Neueröffnung in Bielefeld: Veganer Imbiss lockt Kundschaft aus der Altstadt

Bielefeld. Das Rad der Gastronomie wollen sie nicht neu erfinden. &bdquo;Wir sind auch nicht das Allheilmittel“, sagt Danny Scharrer, der jetzt zusammen mit seinem Kompagnon Max Wülner am Niederwall 65 den veganen Imbiss &bdquo;Gustav Grün“ eröffnet hat. Die auf rein pflanzliche Zutaten setzende Küche soll eher eine Ergänzung für die &bdquo;sehr starke Bielefelder Food-Szene“ sein, und hier vor allem für das Mittagsgeschäft. Denn die angebotenen Rollen und Boxen machen satt – aber nicht voll. &bdquo;Das Mittagstief bleibt aus“, verspricht Scharrer aus eigener Erfahrung. Als er selbst noch in Münster beim Franchise-Geber von Gustav Grün gearbeitet hat, gab es für ihn regelmäßig das vegane Essen zu Mittag – ganz ohne anschließendes Völlegefühl und Suppenkoma: &bdquo;Man ist echt leistungsfähiger.“ Diese Eindrücke und das für Scharrer überzeugende Konzept der Kette führten schließlich auch dazu, dass er und der ebenfalls bei &bdquo;Freigeist MS“ arbeitende Wülner sich Ende des vergangenen Jahres dazu entschlossen, selbst ein &bdquo;Gustav Grün“-Restaurant zu eröffnen und zu betreiben. Da Scharrer aus Warendorf stammt und daher schon einige Anknüpfungspunkte zu Bielefeld hatte, fiel die Wahl auf die Teutostadt – allerdings auch, weil die Universitätsstadt einen hohen Studentenanteil hat, der veganem Essen tendenziell eher aufgeschlossen gegenüber stehen dürfte. Dass die Filiale nun aber nicht etwa in unmittelbarer Nähe des Campus sondern einen Steinwurf vom Landgericht entfernt eröffnet hat, sei ebenfalls kein Zufall. Einfaches Hauptgericht kostet 8 Euro Die Nähe zur City war nach eingehender Standortanalyse ebenso gewünscht wie eine Location im Justizviertel – auch, wenn es für Gastronomen eigentlich eher eine B-Lage ist. &bdquo;Hier gibt es viele Büros und Kanzleien, außerdem ist die Anbindung mit der Stadtbahn ideal“, sagt Danny Scharrer. Zudem sei das Angebot von Gustav Grün so attraktiv, dass viele Kunden nicht nur zur Mittagszeit &bdquo;bewusst den Schritt aus der Altstadt heraus“ machen würden. Der Griff zu einer fleischlosen Alternative entspräche schließlich dem Zeitgeist. &bdquo;Und das bei weitem nicht nur bei Vegetariern oder Veganern.“ Hinzu käme auch, dass gemäß des Mottos &bdquo;Gesund, lecker, fair“ das Essen auch vergleichsweise günstig ist: Das einfachste Hauptgericht kostet rund 8 Euro, ein großes Menü ist für 14 Euro zu haben. In die Box oder in die Rolle selbst kommen derweil im Baukastenprinzip diverse Salat- und Gemüsesorten, Soßen sowie &bdquo;Specials“ wie Falafel, Kebab, Schawarma oder Beef Teriyaki. Und obwohl die Zutaten teilweise nach Fleischgerichten benannt wurden, sind sie dennoch rein pflanzlich. &bdquo;Die Namen helfen dabei, Assoziationen zu wecken“, erläutert Scharrer. Die Bissfestigkeit und die Würzungen seien an die ursprünglichen Gerichte angelehnt, worunter man sich dann auch konkret etwas vorstellen könnte – was bei Erbsen-Soja-Protein oder Weizeneiweiß nicht gerade der Fall sein dürfte. &bdquo;Man braucht eben ein Bild im Kopf.“ Ein Bild von Bielefelds &bdquo;erstem veganen Restaurant im Topping-Prinzip“ haben sich seit der Eröffnung Anfang Juli bereits zahlreiche Gäste gemacht. &bdquo;Der Laden ist sehr gut angenommen worden“, sagt Scharrer. Die Tische am Niederwall sind gut besetzt, während der täglichen Öffnungszeiten von 11.30 bis 22 Uhr sei immer was los. Von vermeintlich sturen Ostwestfalen freundlich aufgenommen In den ersten Tagen habe er dabei durchaus auch die Erfahrung gemacht, dass das Klischee vom knorrigen und reservierten Ostwestfalen so gar nicht stimme: &bdquo;Die Bielefelder sind sehr offen, ich bin begeistert von der Freundlichkeit, mit der man uns entgegen tritt“, sagt Scharrer und fügt grinsend hinzu: &bdquo;Vielleicht liegt das aber auch an den positiven Vibes von Gustav Grün.“ Und spätestens damit wäre der vegane Imbiss eine überaus willkommene Ergänzung für die Bielefelder Food-Szene.

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