Bauarbeiten

Moderne Parkhäuser mit grüner Fassade und grünem Dach für die Uni Bielefeld

Noch in diesem Jahr beginnt der Abriss der alten, grauen Autoparkbauten. Die neuen Gebäude sind ausgestattet mit allerlei Technik und liefern sogar Strom in einer beträchtlichen Menge.

Der Campus der Universität Bielefeld, hinten die alten Parkhäuser | © Mike-Dennis Mueller/www.mdm.photo

18.01.2023 | 18.01.2023, 15:01

Bielefeld. Die Universität Bielefeld bekommt ein neues Parkhaus. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) errichtet es ab 2024. Es entstehen 1.600 Autoparkplätze und 100 überdachte Fahrradstellplätze. Das Parkhaus wird die bestehenden Parkhäuser aus den 1970er-Jahren ersetzen, von denen das erste 2023 zurückgebaut wird.

Der Parkhausneubau wird in zwei Bauabschnitten auf den Flächen der bisherigen Parkhäuser errichtet. Mit einer Länge von 130 Metern und einer Breite von 70 Metern wird das neue Parkhaus durchgehend sechs Ebenen haben. „Der Neubau wird weniger Fläche versiegeln als die bisher bestehenden Parkhäuser. Und mit einer leistungsfähigen Photovoltaikanlage und einer begrünten Fassade wird es ein positives Signal für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Gestaltung des Campus Bielefeld darstellen“, sagt Wolfgang Feldmann, Leiter der Niederlassung Bielefeld des BLB NRW.

Photovoltaikanlage liefert 700.000 Kilowattstunden

Der BLB legte nach eigener Angabe bei der Planung des Neubaus großen Wert darauf, die Anforderungen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung zu berücksichtigen und "damit letztendlich auch einen Beitrag für eine bessere Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu leisten". Prägt heute noch grauer Beton an den bestehenden Parkhäusern das Bild, wird es zukünftig sehr viel grüner: Sowohl die Fassade als auch das Dach des neuen Parkhauses werden begrünt. Zusätzlich wird eine Photovoltaikanlage errichtet, die jährlich bis zu 700.000 Kilowattstunden Strom produziert. Das ist in etwa so viel, wie rund 175 Vier-Personen-Haushalte jährlich verbrauchen.

„Wir sind dem BLB NRW dankbar, dass er die alten Parkhäuser erneuert und damit auch einen Beitrag zur Attraktivität des Campus leistet. Dabei begrüßen wir insbesondere die Entscheidung, die Anzahl der Parkhäuser zu reduzieren, was einen Flächengewinn für die Entwicklung der Universität bedeutet“, sagt Stephan Becker, Kanzler der Universität, die sich dafür einsetze, den Individualverkehr zugunsten von ÖPNV und Fahrradnutzung zu reduzieren. "Wir wissen aber auch, dass viele Studierende und Beschäftigte nach wie vor auf den PKW angewiesen sind. Insofern bleiben Parkplätze in Uni-Nähe wichtig.“ Für den Bedarf an Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge wird das neue Parkhaus ebenfalls vorbereitet sein. Es werden die Voraussetzungen geschaffen, dass zukünftig rund ein Drittel der Stellplätze mit E-Ladesäulen ausgestattet werden können.

Die begrünte Fassade und das begrünte Dach des neuen Parkhauses. - © Universität Bielefeld
Die begrünte Fassade und das begrünte Dach des neuen Parkhauses. | © Universität Bielefeld

Arbeiten in zwei Bauabschnitten

Um während der Bauzeit auf keine Stellplätze verzichten zu müssen, entsteht das neue Parkhaus in zwei Bauabschnitten. Zunächst wird in 2023 das bestehende Parkhaus 1 zurückgebaut und an dessen Stelle der erste Bauabschnitt des Neubaus errichtet. Nach dessen Fertigstellung erfolgt der Abriss des zweiten Parkhauses und der Neubau des zweiten Bauabschnitts. Die Ein- und Ausfahrten der bestehenden Parkhäuser erreicht man aktuell noch über die Universitätsstraße. Zukünftig wird die zentrale Einfahrt über die Straße „Spannungsbogen“ erfolgen. Die Ausfahrt befindet sich weiterhin an der Universitätsstraße in der Nähe des Kreisverkehrs („Hermeneutischer Zirkel“). Der PKW-Verkehr auf der Universitätsstraße wird dadurch zukünftig deutlich reduziert, sodass perspektivisch auch der Boulevard zwischen dem Gebäude X und dem Universitätshauptgebäude verlängert werden könne.

Um Platz für die neue Parkhauszufahrt und für die Baustelleneinrichtungsfläche zu schaffen, würden in den kommenden Wochen Bäume und Sträucher im Bereich der Straße „Spannungsbogen“ gerodet. Diese werden nach den Baumaßnahmen auf dem gleichen Grundstück durch Ersatzpflanzungen ersetzt.