Majestäten glänzen auf größtem Schützenfest in Bielefeld

Bielefeld. Sonne hatten sie sich gewünscht – so viel Hitze aber nun auch wieder nicht. Spätestens als der Vorstand am Sonntagvormittag auf sämtlichen Kanälen Marscherleichterung ankündigte, konnten die Heeper Schützen aufatmen. Sie durften ihre Joppe – die Schützenjacke – im Schrank lassen. Der Schützenthron aber musste in voller Montur ran, was der Laune von Königspaar Sina und Andreas Hudalla, Kronprinzenpaar Jenny und Siegfried Sprick sowie Bierkönigspaar Diana und Jens Gawlik aber keinen Abbruch tat: Die Sechs waren der strahlende Mittelpunkt des Heeper Schützenfestes. Dass Sina Hudalla (38) einmal Königin der Heeper sein wird, hätte sie wohl nie für möglich gehalten. 2003 zog sie der Liebe wegen von Hessen nach Bielefeld. Genau 20 Jahre später ist sie ganz oben auf dem Thron. Gatte Andreas Hudalla hatte am 11. Juli 2022 bereits um 10.11 Uhr die Krone vom Holzvogel geholt. Der 54-jährige Inhaber eines Bestattungsinstituts in Brake ist seit fünf Jahren Hauptmann der 3. Kompanie. Ehefrau Sina arbeitet als Grafik-Designerin. Ihr Kleid fiel ins Auge: ein Traum in zartem Rosa mit roten und schwarzen Stickereien. Dafür gab es viel Applaus. Schlagerparty im Zelt Erster Höhepunkt des Schützen-Wochenendes war bereits am Freitagabend die Schlagerparty im Festzelt. &bdquo;Es waren unheimlich viele junge Leute da“, sagt Andrea Wittrowski, Sprecherin der Schützengesellschaft des Amtes Heepen. Die Musik lieferte wie im vergangenen Jahr auch schon die Band &bdquo;Mainstreet“. Um 22.30 Uhr war die Schlange vor dem Zelt extrem lang, alle wollten rein. Am Samstag hatte es dann erstmals einen Flohmarkt auf dem Schützenberg gegeben. 40 Stände, kleinere und auch größere, waren dabei. Die Premiere war ein Erfolg, sagt Andrea Wittrowski. Im kommenden Jahr werde wohl wieder damit geplant. Melinda Lönne und Steven Murphy hatten dort dies und das verkauft – mit Sonnenschirm zum Schutz vor der Hitze. Ohne den ging an diesem Wochenende draußen nichts. Kristina Zipter ein paar Meter weiter hatte einen der wenigen Stände im Schatten ergattert. Mit Mutter und Tante ist sie etwa dreimal im Jahr auf Flohmarkten in der Stadt und verkauft Kleidung und was sie sonst aussortiert hat. Feierlich wurde es Samstagabend. Nach der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal marschierten die Schützen in Begleitung der Teutoburger Jäger zum Amtsplatz, wo Peter Wittrowski den Großen Zapfenstreich leitete. Viele auswärtige Gäste Für den Festumzug am Sonntagnachmittag hatten die Heeper Schützen wieder viele Gäste eingeladen, darunter Abordnungen der befreundeten Schützenvereine. Mit dabei waren der Schützenverein Nienhagen, die Bielefelder Schützengesellschaft, die Oerlinghauser Schützengesellschaft, die Dornberger Schützen, die Schützengesellschaft Dalbke und Umgegend, die Schützengesellschaft Bad Salzuflen, der Holtorfer Schießsport- und Schützenfestverein, das Technische Hilfswerk, die freiwilligen Feuerwehren aus Heepen und Brake sowie eine Abordnung der Patenkompanie, der 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 212 aus Augustdorf. Erstmalig ist auch das Deutsche Rote Kreuz mitmarschiert. Zum Antreten am Hassebrock war der amtierende Thron in zwei Kutschen vorgefahren, um dann die Front des angetretenen Schützenbataillons abzuschreiten. Musikalisch begleitet wurde das Schützenfest vom Spielmannszug und dem Blasorchester der Schützenbruderschaft St. Johannes aus Stukenbrock, dem Spielmannszug Holtorf und den Teutoburger Jägern, die in diesem Jahr ihr 100. Bestehen feiern und nun schon seit 1966 in Heepen mit dabei sind. &bdquo;Eine Institution“, sagt Schützen-Sprecherin Wittrowski. Oberst Klaus Sieweke lobte die Gemeinschaft In seiner Ansprache auf dem Amtsplatz lobte Oberst Klaus Sieweke die Gemeinschaft in Heepen. &bdquo;Hier wird nicht nur sehr erfolgreich Handball gespielt, hier wird auch Fußball gespielt, hier gibt es Feste wie den Heeper Ting und unser Schützenfest“, so Sieweke. &bdquo;Aber das Allerwichtigste sind die Menschen in Heepen und Umgebung. Überall gibt es die Frauen und Männer, die einfach mal machen, die oft mutige Entscheidungen treffen und die viele Stunden ihrer Freizeit für das lebenswerte Miteinander aufwenden.“ So auch die Schützenfrauen. Sie hatten allein für den Sonntagnachmittag 280 Flaschen Wasser besorgt, das sie an die rund 700 Teilnehmer des Umzugs verteilten. &bdquo;Das muss sein bei der Hitze“, erklärt Andrea Wittrowski. Vom Amtsplatz ging es dann am Sonntagnachmittag weiter zum Schützenberg. Hier gab es ein Programm vor allem für Familien und Kinder. Glück hatte, wer ein schattiges Plätzchen in der Nachtigall, der lauschigen Open-Air-Arena im Wäldchen am Schützenberg, fand. Die musste allerdings am Sonntagabend um 19.30 Uhr wegen des stürmischen Wetters geräumt werden. Die Party ging dann im Zelt weiter. Königsschießen am Montag Wer neuer König der Heeper Schützen wird, das wird an diesem Montag entschieden. Das Königsschießen beginnt um 9.30 Uhr auf dem Schützenberg. Um 14.30 Uhr soll dann der neue Schützenthron präsentiert werden.

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