Bielefeld. Während in den Bielefelder Stadtteilen Sennestadt, Baumheide oder Sieker in den vergangenen Jahren mit Millionen von Euro saniert, umgestaltet und zukunftsfit gemacht wurden, herrscht in der Brackweder City noch der Charme der 70er Jahre. Nun soll nach dem Umbau der Hauptstraße, wo schon große Teile fertig sind, auch das Umfeld drankommen. Anfang der Woche fiel der Startschuss für ein groß angelegte Stadtumbauprojekt.
Besonders Treppenplatz und Treppenstraße, Stadtpark und Bahnhof stehen im Fokus der Planer, berichtet Björn Wehmeier, der im Bauamt das Team Stadtentwicklung leitet. Zuständig für die Brackweder Version des „Integrierten Stadtumbauprojekts“, kurz INSEK, ist Aylin Keskin. Die Bezirkspolitik hatte schon vor Jahren für diese Rahmenplanung votiert. „Jetzt machen wir in Sennestadt erst einmal Pause, und dafür können wir Brackwede aktiv gestalten.“
Für die Modernisierung von Gebäuden, Grünflächen und Plätzen sind in den bislang vier Bielefelder Stadtumbaugebieten schon viele Millionen Euro verbaut worden. Erhebliche Fördermitteln von Land, Bund und EU sind dorthin geflossen. Deren Beantragung wurde durch das INSEK erst ermöglicht. Was bisher geschafft wurde, hatten sich die Bielefelder am Samstag beim Tag der Städtebauförderung, in Sieker, Sennestadt, Baumheide und dem nördlichen Innenstadtrand ansehen können.

Die Planung des Gesamtkonzepts und der einzelnen Vorhaben in Bielefeld-Brackwede - die noch festgelegt werden müssen - hat das Planungsbüro „Pesch Partner Architektur Stadtplanung“ (Dortmund) übernommen, dessen Mitarbeiter sich bereits einen ersten Überblick verschafft habe. Doch bis die Bagger rollen, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Erst einmal müssen Vorentwürfe und dann die finale Ausgestaltung erstellt werden, Arbeitsgremien zusammenfinden sowie politische Beschlüsse gefasst werden. „Wir hoffen, dass wir den Entwurf im nächsten Jahr in die Politik bringen können“, sagt Wehmeier.
Das Brackweder INSEK-Gebiet erstreckt sich zwischen Teutoburger Wald und Südring, Bahnhof und Rosenhöhe. Das Projekt ist auf maximal zehn Jahre angelegt. Am Donnerstag wurde es der Bezirkspolitik präsentiert, am 12. Juni wird es in der Stadtteilkonferenz vorgestellt. Mitte des Jahres ist eine Beteiligung der Anwohner geplant - etwa durch gemeinsame Stadtrundgänge oder Workshops. Alle hoffen, dass sich auch viele junge Leute beteiligen.