
Bielefeld. Sie gehört zu den größten und modernsten Rettungsdienstschulen in ganz Deutschland. Und sie ist jetzt noch einmal gewachsen. Zur feierlichen Eröffnung des neuen Anbaus am Studieninstitut Westfalen-Lippe war sogar ein NRW-Vertreter eigens angereist. Am Remterweg gibt es jetzt auch eine neue „Rett-Arena“ für die Ausbildung angehender Rettungssanitäterinnen und -sanitäter. Hier können zukünftig auf mehr als 200 Quadratmetern Notfälle lebensecht simuliert werden. Sogar bei Schnee oder Regen.
Seit 1991 gibt es die Rettungsdienstschule in Bielefeld-Bethel, in der Rettungskräfte aus ganz Ostwestfalen-Lippe sowie aus Münster, Warendorf, Coesfeld, Borken, Steinfurt, dem Kreis Soest und aus Hamm ausgebildet werden. Der Personalbedarf im Rettungsdienst sei enorm, das schlage sich auch in der Ausbildung nieder, erklärt der stellvertretende Schulleiter Stephan Halm. „Wir haben den Standort erst vor sechs Jahren eröffnet, aber schnell gemerkt, dass wir uns verdoppeln müssen. Wir platzten aus allen Nähten.“ Dieser Entwicklungssprung sei ohne Neubau nicht zu stemmen gewesen.

von links: Pit Clausen, Marcel Zill, Dr Rainer Norden, Dr. Ulrich Pohl, Sabine Seidel, Eugen Latka | © Mike-Dennis Müller
Neue Rett-Arena ermöglicht große Simulationen von Notfällen
Im August 2022 startete der Bau. Im Januar 2024 konnten die ersten Unterrichtsstunden in den neuen Räumen stattfinden. Jetzt also die offizielle Eröffnung, bei der neben Oberbürgermeister Pit Clausen und Rainer Norden, Vorstandsvorsitzender der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, auch Marcel Zill als Vertreter des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) gekommen war, um Institutsleiterin Sabine Seidel und Fachbereichsleiter Eugen Latka beim feierlichen Durschneiden des Bandes zu unterstützen.
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Pro Jahrgang besuchen rund 100 Schülerinnen und Schüler das Bielefelder Institut für die dreijährige Ausbildung zu Notfallsanitäterin und Notfallsanitäter. Zu den etwa 300 Azubis im Fachbereich Medizin und Rettungswesen hinzukämen Mitarbeiter von Feuerwehren, Kommunen und Hilfsorganisationen, die Fort- und Weiterbildungen besuchten, so Halm.
Neben neuen digital und kabellos ausgestatteten Unterrichtsräumen hat die Rettungsdienstschule mit dem Anbau auch eine neue „Rett-Arena“ bekommen. „Die Übungsfläche ist dreimal so groß wie in unserer bisherigen Arena. Rettungsfahrzeuge können durch ein Rolltor einfahren und wir können Notfallszenarien bei verschiedenen Wetterverhältnissen simulieren – eine Windmaschine anwerfen, es regnen oder schneien lassen“, erklärt Halm.
Fahren im Rettungswagen und ein Altersanzug zum Testen
Beim Tag der offenen Tür konnten die Besucherinnen und Besucher im Anschluss an die Eröffnung Notfall-Simulationen miterleben, im Fahrsimulator einen Rettungswagen steuern und im Altersanzug ausprobieren, wie sich Altern wirklich anfühlt.