Neue Liste der Problemorte in Bielefelds City: Sparkassen-Arkade ist ein Hotspot

Bielefeld. Es ist schon dunkel, als sich vor ein paar Wochen die Gruppe auf den Weg durch die Bielefelder Innenstadt macht. Politiker der Bezirksvertretung Mitte, Mitarbeiter des Ordnungsamtes, des Sozialdezernats, des städtischen Umwelt- und des Immobilienservicebetriebs sowie die Bezirksbeamten der Polizei haben sich zu dem Rundgang getroffen. Sie gehören zur Arbeitsgruppe Stadtbildpflege, wollen sich anschauen, wo mehr für das persönliche Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger getan werden muss, wo Schmierereien das Erscheinungsbild der City stören oder es nachts an Beleuchtung fehlt. Weit laufen müssen sie nicht. Ein Hotspot ist längst die Arkade unter dem Sparkassen-Gebäude an der Herforder Straße geworden. Hier wird offen mit Drogen gehandelt. Junge Leute atmen Lachgas aus Luftballons ein &bdquo;Es riecht da wie in Amsterdam“, sagt anschließend ein Teilnehmer in Anspielung auf die Haschischschwaden. Die Gruppe trifft auch junge Leute an, die sich an Lachgas aus Luftballons berauschen. Ein neuer Trend. Wird Lachgas als Schnüffelstoff eingeatmet, tritt nach wenigen Sekunden ein Zustand ein, bei dem Halluzinationen, Wärme- und Glücksgefühle empfunden werden. Manchmal werden die Lachgas-Konsumenten aber unberechenbar – und zu einer Gefahr für Passanten. Lesen Sie auch: Die Zahl der Straftaten steigt auch in Bielefeld: Wie das zu bewerten ist &bdquo;Hier würde selbst ich als Mann abends nicht mehr gern allein lange gehen“, sagt Frederik Suchla (SPD), Bezirksbürgermeister im Stadtbezirk Mitte, später. &bdquo;Mehr Polizeipräsenz in diesem Bereich wäre sinnvoll“, ergänzt er, weiß aber auch, &bdquo;dass die Beamten nicht überall sein können“, oft am Limit wären. &bdquo;Tatgelegenheiten“ sollen in Bielefeld so verringert werden Aber es gibt noch weitere &bdquo;problematische Ecken“ in diesem Bereich. Dazu gehört die Überdachung vor der Zufahrt zum dortigen Q-Park-Parkhaus und vor dem benachbarten Drogeriemarkt. Dort suchen auch manche Wohnungslose nachts ein Quartier. Als besonders düster bleibt auch ein Durchgang an der Zimmerstraße neben einem Bekleidungsgeschäft in Erinnerung. Jetzt soll mit dem Eigentümer gesprochen werden, ob eine bessere Beleuchtung geschaffen werden kann. &bdquo;Tatgelegenheiten“ sollen so verringert werden. Zum Thema: Kriminalität in Bielefelder Innenstadt: Stadt und Polizei planen Umzug an Bahnhofstraße Auch die Beleuchtung auf den öffentlichen Innenstadtstraßen ist ein Problem. In der Stresemannstraße sind mehrere Laternen defekt. Der einst gepriesene Sternenhimmel auf der Bahnhofstraße zwischen Juwelier Christ und dem Decathlon-Sportgeschäft ist in die Jahre gekommen und schimmert nur noch schwach von oben. Eigentlich müssten dessen Wandanker geprüft werden. Doch die Spezialfirma, die dies erledigen könnte, kann den Auftrag zurzeit nicht annehmen. Im Ergebnisbericht des nächtlichen Rundgangs steht, dass eine komplette Erneuerung nachgedacht werden müsse. Doch die würde viel Geld verschlingen. Veraltete Technik führt zu schummriger Ausleuchtung der Altstadt Auch in der Altstadt, am Bunnemannplatz, gibt es ähnliche Probleme. Eine milchige Verglasung der Kugelleuchten, nur jedes zweite Leuchtmittel, was noch funktioniert, und eine veraltete Technik sorgen allenfalls für eine schummrige Ausleuchtung. Zur Sicherheit in Bielefelds Innenstadt: Ein Kommentar Nicht gerade zum positiven Erscheinungsbild der Fußgängerzonen tragen die Müllbehälter bei, die bis zur jeweiligen Leerung häufig auf Laufwegen und vor einzelnen Geschäften abgestellt werden. Geeignete Sammelstellen, die auch eingezäunt werden könnten, gibt es nicht. Nur für eine Fläche hinter dem Theater am Alten Markt war von der Bezirksvertretung Mitte bislang ein entsprechender Beschluss gefasst worden. Ein großes Ärgernis sind auch immer wieder Farbschmierereien und Sticker, mit denen Laternenmasten gern beklebt werden. Im Park der Menschenrechte ist der zuständige Umweltbetrieb bereits tätig geworden. Am Aufgang zum Gymnasium am Waldhof sind entsprechende Schmierereien nach dem Rundgang entfernt worden. Aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis dort – und an anderer Stelle – wieder neue auftauchen.

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