Neue Details: Das sind die Pläne für die weitere Offenlegung der Bielefelder Lutter

Bielefeld. Die offene Lutter in der Ravensberger Straße wurde im August zu einer ganz besonderen Attraktion für viele Bielefelderinnen und Bielefelder. Viele sprachen von einem Sommermärchen. Im Oktober war dann bekannt geworden, dass die Planungen für den letzten Abschnitt der Offenlegung laufen. Jetzt hat das städtische Umweltamt weitere Details vorgelegt. Vorgesehen ist ein Wasserlauf, der über 1,4 Kilometer von der Teutoburger Straße bis zum Stauteich I führen soll. Klappt es mit den Zuschüssen, könnten die Arbeiten zügig beginnen. Nach ersten Schätzungen soll die Offenlegung des Mini-Flusses in diesem Bereich rund 8,2 Millionen Euro kosten. Der Abschnitt von der Teutoburger Straße bis zur ehemaligen Hammer Mühle ist geprägt von der markanten Platanenallee. Bei der Trassenführung wurde das Hauptaugenmerk auf den Erhalt der Platanen gelegt. Die Lutter würde dort über die Fläche des Finanzamtes, entlang des Sportplatzes verlaufen und dann im Bereich des Spielplatzes in Richtung der Platanenallee verschwenkt werden. In dieser Gewässertrasse befinden sich 23 weitere Bäume, aber keine Platanen. Diese Bäume müssten gefällt werden. Ersatzpflanzungen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Trasse sind vorgesehen. In Höhe der ehemaligen Hammer Mühle soll die Lutter ebenfalls möglichst offen fließen. Erste Gespräche mit den Investoren, die auf dem Grundstück der einstigen Gaststätte einen Neubau errichten wollen, seien positiv verlaufen, heißt es vom Umweltamt. Alternativ könnte in diesem Bereich die Lutter aber auch in einer oberflächennahen Rohrleitung in der Ravensberger Straße bis zur Mühlenstraße geführt werden. Direkt vor dem inzwischen abgerissenen Gebäude befindet sich eine Dreiecksfläche. Hier soll die Lutter in jedem Fall offen plätschern. Kosten allein für Offenlegung: rund 6,3 Millionen Euro Weiter geht’s von der Huberstraße bis zur Straße An der Walkenmühle. In diesem Abschnitt gibt es eine zusammenhängende Grünfläche, die nördlich ebenfalls von einer Platanenallee eingefasst ist. Hier soll die Lutter südlich entlang des vorhandenen Weges verlaufen. Am Stauteich I soll sie zunächst südlich vorbeigeführt werden und dann in den vorhandenen Wasserlauf münden. Für die Offenlegung selbst sind nach Berechnungen eines Ingenieurbüros 6,3 Millionen Euro erforderlich. Darin seien auch schon zu erwartende Baupreissteigerungen eingerechnet, heißt es vom Umweltamt. Angedacht sind außerdem unter anderem ein Wasserspielplatz und ein &bdquo;grünes Klassenzimmer“ im Umfeld der offenen Lutter, so dass die Gesamtkosten am Ende bei 8,2 Millionen Euro liegen sollen. Hoffen auf Zuschüsse Gefördert werden könnte die Offenlegung aus dem Bundesprogramm &bdquo;Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Darüber entscheidet der Haushaltsausschuss des Bundestags Anfang dieses Jahres. Dann würden 85 Prozent der Kosten vom Bund getragen. Die Stadt Bielefeld müsste mindestens zehn Prozent aufbringen. Auch der Verein Pro Lutter sucht bereits nach weiteren Geldgebern. Die endgültige Entscheidung über die weitere Offenlegung der Lutter muss der Rat möglichst bis zu den Sommerferien treffen. Die Idee zur Freilegung der Lutter geht bereits auf das Jahr 2001 zurück. Bielefelds früherer Umweltdezernent Martin Enderle hatte das Projekt zusammen mit einem Wasserwirtschaftler entwickelt. Doch weil die Kassen leer waren, wollte die Stadt möglichst wenig Geld dafür aufwenden. Der Verein &bdquo;Pro Lutter“ sammelte Spenden und organisierte Zuschüsse. Für erhebliche Verzögerungen sorgte, dass bei der Planung auffiel, wie marode der alte Lutterkanal war. Die Kosten für den dritten Freilegungsabschnitt lagen ursprünglich deutlich niedriger, waren nur mit 2,2 Millionen Euro kalkuliert worden. Vorgesehen war eigentlich, dass der dritte Abschnitt bereits bis 2017 fertiggestellt sein sollte.

Meistgelesen