Was aus Karstadt werden könnte Rettung der Bahnhofstraße: Aufregende neue Pläne für die Bielefelder City

Bielefeld. Jetzt gibt es erste Anzeichen, wie es mit dem Karstadt-Areal in der Bielefelder Innenstadt weitergehen soll. Der Eigentümer, der Frankfurter Immobilienentwickler Zamberk Real Estate Venture (ZREV), möchte das sanierungsbedürftige Warenhaus zu einem Objekt für Handel und Büronutzung entwickeln. Erste Pläne zur Revitalisierung der Immobilie liegen im städtischen Bauamt vor. Noch in diesem Monat will Galeria Karstadt Kaufhof entscheiden, welche Filialen nach dem Insolvenzverfahren erhalten bleiben sollen. Daraus ergibt sich, ob Karstadt auch künftig Hauptmieter des Objektes ist. Auch Außengastronomie geplant Nach Informationen dieser Zeitung geht es auch um Außengastronomie, die entlang von Teilen der 167 Meter langen Front des Warenhauses sowohl auf der Bahnhofstraße wie auch an der Arndtstraße entstehen könnte. Das Bauamt will die Entwicklung mit einem städtebaulichen Rahmenplan unterstützen. Dabei handelt es sich um ein Planungsinstrument, mit dessen Hilfe Gestaltungsmöglichkeiten für ein Quartier ausgelotet werden können. Für den Rahmenplan ist der Zeitraum zwischen Mitte 2023 und Mitte 2024 angesetzt. Geplant sei die Weiterentwicklung des Bestandes sowie die Projektierung, also die Neuplanung, von Teilflächen des Karstadt-Grundstücks, sagt ZREV zu seinen Bestrebungen. &bdquo;Das hochattraktive Areal ist Bielefelds Bestlage und bietet zahlreiche Möglichkeiten für eine zukunftsorientierte Entwicklung“, wirbt das Unternehmen für sein Projekt. ZREV hatte die Immobilie 2021 zusammen mit dem Immobilienentwickler Philipp Freiherr von Bechtolsheim von der Aachener Grundvermögen, einer Fondsgesellschaft der katholischen Bistümer, erworben. Das Grundstück, das auch Gebäude an der Friedenstraße einschließt, hat eine Fläche von 7.881 Quadratmetern. Die Mietfläche beträgt 36.789 Quadratmeter. Die Zukunft des Karstadt-Grundstückes ist eines der Kernstücke der Bielefelder Innenstadt-Entwicklung. Im Dezember hatte eine XXL-Koalition aus dem rot-grün-roten Rathausbündnis, CDU und FDP der Verwaltung den Auftrag erteilt, ein Gesamtkonzept für eine &bdquo;vitale Innenstadt“ zu erarbeiten. Einen Monat zuvor hatte die Stadt einen 1,4-Millionen-Euro-Zuschuss vom Bundesbauministerium für Projekte der Innenstadtentwicklung erhalten. Planungsdezernent Gregor Moss hat jetzt erste Projekte vorgestellt, die daraus erwachsen sollen. So ist geplant, dass leerstehende Geschäfte in den Einkaufsstraßen angemietet und als Pop-up-Stores genutzt werden sollen. Unter dem Motto der bereits erfolgreich laufenden Kampagne &bdquo;Das kommt aus Bielefeld“ können sich dort dann für jeweils ein bis zwei Monate Start-ups, Künstler, Handwerker oder auch soziale Einrichtungen präsentieren. Losgehen soll es damit bereits in diesem Jahr. Zum Problemfall sind auch die Einkaufspassagen in der Innenstadt geworden. Hier sollen Machbarkeitsstudien Ansätze zur Belebung der nicht mehr zeitgemäßen Einzelhandelsflächen in den Passagen hervorbringen – in enger Abstimmung mit den jeweiligen Immobilienbesitzern. Neue Online-Plattform Bielefeld Marketing soll so genannte BI-City-Live-Tage organisieren. Dabei soll über jeweils drei bis fünf Tage die gesamte Fußgängerzone unter einem möglichst breit angelegten, attraktiven Motto in Szene gesetzt werden. Das Programm würde thematische Dekorationen, Straßentheater, Installationen, Walking Acts, Livemusik und Aktionen für ausgewählte Zielgruppen umfassen. Ansässige Unternehmen sollen in die Ausgestaltung eingebunden werden. Zunächst sind zwei Termine in den Jahren 2024 und 2025 geplant. Auch eine Imagekampagne, mit der die City ins rechte Bild gerückt werden soll, wird es geben. Und schließlich soll auch noch eine neue Online-Plattform eingeführt werden, ein Portal, über das es dann gebündelt Echtzeit-Informationen zu Baustellen, dem Parkplatzangebot in der Innenstadt oder zu Veranstaltungen gibt. Das digitale Angebot soll vor allem eines: zum &bdquo;analogen“ City-Besuch einladen.

Mehr zum Thema