlich beide Oberschenkel des Paderborners durchschossen haben. Wie Philipp Kalbertodt von der Staatsanwaltschaft bestätigt, handelt es sich bei dem Verdächtigten um einen 34-jährigen Mann aus dem Kreis Gütersloh. Ihm wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

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Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Ermittler laut Kalbertodt unter anderem auch eine Schusswaffe. Ob es sich bei der Waffe um die Tatwaffe handelt, sei noch nicht abschließend geprüft.

Die Schüsse vor der Brackweder Disco hatten damals einen Polizei-Großeinsatz ausgelöst. Der bewaffnete Täter soll mit zwei weiteren Personen in einem weißen Audi die Flucht ergriffen haben. Glück für das Opfer: Die Beinverletzungen waren nicht so erheblich, dass er im Krankenhaus aufgenommen werden musste. Der Paderborner konnte trotz des Durchschusses nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus noch in der Nacht wieder verlassen.

Bielefelder Sprecher der Disco: „Das waren keine Besucher“

Ein Sprecher der Diskothek hatte damals betont, dass der folgenreiche Streit nicht im Eingang des Clubs stattgefunden habe. Er sagte sogar: „Das waren keine Besucher der Disco.“ Die Befragung des 29-Jährigen hatte damals wenige Erkenntnisse gebracht. Der Kripo hatte er mitgeteilt, dass er sich nicht erklären könne, warum auf ihn geschossen wurde. Der Polizei gegenüber soll er gesagt haben, dass sich die Männer darüber gestritten hätten, dass ihre Fahrzeuge zu dicht geparkt gewesen seien.