Gastronomie

Neues Restaurant "benedict & schmaus" eröffnet am Alten Markt in Bielefeld

Dort, wo einst das beliebte Lokal „Wernings Weinstube“ war, ist nach längerem Leerstand ein neues Restaurant eingezogen. Derzeit wird das historische Gewölbe noch aufgehübscht. Es hat einen besonderen Eingang für Theaterfans.

22.10.2023 | 22.10.2023, 10:57

Bielefeld. „Wir werden einen Raketenstart hinlegen“, gibt sich Sternzeit Catering Inhaber Andreas Oehme optimistisch. Und tatsächlich gibt es bis zur geplanten Eröffnung des neuen Restaurants am 17. November im historischen Gewölbe unter dem TAM noch viel zu tun. Die größten Hürden sind genommen, und nun hat das „Kind“ auch einen Namen. Die neue Lokalität im Herzen Bielefelds wird „benedict & schmaus“ heißen (Nachfolger des beliebten Lokals „Wernings Weinstube“) und den Spagat zwischen „etwas spleenig und sehr sinnlich“ versuchen.

Zur Namensfindung hatte Oehme im Vorfeld aufgerufen, Vorschläge per E-Mail einzubringen. Für die rege Teilnahme ist der Gastronom dankbar: „Das hat uns sehr inspiriert, und daher erhalten die rund 300 Beteiligten einen Gutschein.“

Das neue Restaurant eröffnet im November. | © Michaela Heinze
Das neue Restaurant eröffnet im November. | © Michaela Heinze

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Neues Restaurant von Sternzeit Catering Inhaber Andreas Oehme eröffnet unter dem Namen "benedict & schmaus" Mitte November. Bis dahin gibt es noch viel zu tun. - © Michaela Heinze
Neues Restaurant von Sternzeit Catering Inhaber Andreas Oehme eröffnet unter dem Namen "benedict & schmaus" Mitte November. Bis dahin gibt es noch viel zu tun. | © Michaela Heinze

Man wolle alle Bielefelderinnen und Bielefelder mit dem neuen Konzept erreichen und setze daher auf zwei unterschiedliche Speisenangebote, sagt Oehme. Während die Tageskarte des „benedict“ mit einem Frühstücks- und Brunch-Angebot auf ein junges Publikum setzt, ist der Abend dem gediegenen „schmaus“ gewidmet. Über die Wendeltreppe des TAM können Theaterliebende zukünftig den kulturellen Abend mit einem sinnlichen Mahl einläuten oder bei einem Wein oder Gin ausklingen lassen.

Mittelalterliches Gewölbe baulich ertüchtigt

Ein Konzept, das auch die Intendanten Nadja Loschky und Michael Heicks begrüßen. „Für uns erfüllt sich mit der Verbindung zwischen Theater und Restaurant ein langersehnter Wunsch, der eine Symbiose zwischen beiden Einrichtungen ermöglicht“, schwärmt Heicks, und Loschky ergänzt: „Wir sind immer auf der Suche nach Orten, wo die Nahbarkeit zwischen Stadtgesellschaft und kultureller Einrichtung gegeben ist.“ Im Idealfall sei eine Verbindung zwischen Theaterschaffenden und Publikum in der Form möglich, sich in entspannter Atmosphäre im Restaurant zu begegnen.

Das neue Restaurant "benedict & schmaus" wird über die Wendeltreppe nach oben einen Zugang zum TAM bieten. - © Michaela Heinze
Das neue Restaurant "benedict & schmaus" wird über die Wendeltreppe nach oben einen Zugang zum TAM bieten. | © Michaela Heinze

In rund einem Dreivierteljahr ist es dem Immobilienservicebetrieb der Stadt Bielefeld (ISB) gelungen, das mittelalterliche Gewölbe, das 1424 erstmals urkundlich erwähnt wurde, baulich und technisch auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen und den Anforderungen an eine moderne Gastronomie zu genügen. Das elektrische Leitungssystem wurde aufwendig erneuert, ebenso die Sanitär- und Lüftungsanlage inklusive aller Rohrleitungen. Die größte Herausforderung war die Installation der Fettabscheidungsanlage, die in einem Kellerraum mit Außentreppe zur Niedernstraße, einen Meter tief unter das Bodenniveau des Gewölbes, installiert wurde.

„Auf verlässliche Unterlagen zur Beschaffenheit der Bausubstanz konnten wir aufgrund des Alters der Räume nicht zurückgreifen“, beschreibt Christine Harodt, technische Betriebsleiterin des ISB, die Risiken des Umbaus. „Wir wussten nicht, was uns erwartet, als wir die Wände aufgestemmt haben.“ Neben den technischen Herausforderungen gab es logistische Hürden beim Abtransport und Anlieferung von Schutt und Baumaterialien, die den Marktbetrieb und das Leineweberfest nicht einschränken durften.

300 Essen sind am Tag geplant

„Wir haben alles geschafft“, freut sich Harodt, und ergänzt: „Auch die Kosten bleiben im veranschlagten Rahmen von rund 500.000 Euro.“

Nun ist es an Pächter Andreas Oehme, der seit 2004 die „Lorcas Tapasbar“ im TAM betreibt, seine Vorstellung eines modernen Restaurants mit Gin-Tonic-Bar im handgefertigten „American Art-déco-Stil“ und einer saisonal und regional wechselnden Karte umzusetzen. Mit Hadjin Nimani, zuvor lange Jahre als Chefkoch bei „Klötzers Delikatessen“ tätig, konnte Oehme eine versierte Fachkraft für sein Vorhaben gewinnen.

Rund 500.000 Euro investiert der erfahrene Caterer und Gastronom in die Gestaltung und Realisierung seines Konzeptes, das mit 15 festangestellten Kräften und geplanten 300 Essen am Tag in knapp einem Monat an den Start gehen soll. Bis dahin bleibt noch eine Menge zu tun.