Kulinarischer Lecker-Tipp auf Bielefelds Leineweber: Unbedingt diese Bude besuchen!

Bielefeld. Genug zu essen und zu trinken gibt es auf dem Leineweber-Markt, das ist klar. Doch kann man auch ein gepflegtes 5-Gänge-Menü an den Verzehrständen in der Altstadt zu sich nehmen? Es muss ja nicht immer Kaviar sein, aber, um das vorweg zu nehmen: Nein, kann man eigentlich nicht. Ein gutes 5-Gänge-Menü beginnt mit einem Aperitif. Da bietet sich ein Besuch auf dem Niederwall/Rathausplatz an. Hinter dem Tresen des Getränkestandes mit der blau-weiß gestreiften Markise rührt Lea einen &bdquo;Lillet Wild Berry“ zusammen. &bdquo;Der Likörwein ist eher ein Frauengetränk“, bemerkt Lea und freut sich umso mehrdarüber, dass ein Kerl ihn probieren möchte. Angereichert mit Him,- Erd- und Preiselbeeren und aufgefüllt mit Crushed Ice schmeckt er frisch, fruchtig und kaum nach Alkohol. Lustig: Mit etwas Geschick kann man die Preiselbeeren durch den Strohhalm flutschen lassen. Den &bdquo;Lillet Wild Berry“ bekommt man übrigens auch auf dem Klosterplatz am Stand der Neuen Börse. Hier geht’s zu unserem großen Liveticker vom Leinewebermarkt 2024 Die japanischen Frühlingsrollen sind ein Gedicht Im Winter hätte man sich als zweiten Gang ein heißes Süppchen gewünscht, beim Frühlings-Leineweber hätte es ein leichter Salat auch getan - Fehlanzeige! Ein Stand mit frischen Ernteerzeugnissen, mit Gemüse oder Obst (abgesehen von Bananen-Crepes) war nicht zu finden - das mal als Tipp an die Bielefeld Marketing. Also begnügen wir uns mit gebraten Champignons und Zwiebeln mit Knoblauchsoße - ist ja auch irgendwie Salat. Und das gibt es an mehreren Plätzen in der Altstadt. Der dritte Gang erweist sich als Glücksgriff: hausgemachte japanische Frühlingsrollen am Stand des Restaurant Meiwei im Schatten der Altstädter Nicolaikirche. Heiß, knusprig und wenig fettig, gefüllt mit Kohl, Möhren, Shiitake-Pilzen, Sojasprossen, Ingwer und Lauchzwiebeln, garniert mit einer köstlich-würzigen Teriyaki-Soße und gebettet auf frischen grünen Salat - da haben wir ja den Salat, den schmerzlich vermissten! &bdquo;Das ist übrigens vegan“, weiß Yin, der die Speise über den Tresen reicht. Ein weiterer Pluspunkt: der Kunde isst dieses kleine Leckerchen aus einer unbedruckten Pappschale wahlweise mit Holzgabel oder Stäbchen. Auf chinesisches Bier der Sorte &bdquo;Tsingtao“ haben wir mal verzichtet, trotzdem: Fünf Sterne für das Meiwei! Fünf Sterne für das Meiwei - auch ohne japanisches Flaschenbier Im vierten Gang muss aber auch mal der Fleischfresser zu seinem Recht kommen. Auf zum Klosterplatz. Bei &bdquo;Phillys Cheesesteak“ bekommt man das, was draufsteht: ein gut zwanzig Zentimeter langes Baguette mit geschnetzeltem Rindfleisch und Käsesoße, ein echter Sattmacher, wahlweise mit Jalapenos. Diese sind nur für Fortgeschrittene, haben den kanzlerkompatiblen &bdquo;Doppelwumms“. Sehr angenehm ist hier das sehr luftig fluffig gebackene Baguette. Für 9,50 Euro eine Hauptmahlzeit, nicht schlecht. Last but not least der Nachtisch. Die Auswahl für süße Schleckermäuler ist im Gegensatz zu Suppenkasper und Salatkäuer riesig. Um spanische Urlaubsfeelings zu bekommen, haben wir uns für Churros entschieden. Dieses Fettgebäck in Schlangenform bekommt man unter anderem am Niederwall vor dem Neuen Rathaus bei Don Marc’s für fünf Euro Basispreis (mit Zucker). Der Don macht es seiner Kundschaft aber auch nicht so leicht. Soll es noch süßer sein mit Kinder-Schokolade oder Karamellsoße oder noch fettiger mit Pistazien-Soße oder doch etwas ausgefallener mit Zartbitter-Schoko-Dip? Die Qual der Wahl. Apropos Qual: der Magen ist gut gefüllt, Zeit für den obligatorischen Verdauungsschnaps. Hier bietet sich ein Bierstand auf dem Altstädter Kirchplatz an, der &bdquo;Bielefelder Bundesliga-Luft“ als Branntwein feilbietet. Warum nicht? Man wird ja wohl noch träumen dürfen.

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