Hartnäckige Gerüchte: Wirt von Kult-Kneipe in Bielefeld dementiert Schließung

Mitte. Über den Tresen der Gaststätte &bdquo;Zum Siekerfelde“ sind seit seiner Gründung im Jahr 1979 unzählige Krüge Bier gegangen, die Pizza des Lokals am Ehlentruper Weg hat sich einen guten Ruf bis weit über den Bielefelder Osten hinaus erarbeitet und der Biergarten gilt als grüne Oase im Schatten des Klinikums Mitte. &bdquo;Wir hatten in den vergangenen 44 Jahren abgesehen von Corona kein einziges Mal geschlossen“, sagt Gastwirt Lars Stiller, der den Familienbetrieb in zweiter Generation führt – erfolgreich, wie er betont. Und doch muss sich Stiller immer wieder auch hinter vorgehaltener Hand fragen lassen: &bdquo;Stimmt es, dass das Siekerfelde dicht macht?“ Abriss für einen "gesichtslosen Neubau-Klotz" Die kolportierten Gerüchte ähneln sich oft. Angeblich soll die Gaststätte geschlossen werden, damit das Haus abgerissen und auf dem so freigewordenen Grundstück und auf dem Gelände des Biergartens ein &bdquo;weiterer gesichtsloser Neubau-Klotz“ errichtet werden kann. Lars Stiller rollt mit den Augen, wenn er solche Gerüchte hört. &bdquo;Da ist absolut nichts dran“, sagt er mit Nachdruck. Sein Lokal laufe ausgesprochen gut, es gebe für ihn keinen Grund, das Siekerfelde zu schließen. &bdquo;Und trotzdem halten sich die Gerüchte hartnäckig.“ Lars Stiller vermutet, dass dies mit der Schließung und dem Abriss des Traditionslokals &bdquo;Hammer Mühle“ vor eineinhalb Jahren zusammenhängt. Zum einen hätte das ehemalige Wirte-Ehepaar der Hammer Mühle einst auch im Siekerfelde in der Küche und am Tresen gestanden, was auch in der Berichterstattung über die Schließung eine Rolle gespielt hatte, was scheinbar bis heute für Verwirrungen sorgte. Bewohner des Quartiers reagieren nervös auf Gerüchte Zudem ist nicht zuletzt seit dem Aus und dem höchst umstrittenen Abriss der Hammer Mühle das Siekerfelde eine der letzten verbliebenen Gaststätten im Quartier. Entsprechend hängen viele an dem Lokal – und reagieren nervös, sobald die Schließungs- und Abriss-Gerüchte mal wieder die Runde machen. Tatsächlich hat in den vergangenen Jahren die Kneipendichte im Bielefelder Osten spürbar abgenommen. So ist im &bdquo;Bielsteineck“ an der Rohrteichstraße/Ecke Bielsteinstraße inzwischen das Buddhistische Zentrum beheimatet, die einstige &bdquo;Teutonenschänke“ an der Teutoburger Straße/Ecke Luisenstraße ist zu einer Wohnung umgebaut worden. Das Café Tropical an der Webereistraße musste vor Jahren schon einem Mehrfamilienhaus Platz machen. Und der britische Pub &bdquo;Lord Nelson“, der 2011 an der Detmolder Straße im einstigen &bdquo;Bremer Eck“ eröffnet hatte, wich der Filiale einer Burger-Kette – die nun ihrerseits schon wieder geschlossen hat. Kneipensterben im Bielefelder Osten Und dann gab es da natürlich auch noch die Hammer Mühle, deren trauriges Schicksal nicht nur unter den Kneipenfreunden im Quartier noch immer nachhallt. &bdquo;Es gibt hier höchstens noch das Royal an der Rohrteichstraße und die Hanseatenstube an der Prießallee“, sagt Stiller. &bdquo;Sonst ist hier weit und breit eigentlich nichts mehr.“ Hinzu kommt dann auch noch der größte Trumpf des Siekerfelde: Der Biergarten. &bdquo;Das ist hier nämlich ein richtiger Bier-Garten, und nicht nur ein paar auf den Bürgersteig gestellte Plastikstühle“, sagt der Gastwirt. Knorrige Apfelbäume, eine Wiese mit Spielgeräten und sattes Grün sorgen dafür, dass die Gaststätte auch bei Ausflüglern einen guten Ruf hat – an Sommertagen finden die Gäste nur mit Mühe am Zaun einen Platz, um ihre Fahrräder abzustellen. "Wir wären schön blöd, wenn wir aufhören würden" So oder so: Der Laden brummt, die Stammgäste halten die Treue und auch sonst hat Lars Stiller keinen Grund, ans Aufgeben zu denken – weshalb er auf die hartnäckigen Gerüchte halb amüsiert und halb genervt reagiert. Er wäre jedenfalls nicht traurig drum, wenn er zukünftig nicht mehr gefragt würde, ob sein &bdquo;Siekerfelde“ schließt. &bdquo;Und ganz ehrlich: Wir wären schön blöd, wenn wir aufhören würden.“

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