Vor der Europawahl: Streik fürs Klima und die Demokratie in der Bielefelder City

Bielefeld. In Panama müssen Indigene ihre Insel verlassen, weil sie im Meer versinkt. In Papua-Neuginea sterben bei einem gewaltigen Erdrutsch nach Regenfällen mehr als 2.000 Menschen. In Indien ächzen die Menschen unter mehr als 52 Grad Celsius Hitze. In Deutschland gabs schwere Schäden durch Hochwasser im Ahrtal und im Saarland. Die Erderwärmung liegt zu Jahresbeginn durchschnittlich erstmals über 1,5 Grad. Der Klimawandel ist es, der Fridays for Future (FFF) regelmäßig auf die Straße treibt, um mehr Schutz für den Planeten einzufordern. Dieses Mal kommt - auch bei der Demonstration in der Bielefelder City - ein weiterer Aspekt hinzu: die Europawahl. FFF hatte am 31. Mai zu einem europaweiten Streiktag aufgerufen. Dem folgten in der Bielefelder Innenstadt rund 250 Demonstranten. Deutlich weniger als erhofft, angemeldet hatten die Organisatoren 2.000 Teilnehmer. Mit dabei waren Parents, Teachers und Students sowie Health for Future, Extinction Rebellion, Attac, Greenpeace, Omas gegen Rechts, Vertreter des Radentscheids und mehr. Neben dem unablässigen Ruf nach mehr Klimaschutz ging es dieses Mal auch darum, sich für die Demokratie stark zu machen. Am Wahltag, 9. Juni, müsse ein Kreuz gegen Rechts gesetzt werde. Wahlalter in Deutschland zur Europawahl auf 16 Jahre gesenkt In Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern nimmt die Zustimmung für Rechtspopulisten und Rechtsextreme zu. Insbesondere unter Jugendlichen sollen Parteien wie die AfD hoch im Kurs stehen - auch dank TikTok und Co. In Deutschland und Belgien wurde das Wahlalter auf 16 beziehungsweise 17 Jahre herabgesetzt. Diese Gruppe war am Freitag beim Klimastreik in Bielefeld jedoch nicht sehr stark vertreten. Aber es ging beim Klimastreik zur Europawahl auch nicht zuvorderst um diese Erstwähler, wie Alexander Schem von FFF betonte. &bdquo;Unser Hauptziel ist es, alle Wahlberechtigten zur Wahl demokratischer Parteien aufzurufen.“ Wobei auch deren Handeln kritisch hinterfragt werden müsse, vor allem, da es einigen mehr um den Schutz eigener Privilegien zu gehen scheine denn um einen echten Wandel für die Zukunft, meinten Edmund Studinski und Sabine Simon als Vertreter von Teachers for Future. Umso wichtiger sei es, dass sich jeder informiere und eine eigene Meinung bilde. Susanne Glahr-Schroeder von den Omas gegen Rechts stellte das gerade 75 Jahre alt gewordene Grundgesetz ins Zentrum ihrer Rede. Rechtsextreme versuchten dieses Gesetz mit seinen wichtigen Artikeln zur Würde des Menschen, zur Gleichberechtigung, zur Versammlungsfreiheit (&bdquo;Sonst ständen wir heute nicht hier“) auszuhebeln. &bdquo;Wir müssen und dürfen dagegen etwas tun“, rief sie und forderte unter dem Applaus der Zuhörer gesellschaftlichen Zusammenhalt. Lesen Sie auch: Warum Omas sich mit Rechten anlegen Für FFF rückte Rosa Wolkstein den Fokus wieder mehr auf das Klima, auf unzureichende Schutzmaßnahmen, auf das aus ihrer Sicht aufgeweichte Klimaschutzgesetz. &bdquo;Die Krise ist noch nicht bei allen angekommen“, so ihr Fazit. Oder werde diese, wie von der rechtsextremen AfD, negiert. &bdquo;Wir brauchen weiter ein entschlossenes Handel für Klimagerechtigkeit“, rief Wolkstein. &bdquo;Nutzt eure Stimme, geht wählen - fürs Klima und gegen Rechts.“ Zu den Klängen der Samba-Gruppe &bdquo;Rua Vida“ formierte sich schließlich die Demo und zog unter Polizeibegleitung vom Kesselbrink zum Willy-Brandt-Platz, über Mindener und Arndtstraße, über Alfred-Bozi-Straße und Jahnplatz wieder zurück zum Ausgangsort. Hier gibt es den Klimawahlcheck:Protect the Planet – die Gesellschaft für ökologischen Aufbruch, hat gemeinsam mit der Klimaallianz Deutschland, dem Naturschutzbund Deutschland und dem Deutschen Naturschutzring den Klimawahlcheck zur Europawahl 2024 konzipiert.

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