Drogen-Razzia am Kesselbrink: Polizei stoppt Verkauf an Kinder

Bielefeld. Zivilfahnder der Kripo haben während eines Großeinsatzes gegen die Drogenkriminalität in Bielefeld unter anderem einen mutmaßlichen Dealer festgenommen, der von den Ermittlern dabei beobachtet worden war, wie er zwei 13-jährigen Mädchen Cannabis verkaufte. Die Drogen-Razzia am Dienstag, 4. Juni, hatte einige Festnahmen und auch eine Reaktion der Szene zur Folge. Wie Polizeisprecher Michael Kötter mitteilte, waren zwischen 12 und 19 Uhr zivile und uniformierte Beamte unterwegs, um intensive Kontrollen an den bekannten Drogen-Hotspots der Stadt durchzuführen. Dabei konzentrierten sich die Beamten (Drogenermittler und Beamte der Einsatzhundertschaft) nicht nur auf Kesselbrink und Tüte/Stadthallenpark – den bekannten Treffpunkten der Dealer- und Drogenszene –, sondern auch auf die Stresemann- und Herforder Straße, wohin sich Teile der Szene in letzter Zeit auch zurückgezogen hatten. Dealer flüchtet vor der Polizei Bielefeld Ein Verdächtiger, der gegen 13.25 Uhr am Van-Randenborgh-Weg kontrolliert werden sollte, versuchte zu flüchten. Der polizeibekannte 32-Jährige war zuvor bei der Abwicklung von zwei Drogengeschäften auf dem Kesselbrink beobachtet worden. Eine reaktionsschnelle Beamtin versuchte, den Flüchtenden zu stoppen. Doch der 32-Jährige tat alles, um noch zu entkommen. So entledigte er sich seiner Jacke, verlor einen Schuh und lief ohne diesen weiter. Die Polizisten holten den Mann trotzdem schnell ein. Er wurde vorläufig festgenommen. Bei seiner Durchsuchung fanden die Beamten mehrere Tütchen mit Cannabis, zweimal Kokain und 18 Ecstasy-Konsumeinheiten sowie diverse Geldscheine in der bei Dealern üblichen Stückelung. Seine Drogen wurden sichergestellt, außerdem wurden Strafanzeigen wegen Drogenhandels und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erstattet. Bielefelder Dealer verkauft Cannabis an Kinder Andere zivile Beamte beobachteten gegen 15 Uhr einen jungen Mann auf dem Kesselbrink, der zwei Schülerinnen Cannabis verkaufte. Bei der Überprüfung der Käuferinnen stellte sich heraus, dass beide Mädchen erst 13 Jahre alt waren. Die Polizisten informierten die Eltern der Schülerinnen, die Ihre Kinder anschließend auf der Wache wieder in Empfang nehmen konnten. Weil der 26-jährige Verkäufer noch einen Haftbefehl offen hatte, war er zur Bezahlung einer bisher nicht erledigten Geldstrafe gezwungen. Weil er das Geld aufbringen konnte, entging er damit einer Haft. Seine Cannabis-Tütchen stellte die Polizei ebenfalls sicher. Weitere Einsätze ausgerechnet auf einem Spielplatz Außerdem nahmen sich Polizeibeamte drei weiterer Personen an – ausgerechnet auf einem Spielplatz. Zwei Personen konsumierten laut Polizeisprecher Kötter in der Nähe eines Spielplatzes am Kesselbrink Cannabis. Das ist trotz der jüngsten Legalisierung nicht erlaubt und stellt eine Ordnungswidrigkeit dar. Ein dritter Mann führte ein Messer mit sich. Drei kontrollierte Männer wurden vorläufig festgenommen, weil gegen sie Haftbefehle vorlagen. In zwei Fällen ging es um Ordnungswidrigkeiten, in einem Fall um eine Straftat. Auch hierbei konnten alle drei die noch offenen Beträge bezahlen und damit eine Ersatzhaftstrafe abwenden. Kontrollen als Schwerpunkt der Bielefelder Polizeiarbeit Polizeisprecher Kötter erklärt, dass die Behörde die Alkohol- und Drogenszene nicht nur mit groß angelegten Kontrollen und verstärktem Polizeipersonal im Blick haben will, sondern auch das gesamte Jahr über mit wiederkehrend kleineren Kontrollaktionen. &bdquo;Egal, wie groß der Umfang der Kontrollen ausfällt, eine deutliche Reaktion der Szene ist sofort bemerkbar“, sagt Kötter. Dazu tragen auch befristete Platzverweise und Aufenthaltsverbote bei, die von den Polizisten gegen Szeneangehörige und Tatverdächtige aussprechen. Lesen Sie auch: Das sind die Ziele der Polizei-Razzien im Drogenmilieu

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