Blitzer-Säulen ersetzen in Bielefeld veraltete Starenkästen

Bielefeld. Die Bielefelder Blitzer sind in die Jahre gekommen. &bdquo;Es gibt kaum noch Ersatzteile, etliche Geräte können nicht mehr repariert oder geeicht werden“, sagt Norman Rosenland, vom Ordnungsamt. Reihenweise sollen in diesem Jahr daher mobile und stationäre Anlagen zur Kontrolle von Geschwindigkeiten und Rotlichtverstößen erneuert werden. Das gilt nicht nur für den Blitzer auf dem OWD. Auf dem Ostwestfalendamm werden die zahlreichen Masten für Kameras und Radartechnik durch zwei Stelen ersetzt. Die kommen ohne Sensoren in der Fahrbahn aus und können auch von Temposündern auf den äußeren Spuren noch scharfe Fotos schießen. Im März soll die neue Anlage installiert werden, kündigte Rosenland jetzt bei der Präsentation der Jahresbilanz des Ordnungsamtes an. Geräte funktionieren ohne Sensoren in der Fahrbahn Ebenfalls ohne Kontakte im Asphalt funktionieren die Meßsäulen, die künftig die 16 Starenkästen im Stadtgebiet ersetzen sollen. Auch deren Technik ist hoffnungslos überaltert. Möglichst noch in diesem Jahr soll der komplette Austausch erfolgen. Rund eine Million Euro sind dafür eingeplant. Wie die Blitzer-Säulen genau aussehen werden, steht noch nicht fest. Zug um Zug werden von diesem Jahr an zudem die meist schon 30 Jahre alten Rotlichtblitzer an zahlreichen Ampeln im Stadtgebiet gegen neue Apparate ausgewechselt. Außerdem kommt im Sommer eine weitere Anlage hinzu. Sie soll an der Kreuzung Osningstraße/Detmolder Straße Autos erfassen, die vom Berg her kommend bei Rot über die Ampel fahren.“Dort wurde ein Unfallschwerpunkt festgestellt“, begründet Rosenland die Einrichtung der Anlage. So heißt der Nachfolger von Blitzer Esther Für rund 180.000 Euro erwirbt die Stadt einen weiteren mobilen Blitzer. Der mit Lasertechnik bestückte Anhänger soll im März eintreffen und hat bereits den Namen &bdquo;Lucie“ bekommen, so Ordnungsamtsleiter Maik Maschmeier. Im Sommer wird dafür dann der mobile Blitzer Esther, den die Stadt nur gemietet hatte, wieder abgegeben. &bdquo;Einige Monate lang werden dann vier mobile Blitzer im Einsatz sein“, sagt Rosenland. Mit Ausnahme der Blitzanlage auf der A2 haben die Bielefelder Radarfallen im vergangenen Jahr allerdings weniger oft zugeschnappt. 117.196 Tempo- und Rotlichtverstöße registrierten die Anlagen, 2022 waren es rund 11.500 mehr. Damit nahm das Ordnungsamt 5,39 Millionen Euro (Vorjahr 5,5 Millionen Euro) ein. Weniger Fahrer haben falsch geparkt Deutlich zurückgegangen ist auch die Zahl der Parkverstöße. Rund 106.000 Knöllchen wurden 2023 ausgestellt, gut 20.000 weniger als im Jahr davor. 3,06 Millionen Euro nahm die Stadt damit ein, fast 600.000 Euro weniger als 2022. Ebenfalls nahmen Verkehrsordnungswidrigkeiten wie Alkohol am Steuer, Handy-Telefonieren währen der Fahrt oder Mängel am Fahrzeug ab. Dafür verhängt die Polizei Bußgelder, die das Ordnungsamt eintreibt. 16.752 Fälle gab es 2023 (Vorjahr 23.577), die Bußgeldeinnahme sank um 110.000 Euro auf 5,39 Millionen Euro. Darum ist die Bußgeldsumme in Bielefeld gestiegen Dass die Summe der Bußgelder im letzten Jahr um 450.000 auf insgesamt 19,05 Millionen Euro angewachsen ist, ist allein der Radaranlage an der A2 zu verdanken. Im letzten Jahr löste sie 100.562 Mal aus, deutlich häufiger als 2022 (84.917). Damit flossen 8,96 Millionen Euro in die Kasse der Stadt (Vorjahr 7 Millionen). &bdquo;Wir haben das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht“, so Maschmeier. Werte wie 2018, als 133.000 Tempoverstöße festgestellt wurden, werde es aber wohl nicht mehr geben. Im Gegensatz zum Rückgang der Ordnungswidrigkeiten ist die Zahl der in Bielefeld zugelassenen Fahrzeuge im letzten Jahr erneut höher geworden. Sie stieg auf 232.657 (2022: 229.084) - ein neuer Rekord. So richtig erklären kann Maik Maschmeier das nicht. Doch es gibt Vermutungen. &bdquo;Vielleicht nutzen die Menschen vermehrt das 49-Euro-Ticket, vielleicht sitzen mehr Personen im Homeoffice“, sagt er. Zudem sei der Parkdruck geringer geworden, man finde leichter einen Stellplatz. &bdquo;Grund für die Verhaltensänderung bei den Autofahrern könnten auch die gestiegenen Bußgelder sein“, sagt Norman Rosenland. Parken auf dem Gehweg mit Behinderung kostet seit zwei Jahren nicht mehr 20, sondern 55 Euro.

Meistgelesen