Millionen-Sanierung kommt: So geht es weiter auf der Bielefelder Sparrenburg

Bielefeld. Jedes Jahr besuchen rund 500.000 Menschen Bielefelds Wahrzeichen Nummer 1, die Sparrenburg. Möglichst schnell sollen sie auch wieder ein hochwertiges gastronomisches Angebot vorfinden, nachdem die Familie Niegisch ihr traditionsreiches Restaurant dort nicht mehr weiterführen wird. Ein Nachfolger wird gesucht. Interessenten können bis zum 10. März bei der Stadt ihr Interesse bekunden. Wiedereröffnet werden soll das Sparrenburg-Restaurant möglichst im Januar 2025, spätestens im Frühjahr kommenden Jahres. Bis dahin will der städtische Immobilienservicebetrieb (ISB) das Restaurant und den Saal im Obergeschoss für 1,5 Millionen Euro sanieren. Großzügiger und heller Gastraum &bdquo;Ein ambitionierter Zeitplan“, sagt ISB-Architektin Eva Schreiber. Sie kennt sich seit langem aus mit dem historischen Gemäuer und will genau dies im umgestalteten Restaurant auch wieder sichtbar machen. Denn die Südflanke besteht noch aus dem charakteristischen Bruchstein, der dem künftigen Lokal ein ursprünglicheres Flair geben soll. Das Burggebäude wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Der größte Teil des Baukörpers ist ein 1949 errichteter Neubau. Aus dem Innenraum des Lokals sollen die Fachwerkbalken verschwinden. Die waren dort erst in den 80er Jahren eingesetzt worden. So soll der Gastraum großzügiger und heller wirken. &bdquo;Es wird eine gastronomische Einrichtung nach neuestem Stand“, verspricht Schreiber. Bei der Materialwahl will sie sich auf Naturstein und Eichenholz beschränken. Der Restaurantbereich ist 105 Quadratmeter groß. Hinzu kommt eine 95 Quadratmeter große Terrasse im Burginnenhof, die 50 Sitzplätze bietet. Im Obergeschoss gibt es einen 120 Quadratmeter großen Saal, ideal für Hochzeiten, andere Familien- und Firmenfeiern oder für besondere Veranstaltungen wie ein Rittergelage oder ein Krimi-Dinner, die schon bisher viele Gäste auf die Burg gelockt haben. Die Sparrenburg ist seit Jahren auch eine begehrte Adresse für Trauungen. Das Trauzimmer wird ebenfalls ab November modernisiert, kann dann ab Februar 2025 wieder genutzt werden. Vom Restaurantbetrieb erwartet die Stadt eine &bdquo;saisonale und familienfreundliche Speisekarte mit ortsüblichen Preisen“. Das Angebot solle auch auf die Ausflugstouristen ausgerichtet sein, ebenfalls vegane oder vegetarische Speisen enthalten. Die Einbindung regionaler Produkte und Erzeugnisse sei &bdquo;von großer Bedeutung“. Kiosk öffnet wieder im April Auch der Kiosk im Burghof wird an den neuen Pächter übergeben. Für ein Jahr wird aktuell ein Interimsbetreiber gesucht, der nicht nur den Kiosk öffnet, sondern im Innenhof auch bei Bedarf eine Grillstation aufbaut, damit die Besucher auch während der Umbauzeit in diesem Sommer ein ausreichend großes Angebot vorfinden. &bdquo;Wir stehen in Verhandlungen mit Interessenten“, sagt ISB-Mitarbeiterin Deborah Becker. Möglichst zum Saisonstart auf der Burg Anfang April soll feststehen, wer den Kiosk vorübergehend betreibt. Im Innern des Burggebäudes werden die Elektroinstallationen, die Lüftungsanlage, die Heizung und die Kältetechnik erneuert. Die Sanitäranlagen im Erdgeschoss sind bereits saniert. Dort können auch schon die freigelegten Wände bewundert werden. Inventar und Kücheneinrichtung muss der neue Pächter beisteuern. Der Pachtvertrag soll über zehn Jahre laufen, mit der Möglichkeit zur Verlängerung. Konkrete Vorstellungen hat der Immobilienservicebetrieb auch davon, was die Pacht einbringen soll: Kalkuliert werde mit sieben Prozent des Umsatzes. Mindestens aber erwartet der ISB 36.000 Euro Pacht pro Jahr. 30.000 Besucher, die jedes Jahr den Sparrenburgturm besteigen, 13.000, die an Kasematten-Führungen teilnehmen, oder Großveranstaltungen wie das Sparrenburgfest mit rund 35.000 Teilnehmern. Dazu die vielen Tagesbesucher. Das &bdquo;Gästepotenzial“ auf der Burg sei groß genug, meint Deborah Becker – und ist optimistisch, schon bald den neuen Sparrenburg-Wirt vorstellen zu können.

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