Rappelvoll: Weihnachtsshopping lässt Bielefelder City platzen

Bielefeld. Was für ein Dritter Advent! Die Bahnhofstraße so voll wie seit Jahren wohl nicht mehr, die Altstadt ebenfalls knackevoll. Bestes Shoppingwetter an Samstag und Sonntag, kalt, aber trocken - und so feiern alle das Wochenende ab: Die Menschen, die Spaß hatten, die Kaufleute, die volle Läden und Kassen hatten, die Weihnachtsmarktbudenbetreiber, die profitierten. Johannes Göke, Chef der Bahnhofstraßenkaufmannschaft und von P&C, hatte am Sonntagabend ein breites Lächeln im Gesicht. &bdquo;Ein so nicht erwarteter Sonntag“, so sein Fazit. &bdquo;Es ist fast schon ein Gefühl wie früher.“ Damit meint er die Zeit vor Krieg und Corona - eine Zeit, als Innenstädte und Portemonnais noch voller waren. Jan Tangerding, Chef des Shoppingscenters Loom, nickt da, sieht es ähnlich, kann es auch messen - die Frequenzen bestätigten Gökes Wahrnehmung, sagt er. Und so ist mal ein zuletzt seltener geworden Moment großer Freude bei den Kaufleuten an der Bahnhofstraße - und auch in der Altstadt, wie Martin Knabenreich von der Bielefeld Marketing betont. Nur wenige Läden seien zu geblieben, &bdquo;in den 1-A-Lagen haben alle mitgemacht“. Und waren offenbar auch hochzufrieden. Karstadt und Decathlon blieben zu An der Bahnhofstraße jedoch gab es zwei große Akteure, die Sonntag zu blieben, neben Decathlon auch Karstadt. Doch das überraschte Göke nicht. &bdquo;Die dürften kaum noch Personal haben - und die Gewerkschaften dürften verkaufsoffene Sonntage in der Situation wohl auch nicht toll finden.“ Karstadt aber hatte Samstag natürlich offen, das Haus war rappelvoll, an den wenigen Kassen, für die es Personal gab, bildeten sich Schlangen ungeahnten Ausmaßes. Eine Rabattschlacht sondergleichen liefert Karstadt auf den letzten Metern, mit Angeboten, die vielen, die einmal genauer hinsehen, eher Fragezeichen ins Gesicht treiben. Doch zurück zum Sonntag: Der Tag ein Geschenk für die Kaufmannschaften, die ansonsten mit Kaufzurückhaltung zu kämpfen haben, dazu mit einer extrem kurzen Adventszeit, weil der Vierte Advent auf Heiligabend fällt. Und so konnte der Sonntag &bdquo;nicht kompensieren“, so Göke, was vorher in einer Art Erosion langsam aber stetig weggebrochen war. Abstimmung mit den Füßen für Sonntag Doch umso wichtiger also der Sonntag, das sieht auch Knabenreich so: &bdquo;Die Menschen haben mit den Füßen und den Autos abgestimmt - sie wollen solche verkaufsoffenen Sonntage.“ In den Parkhäusern hätten Gütersloh, Lippe, Herford und auch Paderborn und Osnabrück dominiert, doch auch Dortmund- und Hannover-Kennzeichen seien zu sehen gewesen. Knabenreich: &bdquo;Zwei Drittel der Fahrzeuge kamen nicht aus Bielefeld.“ Göke: &bdquo;So muss es sein, das Umland muss zu uns kommen.“ Und weiter: &bdquo;Wir sollten nicht jammern, sondern sondern was machen, damit es attraktiv ist.“ Knabenreich: &bdquo;Wir müssen unseren Oberzentrumsanspruch erfüllen.“ Loom mit zwei kuriosen Fehlalarmen Mehr als nur eine Randnotiz: Nach zwei Tiefschlägen am Freitag und Samstag, als jeweils das Loom wegen Fehlalarmen geräumt werden musste, war Loom-Chef Tangerding glücklich, dass Sonntag nicht noch einer dazu kam. Immerhin: Es gebe kein technisches Problem und auch nicht jemanden, der das Loom ärgern wolle: &bdquo;Erst hat ein Lkw-Fahrer den Alarmknopf statt des 50 Zentimeter daneben angebrachten Rolltorknopfes gedrückt, dann haben Mitarbeiter Kartons so abgestellt, dass diese einen Alarmknopf drückten“, schildert er die Gründe des bizarren Doppel-Alarms.

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