Gegrillte Tomaten und Ale: Ire bringt typische Pub-Atmosphäre in Bielefelder Altstadt

Bielefeld. Die gastronomische Szene in Bielefeld wird demnächst um eine Spezialität reicher sein. Waren Sie schon einmal in Irland oder Schottland und sind vielleicht in einem der zahlreichen typischen Pubs versackt? Mit einer normalen, deutschen Kneipe haben die relativ wenig zu tun. Wohnzimmer-Atmosphäre, uriges Mobiliar, knarrende Dielenböden und gemütliche Dekoration empfangen einen. In der Luft liegt Alkoholdunst von frisch gezapftem Bier und Whiskey. Irische Musik füllt den Raum, live auf einer kleinen Bühne produziert mit irischer Fiddle, ähnlich einer Geige, Flöte, Trommel, Akkordeon, Dudelsack, Klavier, Gitarre, Banjo und natürlich Harfe. Wer spielen kann, spielt mit. Es ist Lebenslust pur, die jeden in Stimmung versetzt und benebelt spät am Abend auf die Straße entlässt. Das kann man, vermutlich Anfang kommenden Jahres, auch ein zweites Mal Bielefeld haben. Denn Irish Pubs haben hier eine gute Tradition. Nach dem legendären Pub im Ratskeller der 90er Jahre, richtete sich zunächst ein weiterer Pub am Klosterplatz ein, der heute an der Mauerstraße ist. Ideengeber und Initiatoren für die neue Lokation sind Johnathon Palmer, gebürtiger Nordire, und sein Freund Ferhat Kali, mit türkischen Wurzeln. Die zwei Männer haben sich durch die Musik gefunden und wollen die Altstadt mit einem neuen gastronomischen Konzept aufmischen, einem typisch irischen Pub. Als Sohn eines gebürtigen Nordiren aus Enniskillen, der viele Jahre seinen Dienst bei der britischen Armee in Bielefeld tat, hat Johnathon Palmer, kurz Johnny, zwei Tanten, 20 Cousins und Cousinen in Enniskillen, fährt mindestens einmal pro Jahr zu Besuch auf die grüne Insel und ist dort auch mit den gastronomischen Gebräuchen bestens vertraut. Er ist seit vielen Jahren Antreiber für die seit 1958 währende Städtepartnerschaft zwischen Brackwede und der kleinen nordirischen Stadt. Musikalisch hat sich Johnny den Dudelsack-Formationen verschrieben. Mal hilft er bei der Enniskillen Pipe Band als Drum Major, deren Anführer, aus. In unserer Stadt steht er der Highland Dragon Pipe Band vor. Da spielt er nicht den Dudelsack, sondern geht vorweg mit der Trommel. Musikalisch und echt irisch mit viel Folkmusik soll es auch in dem neuen Pub in der Altstadt zugehen. Englisches Frühstück mit Spiegeleiern &bdquo;Neben täglicher Live-Musik bieten wir das original englische Frühstück, deftig und reichhaltig, mit Würstchen, Spiegeleiern, gegrillten Tomaten, weißen Bohnen in Tomatensoße und natürlich Porridge, einen cremigen Getreidebrei“, schwärmt Johnny. Fisch und Chips, Curry-Huhn, Bratwurst im Sandwich aber auch Schnitzel und Currywurst sollen ebenso auf der Speisekarte stehen. Aus sieben Zapfhähnen wird das irische Bier fließen, darunter natürlich Guinness oder das landestypische Ale. Dazu gibt es jeden Abend auf einer kleinen Bühne Live-Musik, irischen Folk, geben. Auf Fernsehbildschirmen können Pferderennen und Fußball verfolgt werden und auch Dart-Automaten werden nicht fehlen. &bdquo;Man soll sich wohlfühlen wie in einem Wohnzimmer. Wer reinkommt als Fremder, geht als Freund wieder raus“, ist die Philosophie der beiden Inhaber. In den kommenden Wochen werden eigens Handwerker aus Irland, die auf den Innenausbau von Pubs spezialisiert sind, nach Bielefeld kommen und Hand anlegen. Als Namensgeber soll der kleine, grün gekleidete Kobold Leprechaun dienen, das wohl bekannteste Wahrzeichen Irlands. Der kleine Gnom hortet Goldmünzen am Ende eines Regenbogens, so die Legende. Wo der neue Irish Pub in der Altstadt seine Türen öffnet, wollten die Johnny und sein Kumpel Ferhat noch nicht verraten. Einen kleinen Vorgeschmack auf das musikalische Angebot, das die Besucher im kommenden Jahr erwartet, gibt es am 21. Oktober am Kesselbrink vor der &bdquo;Kleinen Kneipe“ drinnen und draußen mit reichlich irischer Folkmusik.

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