So schmeckt's in der Betriebskantine von Dr. Oetker in Bielefeld

Bielefeld. Wer glaubt, bei Dr. Oetker zu arbeiten, bedeutet jeden Tag gratis Tiefkühlpizza, Flammkuchen oder Baguettes essen zu können, der irrt sich. Vom Gegenteil kann man sich in der zweiten Etage der Dr. Oetker-Welt überzeugen – dort befindet sich die Mitarbeiter-Kantine. Wobei das Wort &bdquo;Kantine“ bei wohl keinem Oetker-Angestellten im Wortschatz vorhanden sein dürfte. Denn an dem Ort, an dem es mittags warmes Essen gegen den großen Hunger gibt, hört man eher das Wort &bdquo;Mitarbeiterrestaurant“ oder &bdquo;Betriebsrestaurant“. Ist das Essen bei Deutschlands größtem Lebensmittelkonzern also so gut wie in einem Restaurant? &bdquo;Definitiv“, sagt Ann-Katrin Uffmann. Sie macht beim Nahrungsmittelunternehmen seit einem Monat ein duales Studium zur Industriekauffrau. Mittags kommt die 18-Jährige gerne ins Mitarbeiterrestaurant und isst dort etwas Warmes – aber vegetarisch sollte es sein. Auch Andreas Fox, Leiter des Mitarbeiterservices, kommt regelmäßig in den loftartigen Raum, mit Blick auf den Adenauerplatz. &bdquo;Ich esse täglich hier. Wenn ich zwei Tage nicht da war, fragen mich die Köche, ob etwas falsch gewesen sei“, sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. Fox und Uffmann sind zwei der durchschnittlich 600 Mitarbeiter, die jeden Tag das Mittagsangebot wahrnehmen – vor der Pandemie waren es im Schnitt 1.000 pro Tag. Das gastronomische Angebot ist ausschließlich für Mitarbeiter des Unternehmens gedacht. Heute gibt es bunte Pilzpfanne auf einem Riesenrösti mit Dip und dazu ein Dessert. Je nach Wunsch kann man sich auch an der Salatbar selbst einen gemischten Teller zusammenstellen. Die Kühlschränke sind mit Glasflaschen von Selters, Pepsi, Mirinda und Seven Up gefüllt. Getränkemarken, deren Abfüllrechte die Radeberger-Gruppe besitzt, die wiederum zum Oetker-Konzern gehört. Kaffee aus dem Automaten gibt es gratis. Schon 1902 die erste Kantine bei Oetker Laut Claus-Carsten Andresen, Sprecher für Historie und Archiv im Unternehmen, wurde die erste Mitarbeiter-Kantine bereits im Jahr 1902 eingeführt. &bdquo;Mit der großen Erweiterung unseres Werkes in der Lutterstraße wurden auch die Mitarbeiter mit warmer Verpflegung versorgt. Den ältesten Fotonachweis gibt es dazu aus dem Jahr 1906“, so Andresen. Was den Mitarbeitern aufgetischt wird, hat der Leiter der Betriebsküche, Martin Wittkowsky, zu verantworten. Seit mehr als 20 Jahren ist er Koch, leitet seit 2005 die Küche des Oetker-Mitarbeiter-Restaurants. Auf die individuellen Wünsche der Angestellten werde bewusst eingegangen, betont er. So könne man sich durch die Auswahl verschiedener Komponenten jeden Tag vegetarisch, vegan und sogar glutenfrei ernähren. Schon beim Anbraten der Speisen wird keine Butter, sondern Öl verwendet. Das Publikum sei breit gefächert. Von jung, sportlich, über stämmige Produktionsmitarbeiter ist alles mit dabei. &bdquo;Es gibt keine Wiederholungen bei den Speiseplänen“, sagt Wittkowsky, auch wenn sich einzelne Angebote als solche wiederholen würden. Und weiter: &bdquo;Es ist eine kommunikative Ausgabe. Wir gehen sehr individuell auf die Gäste ein. Sie sind schließlich spezialisiert, was Lebensmittel angeht.“ So wurden zum Beispiel vor dem Hermannslauf die Läufer essenstechnisch vorbereitet, eiweißhaltige Gerichte angeboten. Auszubildende Uffmann: &bdquo;Mein Highlight war der Camembert-Burger.“ Stammgast Andreas Fox: &bdquo;Die Köche und wir kennen uns. Sollten wir Wünsche, Anregungen oder Feedback haben, dann sagen wir es direkt, oder schreiben eine Mail.“ Niedrige Preise für die Mitarbeiter Die Gerichte kosten zwischen 3 Euro und 4,20 Euro. Dabei gibt es ein Festpreisessen – mal mit, mal ohne Fleisch -, was inklusive Dessert 3,60 Euro kostet. Für Ann-Katrin Uffmann ist das Mittagessen besonders, da sie als Auszubildende einen Euro weniger bezahlt. Der Grundsatz hier ist, dass der Wareneinsatz von den Mitarbeitern übernommen wird. Personal- und Energiekosten der Arbeitgeber übernimmt das Unternehmen. Es ist einer der &bdquo;Benefits“, den das Unternehmen seinen Mitarbeitern bietet, heißt es von der Personalabteilung. Das macht sich auch an der Anzahl der Köche bemerkbar. Auf jedem Posten, sei es Fleisch, Fisch oder die Salatbar, befindet sich ein Koch. Dies sei eine bewusste Entscheidung gewesen, heißt es vonseiten des Unternehmens. Der Eigentümerfamilie sei es daran gelegen, eigenes Oetker-Personal für das Personal kochen zu lassen und das Mitarbeiterrestaurant nicht outzusourcen. Andreas Fox: &bdquo;Auch bei unserem Mitarbeiteressen heißt es bei uns im Unternehmen &bdquo;Qualität ist das beste Rezept“.

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