Eröffnung in 2024: Alteingesessenes Modehaus zieht in Bielefelder Karstadt-Gebäude

Bielefeld. Jetzt steht es fest: Wenn das Galeria-Karstadt-Kaufhaus am 31. Januar 2024 seine Türen für immer in Bielefeld schließt, steht ein stadtbekannter Nachfolger bereits in den Startlöchern. Das Modehaus "Sinn" wird im Frühjahr 2024 in die Immobilie an der Bahnhofstraße einziehen - und will sein Sortiment am neuen Standort erweitern. Das teilt das Modeunternehmen auf Anfrage mit. Bereits seit Juni war "Sinn" als ein Nachmieter im Gespräch gewesen. Es zieht neues Leben in die Bielefelder Fußgängerzone: Erst im März 2023 hatte sich "Sinn" aus der Bahnhofstraße verabschiedet und das ehemalige Geschäft mit der Hausnummer 33 schräg gegenüber des Looms aufgegeben. Das Hagener Unternehmen war seitdem auf Standortsuche in Bielefeld, ein Umzug in die Altstadt war im Gespräch. Jetzt wird das Modehaus "Sinn" Ankermieter im Karstadt-Komplex, in den noch weitere Mieter einziehen werden. "Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Meilenstein für uns und spiegelt unser Engagement für die Weiterentwicklung der Bielefelder Innenstadt wider", sagt Benjamin Hoppe, Leiter der Unternehmenskommunikation bei "Sinn". "Unser geplanter Einzug in diese prominente Lage ist ein strategischer Schritt, um unsere Präsenz zu stärken und unseren Kunden ein noch attraktiveres Einkaufserlebnis zu bieten." "Sinn" möchte nach Einzug Sortiment erweitern und auf großer Fläche einziehen Warum der Sinneswandel? "Eigentlich hatten wir nach einer Immobilie in der Bielefelder Altstadt gesucht", zitiert Hoppe seinen Geschäftsführer Thomas Wanke. Doch die Modernisierungspläne für den Karstadt-Komplex hätten "Sinn" vom Standort an der Bahnhofstraße überzeugt. Für das in die Jahre gekommene Kaufhaus stehen jetzt eine Modernisierung und Sanierung im Bestand an. Diese soll möglichst bis 2026/2027 abgeschlossen werden. Dabei wird sich "Sinn" nach dem Einzug flexibel auf die laufenden Arbeiten im Gebäude einstellen, teilt das Unternehmen mit. Das Geschäft werde im Verlauf der Umbauphase immer wieder sein Gesicht verändern, kündigt Hoppe an. Das Modehaus möchte in Bielefeld auf 3.000 bis 4.500 Quadratmetern einziehen. Dafür plane "Sinn", idealerweise Flächen im Erdgeschoss sowie im 1. Obergeschoss der Karstadt-Immobilie zu nutzen, so Hoppe. Das Unternehmen will hier - ähnlich wie an der Bahnhofstraße 33 - ein breites Angebot an Damen-, Herren-, Kinderbekleidung und Wäsche präsentieren. Das bisherige Sortiment möchte "Sinn" laut Hoppe jedoch auch um zusätzliche abrundende Sortimente erweitern, wie beispielsweise Reisegepäck oder Schuhe. Für die Präsentation nach außen möchte das Modehaus zudem acht der knapp 30 Schaufensterfronten des Kaufhaus-Gebäudes zukünftig nutzen. Aber nicht nur für modische Präsentationen: Zum Start möchte das Unternehmen auf großflächigen Schaubildern die Bielefelder Stadtgeschichte und "Sinns" Historie in Bielefeld dokumentieren, so Hoppe. Hotelkette Motel One bekundet ebenfalls Interesse an der Bielefelder Karstadt-Immobilie Als weitere künftiger Mieterin wird die Bekleidungskette C&A gehandelt. Eigentümerin der Karstadt-Immobilie ist die ZvB Bielefeld Quartier GmbH, hinter der die geschäftsführenden Gesellschafter Joseph Zamberk und Philipp Freiherr von Bechtolsheim stehen. Die Investoren planen darüber hinaus, eine Mischung aus Wohnen und Büronutzung umzusetzen. Auch der Einzug einer Kita war angedacht. Auf dem rund 9.000 Quadratmeter großen Grundstück sollen außerdem entlang der Friedenstraße ein Hotel und ein Parkhaus entstehen. Hier hat die Kette "Motel One" Interesse bekundet. Bielefelds Planungsdezernent Gregor Moss hatte sich zuletzt lobend über die bislang vorliegenden Entwürfe für das Karstadt-Areal geäußert. "Ich bin froh, dass es an dieser zentralen Stelle auf der Bahnhofstraße keinen Leerstand geben wird." Denn die ersten neuen Nutzer werden kurzfristig nach dem Karstadt-Ende in der Immobilie einziehen. Die Zusammenarbeit mit den Investoren bezeichnete er als ausgesprochen gut. Zamberk und von Bechtolsheim sind auch Eigentümer des Jahnplatz-Forums, das sie im September an die Stadt verkaufen wollen. Die endgültige Entscheidung im Rat steht dazu noch aus. Im Gegenzug ist die Stadt bereit, am Haupteingang des jetzigen Karstadt-Hauses eine kleine Fläche von 41 Quadratemetern an die Investoren zu veräußern. Für das Stückchen Fußgängerzone erhält die Stadt 250.000 Euro.

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