Verhandelt: Diesen Preis will die Stadt Bielefeld für das Jahnplatzforum zahlen

Bielefeld. Im Mai soll die Entscheidung darüber fallen, ob die Stadt Bielefeld das Jahnplatzforum kauft. Noch gibt es dazu aber keine Ankaufsvorlage für die Politik. Das hat einen bestimmten Grund, erläutert Oberbürgermeister Pit Clausen auf Anfrage: &bdquo;Wir wollen unseren Vorschlag unterfüttern mit einem Votum des Gutachterausschusses, der sich über Verkehrswerte verhält.“ Eigentlich hätte das entsprechende Gutachten schon vor Ostern vorliegen sollen. Das habe aber nicht geklappt. &bdquo;Also verschiebt sich das Ganze jetzt leider.“ Der Ankauf werde voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses für den Immobilienservice ISB auf die Tagesordnung kommen. &bdquo;Dann muss Politik damit umgehen“, so Clausen. Der OB betont, dass die Stadt selbst bereits eine Einschätzung über den Verkaufswert vorgenommen und intensive Gespräche mit dem Eigentümer geführt habe. &bdquo;Daraus leitet sich ein vorverhandelter Kaufpreis ab, aber wir würden den gerne noch einmal hinterlegen mit einem Votum des Gutachterausschusses.“ Nach NW-Informationen soll der bislang ausgehandelte Preis bei 1,7 Millionen Euro liegen. Sechsstelliger Betriebsaufwand für die Nutzung der Immobilie nötig Der OB und Planungsdezernent Gregor Moss würden den Tunnel nach dessen Erwerb am liebsten schließen, in den großen Zugängen zumindest übergangsweise Brunnen für den Jahnplatz installieren. Auch mehr Grün sei so auf dem Platz möglich. &bdquo;Es wird immer Leute geben, die fragen, warum die Stadt überhaupt Geld ausgeben sollte für eine Immobilie, die nicht nutzbar ist“, sagte er dazu. Clausens SPD hat ganz andere Pläne, will ein Jugendkulturzentrum in der Passage unter dem Jahnplatz unterbringen. &bdquo;Wenn man diese Immobilie nutzen will, muss man sie erst noch nutzbar machen. Dann hätte man allerdings einen erheblichen Betriebsaufwand zu finanzieren.“ Der ergebe sich aus einem notwendigen umfangreichen Brandschutz, einer Belüftung, die vorgehalten werden müsse und Sicherheitsvorkehrungen, so der OB. &bdquo;Da reden wir über einen sechsstelligen Betrag, der jedes Jahr gezahlt werden muss. Ich persönlich bin skeptisch, ob einem das eine Nutzung des Tunnels wert ist.“ Er wolle das aber für die Zukunft nicht ausschließen. &bdquo;Entscheiden muss das sowieso die Politik.“ Oberbürgermeister ist kein Fan vom Jugendzentrum im Jahnplatztunnel Wichtig sei ihm, dass die Stadt das Zeitfenster nutze, weil der Eigentümer den Tunnel entmietet habe. &bdquo;Diese Chance würde ich jetzt gerne wahrnehmen, um einen Zugriff auf das Grundstück zu nehmen.“ Dann könnte die Stadt immer noch in Ruhe sehen, was sie damit damit machen wolle. &bdquo;Wenn die Politik dort eine teure andere Lösung etablieren wolle, müsse man sich damit auseinandersetzen. &bdquo;Ich bin von dieser Variante kein Fan, das habe ich offen gesagt. Das ist aber Sache der Stadtgesellschaft und Politik, so etwas zu diskutieren.“ Die Inhaber des Jahnplatz-Forums sind der Immobilienentwickler Philipp Freiherr von Bechtolsheim und die Zamberk Real Estate Ventures (beide Frankfurt). Ihnen gehört auch das Karstadt-Haus an der Bahnhofstraße. Neuer Pächter für den Pavillon gefunden Eine 41 Quadratmeter große Fläche im Eingangsbereich des Warenhauses an der Ecke Bahnhofstraße/Arndtstraße ist allerdings im Besitz der Stadt. Die möchten die Investoren für die Umgestaltung des Objektes erwerben und die Zusicherung von der Stadt erhalten, Außengastronomie rund um das Gebäude anbieten zu können. Clausen: &bdquo;Wir haben das im Verwaltungsvorstand diskutiert. Ich sehe überhaupt kein Problem, das zu machen.“ Es sei kein Tauschgeschäft, sondern ein unabhängiges Geschäft. Es gebe aber noch keine vertragliche Fixierung. &bdquo;Wir haben noch keine Verkaufsvorlage für die Politik dazu gemacht. Beides sei aber in der Pipeline. Der Rat müsse die Möglichkeit das eine Thema mit &bdquo;ja“, das andere mit &bdquo;nein“ zu entscheiden. &bdquo;Insofern werden wir das unabhängig voneinander machen.“ Zum Jahnplatzforum gehören auch der Würstchen-Kiosk am Eingang der Bahnhofstraße sowie der &bdquo;Pizza Hut“-Pavillon in Höhe des Niederwalls. Beide Objekte sollen im Besitz der jetzigen Eigentümer bleiben, sind nicht Gegenstand der Verhandlungen mit der Stadt. Für den Pavillon gibt es bereits einen neuen Pächter. Dort will die &bdquo;Bar Celona“ einen weiteren Standort eröffnen.

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