Neues Wohngebiet in Bielefeld bleibt umstritten

Bielefeld. Es wird kräftig gebaut in Heepen: Am Amerkamp entsteht ein neues Baugebiet, auch am Bentruperheider Weg wird Wohnraum geschaffen. Für das Baugebiet nördlich des Kusenwegs und westlich des Ostrings sollten die Politiker der Bezirksvertretung Heepen jetzt eigentlich den Weg frei machen, aber den Entwurf haben sie in der jüngsten Sitzung noch nicht abgenickt. 160 Wohneinheiten sollen in Heepen entstehen. Davon sollen 25 Prozent öffentlich gefördert werden. Ein Wohngebiet mit Ein- und Mehrfamilienhäusern ist vorgesehen. Aber noch ist nicht alles unter Dach und Fach. In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 9. Februar kommt die Verwaltungsvorlage nochmal auf den Tisch. Denn die Politiker haben noch offene Punkte, die geklärt werden müssen. Bedenken wegen des Klimaschutzes So will CDU-Fraktionsvorsitzender Guido Elsner eine zentrale Schulentwicklungsplanung für Heepen haben. "Ich will wissen, wo die Kinder, die am Kusenweg wohnen werden, zur Schule gehen", sagt er. Das soll die Verwaltung jetzt auf einer Karte darstellen. Roswitha Lammel (SPD) merkte an, dass der OGS-Ausbau an der Grundschule Am Homersen abgeschlossen sein müsse, wenn die ersten Häuser stehen. Marianne Kreye (Grüne) wies in der Sitzung darauf hin, dass Parkplätze für Besucher fehlen würden. Große Bedenken äußerten die Politiker auch wegen des Klimaschutzes: Laut der Stadtklimaanalyse wurde eine bauliche Entwicklung dieser Fläche zum Stand des Aufstellungsbeschlusses (August 2020) mit optimierenden Maßnahmen als stadtklimaverträglich bewertet. Im Laufe des Planverfahrens aber sind ein Klimaanpassungskonzept für die Stadt Bielefeld erarbeitet und die Planungshinweiskarte Stadtklima fortgeschrieben worden. Die Ergebnisse wurden der Bezirksvertretung Heepen in der Sitzung von April 2022 vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt ist das Plangebiet aber als Fläche eingestuft worden, auf der eine bauliche Entwicklung nicht empfehlenswert ist. Begründet wird dies durch den Verlust an Kaltluft spendender Grün- und Freiflächen, der Störung beziehungsweise Verriegelung von Kaltluftabflüssen und der planbedingten Verschlechterung der bioklimatischen Situation im Umfeld, heißt es von der Verwaltung. Auch dazu soll die Stadt jetzt liefern. Auch eine Kita soll gebaut werden Zum Hintergrund: Auf einer 7,8 Hektar großen landwirtschaftlichen Fläche soll in Heepen gebaut werden. Der dort ansässige Garten- und Landschaftsbaubetrieb Stieghorst soll in die Gebietsentwicklung eingebunden werden, erklärt Bezirksbürgermeister Holm Sternbacher. Die Heeper Bezirksvertreter hatten bereits 2020 die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. Der Standort schließt an den bebauten Siedlungsbereich an. Eine höhere Wohndichte mit zwei- bis dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern ist zentral südlich der Spielplatzfläche sowie im Westen vorgesehen. Zusätzlich ist die Errichtung von kleineren zweigeschossigen Mehrfamilienhäusern im Südosten des Areals geplant. Nördlich des Garten- und Landschaftsbaubetriebs sind zweigeschossige Reihenhausgruppen mit einer jeweiligen Ausrichtung der Wohn-/Gartenbereiche in südliche Richtung angedacht. Erschlossen werden soll das Wohngebiet über zwei Einfahrten vom Kusenweg. Im südlichen Bereich am Kusenweg ist eine Bushaltestelle geplant. Auch eine Kita soll gebaut werden. Weil das Baugebiet erheblich durch den Verkehr auf dem Ostring vorbelastet sei, soll der bestehende Lärmschutzwall durch eine Lärmschutzwand ergänzt werden.

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