Dritte Auflage der „KunstEdition“

Bielefeld. &bdquo;Bühne frei für die Kunst“ heißt es in der Lobby der Volksbank Bielefeld-Gütersloh am Kesselbrink. Gleich neben dem Eingang des Geldinstituts &bdquo;begrüßen“ zwei Staffeleien die Besucher. Auf ihnen ruhen, regelmäßig wechselnd, Werke von Bielefelder Künstlerinnen und Künstlern, die dort ihre kreativen Errungenschaften präsentieren. In der &bdquo;Editionskiste“, die davor postiert ist, kann der interessierte Kunstliebhaber weitere gerahmte Gemälde, Collagen, Skulpturen, Holzschnitte, Aquarelle, Zeichnungen und Fotografien durchblättern und kaufen! Für einen Kreis von 20 Künstlern hat sich der Initiator der, nunmehr dritten Auflage der &bdquo;KunstEdition“, Bielefeld Marketing, entschieden. Gleichsam junge wie etablierte Künstler aus Bielefeld sind dabei. Die streng limitierten und handsignierten Drucke kosten je nach Format 50 oder 100 Euro. Ein preislich niedrigschwelliges Angebot &bdquo;Ein preislich niedrigschwelliges Angebot für lokale Kunst“ betont Marianne Weiß vom Stadtmarketing. &bdquo;Wir mussten uns auf diese 20 Köpfe beschränken, Bewerber gab es viel mehr. Eine Fachjury zu der auch Jana Duda vom OWL-Kulturbüro und Christiane Heuwinkel, Direktorin des Hermann-Stenner-Forums gehört, übernahm die Auswahl“, führt Weiß fort. Zu diesen 20 Köpfen dieser Auswahl gehört die junge (Jahrgang 1981) Andrea Kaindl. Ihr &bdquo;Stabilo Boss Bachstelz“: Durch die bewusste Nutzung eines &bdquo;unkünstlerischen“ Werkstoffes – wie einem handelsüblichen Textmarker (Stabilo Boss) werden weitere Interpretationsfragen aufgeworfen. Wichtiges wird markiert oder eben auch nicht! Der pinkfarbene Piepmatz (Acryl) steht einer fast beängstigend wirkenden schwarzen Tulpe gegenüber, ein Werk von Susanne Walter. Ihr Thema ist die Spurensuche, vornehmlich in der Natur. Die Spur ist hier sichtbar: nach unten verlaufende Tropflinien (Laufspuren) – auch ein Zeichen natürlichen Zerfalls und Vergänglichkeit. Auch die Grafik-Designerin Sabine Bergau bedient sich der Aquarell-Technik. Sie transformiert damit historische Werke auf Öl, es entstehen verfremdet “Kopien” historischer Gemälde – und das mit Augenzwinkern. So lugt der griechische Meeresgott Poseidon neugierig aus einer halb geöffneten Fischkonserve. Poseidon in der Fischkonserve Krasses Kontrastprogramm bei den Fotografien von Dirk Topel. &bdquo;Brücke mit Leitungen – Stadtwerke Bielefeld“ heißt sein Werk. Sein Schwerpunkt liegt beim Abstrahieren und Reduzieren alltäglicher Motive. Was er damit meint: &bdquo;Ich nehm’ raus, was mich stört“. Seine &bdquo;Brücke“ hat durch den Wegfall jeglichen Hintergrundes etwas klar Strukturiertes und Ästhetisches, anderen Motiven seines Portfolios, wie etwa die Ablichtung eines halb aufgerissenen Industriekomplexes fehlt hingegen jegliche Anmut. Aber auch hier: rostige Tanks und angeknabberte Wände laden durchaus zum Schmunzeln ein. Angelika Hölscher hält sich mit ihrer Kamera auch gerne in &bdquo;Lost places“ auf, Schrottplätze, Autowaschstraßen, U-Bahn-Stationen oder Treppenhäuser. Sie arbeitet mit einer Überlagerungstechnik, es wirkt wie eine Doppelbelichtung. Ihr “Stairs 19” ist Teil einer großen Serie von Treppenhäusern. Die durch und durch lebensbejahende Aura der Künstlerin Marie-Pascale Gräbener spiegelt sich in ihrer Reihe &bdquo;Le Püppies“ wieder. “Die eilige Versuchung auf dem Weg zu ihrem Geliebten” ist eine Figur aus dieser Familie. Eine, mit Strass und Tand überzogene Königin tanzt hier ausgelassen mit ihrem kleinen Prinzen. Eigentlich ist es eine Figur aus Stoff, diese passt aber nicht in einen Bilderrahmen, also – knips – Foto mit Farbfilm, eingerahmt! “Die eilige Versuchung auf dem Weg zu ihrem Geliebten” Nicht jeder der 20 Kreativen kann an dieser Stelle vorgestellt werden, die Auswahl war Zufall. So oder so, ein Besuch bei der Volksbank kann lohnen und diesmal nicht, weil am Ende des Geldes noch viel Monat übrig ist. &bdquo;Wir betreiben Bank ein bisschen anders, nämlich auch als offenen Kommunikationsfläche“, erklärt Marketingexpertin Anja Krüger die Intention ihres Geldinstituts. Und zu dieser Kommunikation gehören Ausstellungen, wie demnächst eine Schau der &bdquo;Kulturhaus Ostblock“ – Künstler, und auch kleine Konzerte, Lesungen oder Comedy in Kooperation mit der Bielefelder &bdquo;Popsecret“-Agentur. Die Kunstdrucke für zu Hause gibt es auch in der Tourist-Info am Niederwall und online auf www.bielefeld.jetzt/kunstedition. Der Verkaufserlös geht nach Abzug von Druck- und Marketingkosten zu 100 Prozent an die 20 beteiligten Künstlerinnen und Künstler. Das Angebot gilt bis zum 29. April, den Vorabend der &bdquo;Nachtansichten 2023“.

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