Mehr "Wir-Gefühl" im Bielefelder Norden: Modernes Begegnungszentrum im Bau

Bielefeld. Es war einige Monate still – rund um den Rohbau an der Delphinstraße. &bdquo;Unsere gesamte Zeitschiene ist durcheinander geraten“, berichtet Thorsten Hoffjann. Nicht nur Corona, auch das Ausbleiben von benötigtem Material hätte zum Stillstand auf der Baustelle geführt. Nun ist der Detmolder Architekt aber optimistisch, dass das Stadtteilzentrum im August eröffnet werden kann. Darauf warten viele schon sehnsüchtig. Die Bewohner und Bewohnerinnen im Oberlohmannshof wünschen sich schon lange einen Ort, an dem sie sich treffen können. Und auch für Sozialdezernent Ingo Nürnberger ist die Realisierung des Neubaus eine Herzenssache: &bdquo;Ich freue mich sehr auf das, was hier passiert. Im Viertel gibt es viel Fluktuation. Das Zentrum soll ein Stabilitätsanker werden.“ Wir-Gefühl soll entstehen Zudem solle das Provisorium, in dem sich die Gesellschaft für Sozialarbeit (GfS) seit 1989 um die Kinder- und Jugendarbeit kümmert, nun bald der Vergangenheit angehören. Für den &bdquo;Treffpunkt Oberlohmannshof“ stehen zwei Wohnungen zur Verfügung. Ingo Nürnberger erinnert daran, dass auch die Kita einmal in Wohnungen untergebracht war, nun aber einen Neubau bezogen hat. &bdquo;Wir wollen die soziale Benachteiligung ausgleichen und die Quartiersarbeit weiterentwickeln“, betont der Sozialdezernent. Ziel sei, dass ein &bdquo;Wir-Gefühl“ entstehe. Michaela Sieker und Timo Novak leiten das Projekt für den Immobilienservicebetrieb (ISB), der hier Bauherr ist. Sie teilen mit, dass mit dem Neubau des Stadtteilzentrums eine Einrichtung entstehen soll, die einerseits Räume für die offene Kinder- und Jugendarbeit vorsieht, aber auch stadtteilorientierte Angebote für alle Bewohnerinnen und Bewohner anbietet. Starkes Zeichen von der Stadt GfS-Mitarbeiter Christoph Konopka berichtet, dass es einen Jungen- und Mädchenraum im Erdgeschoss des Hauses geben soll, außerdem Büros für die Stadtteilkoordination und den &bdquo;Treffpunkt“. Im Obergeschoss sollen Mehrzweck- und Medienräume eingerichtet werden – und ein großes Forum. Eine kleine Küche soll es auch geben. Die Nutzfläche beträgt im Innenbereich 664 Quadratmeter. &bdquo;Wir wollen möglichst viele Akteure ins Haus holen. Es soll ein Mitmach-Begegnungszentrum werden, bei dem die Bewohner des Viertels das Programm mitgestalten können“, sagt Konopka. Auch die Stadtteilmütter seien fest eingeplant – und pädagogische Angebote. Die Gesellschaft für Sozialarbeit wird mit sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort sein, die sich vier Stellen teilen. Für die Leitung der Einrichtung läuft zurzeit noch das Bewerbungsverfahren. &bdquo;Wir nehmen noch Bewerbungen an“, versichert der Bereichsleiter. Die Siedlung wird aufgewertet Die Gesamtkosten des Projektes liegen bei 3,3 Millionen Euro, gefördert wird es mit 1,3 Millionen Euro. Es sei aber ein Mehrkostenantrag gestellt worden. &bdquo;Wir hoffen deshalb, dass der städtische Beitrag noch verringert werden kann“, sagt Ingo Nürnberger. Für Sven Dodenhoff vom Bauamt ist das Quartierszentrum ein &bdquo;starkes Zeichen von der Stadt“. Damit erfahre die Siedlung &bdquo;weitere Aufwertung“. Und sei ein Signal an die Wohnungsgesellschaften, denen die Siedlungshäuser gehören. Architektin Sigrun Pflüger weist darauf hin, dass das Gebäude auch energetisch auf dem neuesten Stand sein wird. &bdquo;Wir bauen eine Luft-Wärmepumpe ein und haben eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.“ Große Fenster würden für Helligkeit und Transparenz sorgen. Die Fassade werde eine graue Holzschalung erhalten. Im Außenbereich soll es eine Terrasse geben, die im Sommer genutzt werden kann. Außerdem ist ein Spielgerät geplant und eine Wiesenfläche. Die auf dem Grundstück befindliche Buswendeschleife und die Bushaltestelle bleiben erhalten.

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