Unwetter in Bielefeld: Keller bis unter die Decke geflutet, Blitzeinschlag bei Tesla

Bielefeld. Nach heftigen Gewittern am Sonntag, 6. August, mussten Feuerwehr und Polizei ab 16.13 Uhr zu zahlreichen Einsätzen ausrücken - übertretende Bäche und überlastete Kanäle beschäftigten die Bielefelder teilweise bis spät in die Nacht. Besonders betroffen war laut Polizei zunächst der Bielefelder Süden (Brackwede, Südwestfeld), später war die Feuerwehr vor allem im Westen der Stadt (Hoberge, Kirchdornberg, Niederdornberg-Deppendorf, Gellershagen). Auf der A2 staute sich nach drei Unfällen (zehn Leichtverletzte – darunter vier Kinder) und den nötigen Sperrungen der Verkehr. Zwischenzeitlich stockte obendrein der Bahnverkehr. Bilanz der Bielefelder Feuerwehr Wie Peter Palsbröker von der Berufsfeuerwehr bestätigte, mussten die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Berufsfeuerwehr mehr als 90-mal ausrücken. Am stärksten seien die Stadtteile Brackwede und Quelle sowie alle Dornberger Stadtteile betroffen gewesen. Interessanterweise waren die Einsätze nicht über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Die Stadtbezirke Schildesche, Heepen und Mitte waren kaum betroffen. Im Schnitt benötigen die Retter etwa eine Stunde pro Einsatz. Den längsten Einsatz mit drei Stunden verzeichnete die Feuerwehr allerdings an der Wilhelm-Heiner-Straße in der Nähe der Stapenhorststraße. "Die meisten Einsätze betrafen überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. "In manchen Kellern stand das Wasser zwei Zentimeter hoch, in anderen bis unter die Decke - zwei Meter hoch", so Palsbröker. Im Nordpark ist kurz nach 22 Uhr eine etwa zehn Meter große Birke in der Nähe des Spielplatzes umgestürzt. Der Grund dürfte laut Umweltbetrieb eine Mischung aus Sturm, Stammfäule und aufgeweichtem Bioden gewesen sein. Weitere Probleme mit umstürzenden Bäumen hatte die Stadt nicht, hieß es. Auch die Feuerwehr meldete fast ausschließlich Wasser-Einsätze. Umgestürzte Bäume zählten diesmal nicht zum Angebot. Gleichwohl musste die Feuerwehr-Leitstelle in der heißen Phase ab 21.30 Uhr personell aufstocken, um alle Notrufe bewältigen zu können, so Palsbröker, Leiter der Leitstelle. Der Sonntagnachmittag Der Wetterdienst hatte seit Sonntagmittag für den Raum Bielefeld vor starken Gewittern mit heftigen Regenfällen gewarnt. Ab dem Nachmittag häuften sich die Notrufe speziell aus Senne und Brackwede. Immer wieder meldeten Hauseigentümer Land unter und baten die Feuerwehr um Hilfe beim Auspumpen ihrer Keller. Rund ein Dutzend mal leistete die Feuerwehr Hilfe. Ein Feuerwehrsprecher lobte die Hilfesuchenden, die selbst mit Hand angelegt hätten und eine große Hilfe bei ihrer Arbeit gewesen seien. In Brackwede wurden laut Polizei-Leitstelle auf verschiedenen Straßen immer wieder Gullydeckel hochgehoben. Sie hielten den Wassermassen, die von unten einen enormen Druck erzeugten, nicht mehr Stand. Zeitweise standen Straßenabschnitte unter Wasser. Gegen Abend hatte die Feuerwehr im Westen der Stadt mit den Folgen von neuem Starkregen zu kämpfen. So mussten in Kirchdornberg Keller ausgepumpt werden. Die Bilder zeigen überschwemmte Straßen auch hier. Nach den ersten Platzregenfällen verwandelte Aquaplaning viele Fahrbahnen in rutschige Pisten und führte zu mehreren Unfällen auf den Autobahnen im Bielefelder Stadtgebiet. Bis circa 18 Uhr war laut Polizeiangaben die A33 in Fahrtrichtung Brilon nach einem Unfall zwischen Steinhagen und Bielefeld-Zentrum gesperrt. Am frühen Abend war hier wieder freie Fahrt. Sperrungen auf der A2 bei Bielefeld nach zwei Unfällen durch Aquaplaning Auf der A2 staute sich der Verkehr kilometerlang nach insgesamt drei wetterbedingten Unfällen. Unter anderem in Fahrtrichtung Dortmund zwischen den Anschlussstellen Bielefeld-Süd und dem Kreuz Bielefeld waren der rechte und mittlere Fahrstreifen blockiert, das teilte die Autobahnpolizei mit. Das große Thema: Aquaplaning: "Viele Autofahrer passen bei diesen Bedingungen ihre Geschwindigkeit nicht an. Das Profil verarbeitet die Wassermassen nicht mehr, die Reifen schwimmen auf und es stellt sich eine Glatteissituation ein“, erklärte ein Polizeisprecher die Lage. Update, Montag: Die Polizei meldete schließlich drei Unfälle (18.20, 18.50 und 21.35 Uhr) auf der A2 bei Bielefeld. In allen Fällen soll Aquaplaning unfallursächlich gewesen sein. Insgesamt zehn Betroffene wurden dabei leicht verletzt - darunter vier Kinder (2, 6, 8, 15). In allen Fällen mussten die unfallbeteiligten Fahrzeuge abgeschleppt werden. Sie waren nach dem Crash nicht mehr fahrbereit. Die Feuerwehr hatte gleichzeit eine große Zahl an Wasser-Einsätzen zu bewältigen. Einer der Einsätze führte die Feuerwehr auch an die Beckhausstraße, wo ein Blitz in die neue Aufladestation der Elektroautos von Tesla eingeschlagen sein soll. Die Stadtwerke waren vor Ort. Ob die Ladesäulen wieder arbeiten und ob Fahrzeuge beim Laden beschädigt wurden, dazu gab es bislang keine offizielle Auskunft. Zeitgleich Zugausfälle nach einem Notarzteinsatz in Bielefeld Zeitgleich meldete die Bahn ab 16 Uhr einen Notarzteinsatz auf der Strecke zwischen Bielefeld-Brackwede und dem Gütersloher Hauptbahnhof. Es seien im betroffenen Streckenabschnitt keine Zugfahrten möglich, hieß es zunächst. Landes- und Bundespolizei waren hier laut NW-Informationen vor Ort. Ab 18 Uhr konnten die Züge wieder verkehren. Der Notarzteinsatz sei beendet, hieß es auf der Seite www.zuginfo.nrw. Im Verlauf des Abends kam es jedoch weiter zu Einschränkungen im Bahnverker.

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