Was für Bielefelds City geplant ist

Mitte. Der Stadtbezirk Mitte ist ein besonderes Pflaster. Er ist nicht nur der größte der zehn Bielefelder Stadtbezirke. Hier ballen sich auch die großen Fragen der Verkehrswende und der Stadtentwicklung. Und hier gibt es auch kein festes rot-grün-rotes Bündnis wie im Rat, was manchmal zu spannenden Mehrheitsfindungen führt. Bezirksbürgermeisterin Gudrun Hennke (Grüne) hatte sich vorgenommen, das früher oft schwierige Verhältnis zwischen Bezirkspolitikern und Verwaltung zu verbessern. &bdquo;Das ist mir gelungen“, sagt sie. Im Sommer wird sie ihr Amt vereinbarungsgemäß an Frederik Suchla (SPD) abgeben. Hier blickt sie auf die Themen, die in diesem Jahr in &bdquo;Mitte“ wichtig werden – oder es schon sind. Jahnplatztunnel &bdquo;Wir brauchen ein Nutzungskonzept, das trägt“, sagt Gudrun Hennke. Beim Vorschlag der Falken, dort ein großes Jugendzentrum mit Veranstaltungsräumen und Probenräumen einzurichten, warnt sie, die Stadt müsse auch die Folgekosten im Blick behalten. Hier bedürfe es noch eines &bdquo;großen Abstimmungsprozesses“. Der Tunnel solle nicht eher angekauft werden, bis klar sei, was mit der unterirdischen Passage passieren werde. Es gehe beim Kauf schließlich immer noch um einen siebenstelligen Kaufbetrag. City-Entwicklung Hennke setzt auf den Fortbestand des Karstadt-Kaufhauses. &bdquo;Solch ein Haus tut der Innenstadt gut“, sagt sie. Darüber hinaus müssten neue Perspektiven für die Innenstadt entwickelt werden, eine Mischung aus Wohnen, möglichst emissionsfreiem Gewerbe und attraktiver Gastronomie angestrebt werden. &bdquo;Das sind die großen Themen“, sagt die Bezirksbürgermeisterin. Genauso wichtig sei aber auch, dass der Umweltbetrieb die Müllproblematik in den Griff bekomme oder es ausreichend öffentliche Toiletten gebe. Bei Außer-Haus-Angeboten der Gastronomie setzt sie auf ein einheitliches städtisches Pfandsystem. Altstadt-Raum Gudrun Hennke bedauert, dass der Verkehrsversuch im Februar 2022 sang- und klanglos gestoppt worden war. Wenigstens unumstrittene Maßnahmen hätten fortgesetzt werden können. Jetzt sei ein komplett neues Verfahren eingeleitet worden, das wiederum viel Zeit in Anspruch nehme. Dennoch: In diesem Jahr sollen Ergebnisse vorliegen, wie es mit der Altstadt weitergeht. Parkraumbewirtschaftung &bdquo;Ich bin für eine möglichst autoarme Innenstadt“, sagt Gudrun Hennke. Parkplätze müssten mittelfristig für andere Dinge, die mehr Aufenthaltsqualität böten, weichen. Deshalb sei es richtig, über eine verbesserte Parkraumbewirtschaftung nachzudenken. Möglichst in diesem Jahr sollten Pläne auf dem Tisch liegen, wie teuer das Anwohnerparken wird. Ihre Partei, die Grünen, hatte dafür eine Summe von 360 Euro pro Jahr ins Gespräch gebracht. Nach Hennkes Auffassung sollte bei der Bemessung des Entgeltes die Größe des Fahrzeuges entscheidend sein. Fahrradstraßen Auch wenn sich der Verkehrsversuch am Ehlentruper Weg länger hinziehen wird als geplant: Die Bezirksbürgermeisterin rechnet in diesem Jahr mit einer Entscheidung, wie diese Fahrradstraße künftig ausgestaltet werden soll. Der nächste Fahrradstraßen-Versuch steht im Westen in Richtung Universität an. Ein erster Test soll auf der Rolandstraße stattfinden. Gudrun Hennke findet aber auch, dass die Stapenhorststraße als wichtige Radverbindung in die Planungen einbezogen werden müsse. Verkehrskonzept Bielefelder Westen Hier ist eine Einigung in Sicht. In unterschiedlichen Schritten soll es zu einer Verkehrsberuhigung und -verlagerung kommen. Ein ähnliches Konzept ist auch für den fünften Kanton im Bielefelder Osten entwickelt worden und soll zeitnah umgesetzt werden. Wohnungsbau In der Innenstadt gibt es kaum noch freie Flächen. Das Gelände der Rochdale-Kaserne ist das einzig vorhandene Filetstück. Doch dort ist frühestens in zwei Jahren mit einem Baustart zu rechnen. In Mitte gehe es deshalb vor allem um die Nachverdichtung. Dazu gehörten Projekte wie das des Kirchenkreises an der Diesterwegstraße. &bdquo;Ich hoffe, dass dabei der dortige Kindergarten erhalten werden kann.“

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