Bielefeld erlebt schwere Gewitter mit rund 1.000 Blitzen und Blitzeinschlag an Schule

Bielefeld. Fast 24 Stunden lang haben starker Regen, Blitz und Donner in Bielefeld für einen unruhigen Tag und eine unruhige Nacht zu Mittwoch, 13. September, gesorgt. Am Dienstagmorgen, 12. September, waren ab 6.30 Uhr viele Menschen im ganzen Stadtgebiet von heftigen Unwettern geweckt worden. Eine weitere Unwetterfront baute sich in den Abendstunden ab 22.30 Uhr auf. Bis in die Nacht stieg die Zahl der Feuerwehreinsätze laut Feuerwehrleitstelle auf 191 an. Erste Warnmeldungen des Deutsche Wetterdienstes (DWD) hatten bereits seit Montagabend, 11. September, schwere Gewitter aus Südwest bis West angekündigt in Verbindung mit Starkregen von 15 bis 25 Litern pro Quadratmeter und Stunde, Hagel und stürmische Böen von bis zu 70 Stundenkilometern. Die extreme Wetterlage erreichte Bielefeld nach ersten Hitzegewittern in der Nacht in den frühen Morgenstunden. Update: Extreme Regenmengen und Blitzeinschläge in Bielefeld In der Stadt ging infolge allein am Dienstagvormittag, 12. September, innerhalb von etwa sechs Stunden so viel Regen nieder wie sonst fast im gesamten Monat September. &bdquo;Es sind Wassermengen von 50 bis 60 Litern pro Quadratmeter zusammengekommen", sagt der regionale Meteorologe Friedrich Föst. Der Blitz schlug zudem mit Folgen an einer Realschule ein. Auf der Heeper Straße war hinter dem Alten Postweg komplett "Land unter". Die zweite Unwetterfront die Bielefeld dann am Abend erreichte, viel dann deutlich harmloser aus. Ein Überblick. Zunächst zwischen 6.30 Uhr und etwa 12 Uhr tobten sich anhaltende und blitzintensive Gewitter, begleitet von Starkregen, über der Stadt aus. Laut Meteorologe Föst wurden allein im Verlauf des Vormittags rund tausend Blitze für Bielefeld gezählt. Es kam zu zahlreichen Blitzeinschlägen. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Innenstadt, Heepen und Altenhagen waren laut Feuerwehr besonders betroffen Dass die Luft am Hang des Teutoburger Waldes zum Aufsteigen gezwungen wird, habe die extreme Wetterlage im Südwesten der Stadt noch befördert, erklärt Föst. Stark betroffen war laut Feuerwehr Bielefeld außerdem der Nordosten mit Heepen und Altenhagen sowie Teile der Innenstadt. Die Feuerwehr hatte ihre sonst mit sieben Personen besetzte Leitstelle mit Blick auf die Wetterlage vorsorglich auf 14 aufgestockt, so dass alle Notrufe zügig beantwortet werden konnten. Die Einsatzkräfte mussten seit dem Morgen zahlreiche Keller auspumpen und rückten unter anderem zum Heepener Altenwohnheim Leitenhof aus. Hier drohte der benachbarte Teich über die Ufer zu treten und in einen Raum zu fließen, der die Energieversorgung des Heims sicherstellt. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk errichteten einen Damm aus Sandsäcken. Extrem hoch stand das Wasser auch in der Lutter. Die Heeper Straße war zudem zwischen Heeper Fichten und Alter Postweg wegen Überflutung bis nach 13 Uhr voll gesperrt. Weil auch im Keller mit den Technikanlagen des Wiesenbads das Wasser stand, blieb das letzte noch geöffnete Freibad am Dienstag, 12. September, dicht. Lesen Sie auch: Sechs Tipps von Bielefelder Experten: So können Haus und Besitz effektiv vor Starkregenschäden geschützt werden Schock: Schulkinder und Lehrerin nach Blitzeinschlag im Krankenhaus Ein gewaltiger Knall schockte zwölf Schulkinder und eine Klassenlehrerin an Theodor-Heuss-Realschule in Sennestadt so massiv, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Der Grund: Der Blitz war in den Blitzableiter der Schule eingeschlagen, der vor dem geöffneten Klassenzimmerfenster verlief. Auch in einem Doppelhaus in Heepen schlug offenbar der Blitz ein, allerdings ein sogenannter "kalter Blitz", so dass kein Feuer ausbrach. Größere Probleme gab es auf der Bahnstrecke Bielefeld-Paderborn, meldete die Polizei. An der Verler und Krackser Straße funktionierten die Bahnschranken nicht. Autofahrer sollten den Bereich weiträumig umfahren. Laut Bahn ist davon auszugehen, dass ein Blitzeinschlag für den Ausfall verantwortlich ist. Erst gegen 12.15 Uhr wurden die Unwetterwarnungen für Bielefeld aufgehoben. Zunächst. Bereits in den Abendstunden des Dienstags bahnte sich die nächste Unwetterfront an, auf die sich die Feuerwehr frühzeitig einstellte. Die Amtlichen Wetterwarnungen des DWD kündigten bis 3 Uhr am Mittwoch, 13. September, für den Raum Bielefeld erneut schwere Gewitter mit Starkregenfällen bis 25 Liter pro Quadratmeter und Stunde an, begleitet von starken Windböen bis 70 Stundenkilometer und kleinkörnigem Hagel. Update: Einsätze in der Nacht zu Mittwoch, 13. September Hagel und Böen blieben größtenteils aus. Doch die niedergehenden Regenfluten sorgten für Einsätze der Feuerwehren in mehreren Stadtteilen. Betroffen waren in der Nacht laut Feuerwehrleitstelle diesmal vor allem die Stadtteile Dornberg und Gellershagen sowie Altenhagen im Norden und Brackwede und Quelle im Süden. Im Gegensatz zu den Unwettern am Morgen, die die Feuerwehr 170 Mal ausrücken ließ, beschäftigten die Einsatzkräfte ab 22.30 Uhr und bis 3 Uhr am Morgen lediglich 21 Einsätze. Größtenteils sei es darum gegangen, vollgelaufene Keller leer zu pumpen, so die Feuerwehr zur Bilanz der Nacht.

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